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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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würden…«
    In der Dunkelheit sahen sie die Fichten- und Eichenwälder als
einzige dunkle Wand neben sich aufragen. Fels und Wald schienen eins
zu sein.
    Imre trieb das Pferd zur Eile an, doch auf dem steilen, steinigen
Pfad kam es nur langsam vorwärts. Streckenweise wurde es
schließlich so, daß die Fahrgäste befürchteten,
der Karren würde jeden Moment stehen bleiben.
    Aber wie durch ein Wunder schaffte der Kutscher es immer wieder,
die Räder doch noch mal in Gang zu bringen.
    »Ich komm’ mir vor wie weiland Jonathan Harker«,
grinste Sullivan. Ihm bereitete diese abenteuerliche Nachtfahrt eine
diebische Freude.
    »Dann wollen wir nur hoffen, daß sie nicht auch
für uns ähnlich endet«, bemerkte John Bakers mit
Grabesstimme.
    Margie gähnte. »So langsam muß ich Imre recht
geben«, schaltete sie sich ein. Sie schlang die schmutzige
Wolldecke, die mit Erdkrumen und Strohresten bedeckt war und in der
es sicher auch Flöhe und Läuse gab, mit einem Gefühl
der Widerwärtigkeit enger um ihre Schultern. Sie versuchte den
Schmutz zu ignorieren und hielt sich vor Augen, daß die Decke
wärmte. »In meinem schönen warmen Bett im Wirtshaus
würde ich mich jetzt auf alle Fälle wohler
fühlen…«
    »Jetzt bekommt sie Gewissensbisse!« murrte Bakers.
    »Genießt diesen Augenblick«, warf Sullivan ein,
»so einer kommt so schnell bestimmt nicht wieder. Wenn wir das
nach unserer Rückkehr in London erzählen, glaubt es uns
kein Mensch…« Dieses Verhalten und diese Einstellung waren
typisch für ihn. Er kostete jedes Abenteuer voll aus…
    Vierzig Minuten lang ging es auf holprigem Pfad bergauf.
    Dann schaffte es der Gaul nicht mehr.
    »Von hier aus geht’s nur zu Fuß weiter«,
wandte der Ungar sich an sie. »Alles aussteigen. Noch ein paar
Meter gehe ich mit euch, aber von einer bestimmten Stelle dann keinen
Schritt weiter. – Seht euch das Nebelfels aus der Ferne an! Geht
nicht zu nah’ heran!«
    Sie blieben dicht beisammen.
    Wortlos erklommen sie den letzten Teil des beschwerlichen
Weges.
    Der Wind pfiff in ihre Gesichter und rötete ihre Wangen. Ihr
Atem war zu sehen.
    Schnee leuchtete weiß auf den Gipfeln.
    Dann kam der Nebel.
    Zuerst dünn wie ein Schleier, dann immer dichter.
    Imre streckte beide Hände aus. »Bis hierher und nicht
weiter… Da vorn – etwa fünfzig Schritte von dieser
Stelle entfernt, befindet sich das Plateau. Von dort aus hat man am
Tag und bei klarem Himmel einen ausgezeichneten Blick auf die Ruine
von Draculas Schloß. Jetzt ist da nur Nebel…«
    »Sieht merkwürdig aus«, lautete John Bakers’
erster Kommentar. »Wer aus London kommt, weiß, was Nebel
ist. Aber einen, der so aussieht, habe ich noch nie
gesehen…«
    »Ich hab’s euch ja gesagt.« Imres Stimme klang
bedrückt.
    Der Nebel wirkte sehr milchig, fast weiß, als würde er
von innen heraus angestrahlt.
    Er pulsierte. Wie ein riesiges, atmendes Wesen.
    Und seltsam – es fiel ihnen gleich nach der Ankunft auf.
    Der Wind blies nicht mehr! Hier oben war es völlig still, als
halte die Natur den Atem an…
     
    *
     
    Was er wußte, teilte er dem Guuf mit.
    »Den Rest müssen wir selbst ’rauskriegen,
Jim«, sagte Björn. »Ich werde dich begleiten und immer
in deiner Nähe sein. Wenn etwas schief gehen sollte, haben wir
jederzeit die Möglichkeit, hierher
zurückzukehren.«
    »Ich könnte ihn auch begleiten«, sagte Pepe, der
die ganze Eröffnung angehört hatte. »Wir ergänzen
uns prächtig, wie du weißt. Und wenn ihm Gefahren drohen
– könnte ich mithelfen, sie zu beseitigen.« Pepe
verfügte über parapsychologische Fähigkeiten und
konnte einiges damit anrichten.
    »Ich bin auch noch da«, ließ Arson, der Mann mit
der Silberhaut sich vernehmen. Auch er war inzwischen aus seiner
Hütte gekommen und hatte an der Unterredung teilgenommen.
    Sobald es darum ging, Ak Nafuurs Botschaften zu interpretieren und
auszuführen, weihte Björn stets seine ›gesamte
Mannschaft‹ ein, wie er sich scherzhaft auszudrücken
pflegte.
    Dazu gehörten auch die junge Französin Danielle de
Barteaulieé und seit kurzem das Geschwisterpaar Marga und
Ulrich Koster: Beide hochkarätige parapsychologische Begabungen,
die mitgewirkt hatten, den Dämonenfürsten Molochos wieder
auf die Seite der Menschen zu bringen. Im Haus der Kosters hatte sich
dies alles abgespielt.
    Dort war die Entscheidung gefallen und aus Molochos war wieder Ak
Nafuur, der Weiße Priester, geworden.
    Noch zwei Marlos-Bewohner gab es.
    Alan Kennan und Camilla

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