Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
merk’
nichts. Du etwa, John?«
    »Nein…«
    »Da kann man mal sehen, wie die Psyche reagiert. Von all dem
Geschwätz des Ungar ist ihr nun flau geworden im Magen…
Geistergerede, Margie! Die Leute in dieser Gegend können das
besonders gut… Ich bin überzeugt davon, daß kein
wahres Wort an allem ist. Sie haben in uns willkommene Opfer
gesehen… Die Leute aus dem Dorf stecken doch alle unter einer
Decke. Sie machen sich interessant, in dem sie Fremden die tollsten
Storys auftischen. Man kennt das doch… Ich werd’s dir
beweisen. Hier oben ist alles normal.«
    »Aber der Nebel…«
    »Er ist besonders stark. Liegt an der Jahreszeit. Das hat
sich unser Imre schlau ausgedacht. Er hat es geschickt
eingefädelt… erst macht er uns neugierig, und dann tut er
so, als wolle er uns nicht begleiten, schließlich tut er’s
doch…«
    John Bakers warf einen Blick in die Dunkelheit. Steil führte
der scharf gewundene Pfad in die Tiefe. »Das Ganze könnte
ja auch einen anderen Grund haben… er hat uns hier abgesetzt
– und in der Zwischenzeit durchschnüffeln irgendwelche
Kerle im Dorfwirtshaus unser Gepäck…«
    »Möglich ist alles. Daß wir auf unserer Reise mit
Überraschungen aller Art rechnen müssen, darüber waren
wir uns von Anfang an im klaren. Aber Imre macht nicht den Eindruck,
daß er Fremde entführt, damit in der Zwischenzeit deren
Gepäck ausgeräumt werden kann… ich habe eher das
Gefühl, die Leute machen sich einen Spaß mit uns. Aber uns
kann es egal sein. Jetzt sind wir hier, und ich sehe mir den Nebel
an. Ich gehe nur drei Schritte nach vorn und wende mich weder nach
rechts noch nach links… damit ihr Bescheid wißt. Mal
sehen, vielleicht stoße ich auf Varkas…«
    Sullivan nickte den Freunden zu und trat dann genau wie
abgesprochen nach vorn.
    Ein Schritt, und der milchige Nebel umhüllte seinen
Körper. Wie weiße Schleier umwogten sie ihn. Sein
Körper war als schemenhafter Umriß zu erkennen. Dann ein
zweiter Schritt.
    Margie betätigte wie abgesprochen den Auslöser ihrer
Kamera. Es war ein von der Gesellschaft für Geisterforschung zur
Verfügung gestelltes Sondermodell. Es war für den Zweck,
den sie sich vorgenommen hatten, mit einem infrarotempfindlichen Film
bestückt.
    Wo menschliche Augen nichts mehr wahrnahmen, registrierte der auf
Wärme eingestellte Film noch alles. Nach der Entwicklung
würden sie genau sehen, wie Harry Sullivan in den Nebel gegangen
war.
    Zehn Sekunden vergingen, eine halbe Minute…
    Das war schon lang.
    Harry Sullivan mußte seine drei Schritte längst hinter
sich gebracht haben. Und nun müßte er eigentlich wieder
zurückkommen.
    »Hey, Harry?« rief Bakers.
    Seine Stimme klang hohl durch Nacht und Nebel, brach sich zwischen
den Felsen und verebbte.
    »Harry?« fragte er noch mal.
    Keine Antwort erfolgte.
    »Mach’ keinen Quatsch! Du weißt, daß wir
hier wie auf heißen Kohlen sitzen… Was ist los,
Harry?!«
    Eine Minute war vergangen.
    Harry Sullivan kehrte nicht zurück und gab auch durch Rufen
seine Position nicht zu erkennen.
    »Verdammt noch mal!« Bakers war verärgert. »So
etwas kann ich nicht leiden…« Er trat zwei Schritte nach
vorn, ehe Margie Torndon ihn daran hindern konnte.
    »John! Nicht! Bleib’ hier!«
    Da schluckte ihn auch schon der Nebel…
    Bakers tastete sich nach vorn. Er befand sich jetzt an der
gleichen Stelle, die logischerweise vor ihm Sullivan erreicht haben
mußte. Wahrscheinlich hatte sich der Begleiter entschieden,
doch weiterzugehen und gab dies den Wartenden nicht bekannt. Das war
nicht fair und widersprach ihren Abmachungen.
    Bakers blieb nach drei Schritten stehen. Er mußte
zurück, wollte Margie nicht länger ängstigen.
    »Ich komm’, Margie«, sagte er. »Ich kann ihn
nicht sehen… verrückt. Ich verstehe nicht, warum er das
getan hat…«
    Um ihn herum war leises Rauschen und Raunen zu vernehmen.
    Er wunderte sich noch, daß seine Freundin auf seine Worte
nicht reagierte.
    Und nicht minder verwunderlich war es, daß sie selbst sich
nicht mehr bemerkbar machte.
    »Margie? Kannst du mich hören?«
    Da lief es ihm eiskalt über den Rücken, und das Grauen
stieg in ihm auf.
    Keine Antwort!
    Das Blut schien in seinen Adern zu gefrieren, als er zu erkennen
glaubte, weshalb Harry Sullivan sich nicht bemerkbar gemacht und
umgekehrt, sein Rufen den Freund nicht erreicht hatte.
    Das Rufen drang nicht durch den Nebel! Wer hier drin war, konnte
nichts von außerhalb hören, und wer draußen wartete,
nichts von

Weitere Kostenlose Bücher