Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
oben in den Bergen.
    »Ich fahr’ euch bis zum Paß und warte dort, wenn
ihr schon nicht anders wollt…«, seine Stimme klang jetzt
verändert. Man hörte ihm an, daß er Alkohol intus
hatte. Aber seine Augen blickten noch klar, und er schien genau zu
wissen, was er tat. »Meine Kutsche steht hinterm Haus…, ein
alter klappriger Wagen zwar, aber noch gut zu gebrauchen. Jedenfalls
kürzt er die Wegzeit ab. Und das ist auch schon etwas…
Kommt mit, ihr Naseweise!«
    Er ging am Haus entlang, schlug den Kragen seines
fellgefütterten Mantels hoch und zog den Kopf zwischen die
Schultern. »Verdammter Wind! Der geht durch bis auf die
Haut.«
    John, Margie und Harry waren ebenfalls in ihre Wintermäntel
geschlüpft. Margie Torndon hatte ihre Kamera dabei, John Bakers
ein Spezialgerät zum Orten von Geistererscheinungen, und Harry
Sullivan trug einen kleinen schwarzen Kasten unter dem Arm, der ein
Tonbandgerät enthielt.
    Die Freunde empfanden ihren plötzlichen Entschluß, noch
in die Berge zu gehen, als richtig.
    Sie hatten den ganzen Nachmittag nach ihrer Ankunft mit
Vorbereitungen und Gesprächen verbracht und fühlten sich
ausgeruht und unternehmungslustig.
    Da die fragliche Stelle nicht allzu weit von ihrer Unterkunft
entfernt lag, sahen sie nicht ein, weshalb sie die Zeit nicht nutzen
sollten. Jede Stunde hier war kostbar. Schließlich war ihr
Aufenthalt in den Karpaten begrenzt.
    Die Kutsche war ein klappriger Einspänner.
    Ein Fuchs war aufgezäumt. Ein Hafersack war ihm vorgebunden,
und der Gaul fraß gemächlich und blickte kaum auf, als die
vier Menschen um die Hausecke bogen.
    Der Hof war windgeschützt. Ein hoher Bretterzaun begrenzte
ihn. Holzschuppen und ein kleines Nebenhaus, in dem Vorräte
gespeichert waren, hoben sich schemenhaft in der Düsternis
ab.
    Es roch nach Abfällen. Zwei übervolle Mülltonnen
standen neben der Hintertür des Gasthauses. Durch die kleinen
matten Fenster fiel nur schwach das Licht.
    »Ich bin verrückt, daß ich mich euch
anschließe«, maulte Imre. »Ich weiß nicht,
warum ich’s tue… wahrscheinlich nur deshalb, um euch einen
Fluchtweg zu ermöglichen, wenn es notwendig sein sollte… ob
der Nebelplatz vor der Schloß-Ruine oder diese selbst: es ist
Wahnsinn, sich dorthin zu begeben. Wollt ihr es euch nicht noch mal
überlegen?«
    Sie befanden sich in der richtigen Stimmung, um einen, ersten
Eindruck von jenem Geisterort zu gewinnen.
    Und wenn sich schon die Möglichkeit bot, zur Geisterstunde an
jener Stelle zu sein, dann wollten sie das auch ausnutzen.
    Sie nahmen auf dem Karren Platz.
    »Da liegen ein paar Decken ’rum«, rief Imre nach
hinten, der auf dem Bock Platz genommen hatte. »Wickelt euch
damit ein. Es wird verdammt kalt werden…«
    Dann zog er das Pferd an den Zügeln herum und gab einen
Schnalzlaut von sich. Der Gaul setzte sich in Bewegung. Die
großen Räder rollten über das holprige Pflaster.
    Als der Karren am Eingang des Dorfwirtshauses vorbeikam, standen
mehrere Einwohner Drownas davor. Sie hatten ernste Gesichter und
blickten besorgt. Einige riefen Imre etwas zu, das die drei Freunde
nicht verstanden. Der Ungar antwortete nur einsilbig.
    Die Fahrt ging über die gewundene Straße. Der
Untergrund war so schlecht, daß man mit dem Auto
größte Mühe gehabt hätte.
    Bald lag das Gasthaus hinter ihnen. Seine beleuchteten Fenster
waren längst von der Dunkelheit geschluckt worden.
    Die Straße wurde nicht besser.
    Die drei jungen Leute spürten jeden Stein, jede
Erschütterung.
    Aber sie nahmen das in Kauf. So kamen sie schneller vom Fleck als
zu Fuß.
    Die Bäume waren schon kahl. Dunkel und anklagend reckten sie
ihre nackten Zweige in den nächtlichen Himmel, an dem schnell
die Wolken entlangzogen.
    Schon auf dem Weg nach Drowna waren den drei Ausländern am
Wegrand Opferstöcke und Kruzifixe aufgefallen.
    Je tiefer sie in die wildzerklüftete Bergwelt vordrangen,
desto mehr entdeckten sie.
    Zwischen den Kruzifixen standen am Wegrand oft Hängebirken,
hinter aufgeschichteten Steinen, die aussahen wie ein Hünengrab,
bemerkten sie einen umgekippten Leiterwagen, der von Moos und Gras
bewachsen war und schon einige Jahre hier zu liegen schien…
    Der Weg wurde schlangengleich und wand sich in die Höhe.
    Margie verdrehte die Augen. »Bis wir am Borgopaß
ankommen, habe ich den ganzen Körper voll blauer
Flecke…«
    »Das ist den Spaß wert«, grinste Harry Sullivan.
»Kinder, wer hätte gedacht, daß wir uns heute nacht
noch auf Gespensterjagd begeben

Weitere Kostenlose Bücher