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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fragen
beantworten, wenn er sich am fraglichen Ort befand, wo dies
möglich war.
    Alle Fragen – bedeutete doch, daß eine mentale Kraft in
der Lage war, Raum und Zeit zu durcheilen und die Wege des Schicksals
zu erkennen. Diese Schicksalswege betrafen nun unerwarteterweise auch
Carminia, Danielle de Barteaulieé und Arson…
    Hellmarks Blick ging in die Richtung zu der Säule mit dem in
die Tiefe führenden ›Tunnel der Verzweifelten‹…
Ein seltsamer Name für einen Tunnel und…
    Abrupt brachen seine Gedankengänge ab.
    Da war es ihm, als vernähme er ein fernes Rufen.
    Das war eine andere Stimme als vorhin.
    »Björn!« wisperte es. Und nochmals:
»Björn…«
    Das kam aus dem Tunnel.
    Auch Rani hörte es. Er wurde blaß. »Carminia! Das
ist doch Carminia«, röchelte er…
     
    *
     
    Die bedrohlich klingenden Worte aus Shoams Mund zwangen zum
Nachdenken.
    Sie waren alle fasziniert von dem, was sie durch das
Hypnose-Experiment erfahren hatten. Sarashs Darbietung aber hatte
mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.
    »Ich habe mich auf einen späten Abend
eingerichtet«, sagte der Inder. »Ich weiß, daß
noch viele Fragen ungeklärt sind. Es war meine Absicht gewesen,
Sie durch Sarash einen noch tieferen Eindruck in die Psyche, das
Denken und Leben einer anderen Zeit nehmen zu lassen. Leider hat mir
Sarashs Zustand einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ihn weiter
zu strapazieren, erschien mir zu riskant. Ich muß Ihnen allen
ehrlich eingestehen, daß der Junge schon länger in diesem
Zustand war, sich aber anders verhielt. Seine Aggressivität war
bemerkenswert. Die Welle von Unheil und Haß, die uns
entgegenschlug, war beinahe körperlich zu spüren. Erging es
Ihnen nicht auch so?«
    Patrick konnte für sich dieses Gefühl bestätigen.
Auch einige andere Anwesende stimmten dem zu. Dritte wiederum hatten
nichts gespürt.
    Shoam warf einen langen Blick auf den noch schlafenden Knaben.
»In ihm gärt es, in ihm geht etwas vor… zuletzt war er
nicht mehr er selbst. Seine Erinnerung scheint nicht mehr nur im
Unterbewußtsein gespeichert zu sein, sondern in sein
Bewußtsein überzugehen. Er war Vontox… welche Macht
aber hatte dieser Vontox aus Lemuria?«
    »Vielleicht werden Sie in einer erneuten Sitzung noch mehr
erfahren?« schaltete sich ein Gast ein. Es war Dr. Orthman.
    »Vielleicht«, nickte Shoam. »Wenn es bis dahin noch
nicht zu spät ist.«
    »Was meinen Sie mit diesem ›zu spät‹?«
fragte nun Patrick. »Von Anfang an haben Sie uns auf eine Gefahr
aufmerksam gemacht. Ich kann diese Gefahr noch nicht sehen.«
    Andere stimmten ihm zu.
    »Sie kam nicht so deutlich zum Ausdruck wie in den
Hypnose-Eyperimenten zuvor. Deshalb meine Befürchtung, daß
etwas in Sarash vorgeht, das auch ich nicht erfassen kann! Noch
nicht… Ich will Ihnen die tödliche Gefahr, die im Herzen
und im Geist dieses Knaben schlummert, verdeutlichen…«
    Shoam schloß die Augen und verbarg sein Gesicht einige
Sekunden in den Händen. Als er sie wieder von seinem Antlitz
löste, sah er müde aus. »Lemuria war die Wiege der
Welt. Was dort als Geist existierte, erhielt erst spät einen
Körper – und wird nun wiedergeboren, in unserer Welt.
Lemuria ist vergangen, tot. Es liegt auf dem Grund des Meeres, und
niemand wird mehr dorthin können. Niemand? Er vielleicht –
wenn er den Weg dorthin neu entdeckt. Das Leben, hört man oft,
ist nichts weiter als Erinnerung. Forschung und Entdeckung –
sind es nicht minder. Diesen Worten scheint sehr viel Wahres
anzuhaften. Wenn Sarash nicht mehr Sarash ist, sondern ganz Vontox
aus Lemuria, dann werden auch seine Fähigkeiten und Kenntnisse
hervorbrechen wie ein Vulkan. Die besonderen, uns fremdartigen und
wundersam erscheinenden Bedingungen des lemurischen Kontinents sind
für uns nur Legende. Für Sarash waren sie einst
Wirklichkeit, Alltag. Es gab jene bizarren und märchenhaften
Wesen, von denen er sprach. Magie und Zauberei gehörten ebenso
in diese Welt wie der Kampf des Guten gegen das Böse. Lemuria
war eine Wunderwelt, und Atlantis, das viel später in Sagen,
Legenden und in der Geschichtsschreibung der Völker auftaucht,
hat einiges von diesen Wundern und Rätseln überkommen. Die
Menschheit wird bedroht – durch ein teuflisches Wesen, das sich
in Sarashs Körper manifestiert hat. Es wäre einfach, dem
Grauen, das sich ankündigt, sofort einen Riegel vorzuschieben.
Man brauchte Sarash nur zu töten. Ein furchtbarer Gedanke, ich
weiß. Mord an einem Zwölfjährigen! Die

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