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Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Titel: Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nicht mit rechten Dingen zu. Von der
Stelle aus, an der sie stand, konnte sie die Wohnungstür sehen.
Die Sicherheitskette war noch immer eingehängt… Wer immer
hier hereingekommen war – er hatte es nicht auf normalem Weg
geschafft. Wie ein Geist mußte er durch die Wände
eingedrungen sein…
    Totenbleich stand Dona vor der Schlafzimmertür ihres Bruders
und wagte nicht, die Klinke anzurühren. Hinter der Tür
rumorte es. Jemand schien Tisch und Sessel zu verrücken, das
Bett – und dann ein starkes, intensives Ratschen, als würde
der Vorhang von einem Ende zum anderen mit einem Ruck
durchgerissen!
    Da konnte Dona Jeffers sich nicht mehr zurückhalten. Sie
drückte die Klinke herunter und trat gegen die Tür. Die
flog nach innen.
    Mit schreckgeweiteten Augen stand die Wohnungsinhaberin vor der
Türschwelle und glaubte ihren Augen nicht trauen zu
können.
    Die Deckenlampe flackerte, der Sessel neben dem Fenster benahm
sich wie ein wildgewordener Gaul und ruckte wie von unsichtbaren
Händen bewegt hin und her.
    Das Bett rutschte nach vorn, dann wieder zurück und krachte
gegen die Wand, der Teppich vor dem Fußende rollte sich
zusammen und wieder auf. Die Türen des großen
Einbauschrankes bewegten sich, schlugen auf und zu, als wären
sie Spiel des Windes. Aber im Zimmer bewegte sich kein
Lüftchen!
    Dona Jeffers stand da wie unter einem Bann und begriff nicht, was
sie sah.
    So etwas gab es nicht!
    Alles im Zimmer vor ihr – war in Bewegung geraten. Und nicht
nur dort! Es begann jetzt auch in der Wohnung hinter ihr.
    Mit verzweifeltem Stöhnen warf Dona Jeffers ihren Kopf herum,
wankte dann wie eine Trunkene durch die Diele und wußte nicht,
wohin sie zuerst blicken sollte.
    Die Lampe pendelte hin und her, das Rieseln hinter den wertvollen
Tapeten verstärkte sich, dann rissen sie auf, als würde ein
Unsichtbarer sie mit dem Riesenmesser aufschlitzen. Große
Fetzen flogen durch die Luft.
    Dona Jeffers merkte nicht, wie sie zu schreien anfing. Das Gellen
ihrer eigenen Hilferufe hallte in ihren Ohren.
    Die Bilder an der Wand drehten sich wie
Windmühlenflügel. Die Nägel lösten sich, flogen
wie wütende Hornissen durch die Luft.
    Die Bilder ebenfalls. Wie Geschosse jagten sie auf die fliehende
Frau zu, die nicht mehr wußte, wo sie sich befand, die nicht
mehr wußte, ob sie wachte oder träumte…
    Nichts wie weg hier, ehe sie noch den Verstand verlor!
    Dona Jeffers wurde von der Kante eines Bilderrahmens am Kopf
getroffen. Sie schrie auf und taumelte. Der Schmerz bohrte sich wie
eine Nadel in ihr Hirn.
    Die Wohnung begann zu leben. Unheimliche Kräfte, deren
Ursache sie nicht kannte, tobten sich aus wie ein Wirbelsturm.
    Geduckt lief Dona Jeffers zur Wohnungstür, drehte den
Schlüssel herum – wollte ihn herumdrehen! Doch – es
ging nicht! Er saß fest wie angegossen!
    Die Frau warf sich herum. Das dunkle Haar hing wirr in ihre Stirn.
Dona lief ins Schlafzimmer zurück.
    Auch dort war der Teufel los.
    Ihr Bett hatte sich inzwischen um hundertachtzig Grad gedreht, und
sie sah die Sprungfedern.
    Mit lautem Knall zerplatzte eine Glühbirne, und das
Geräusch übertönte den spitzen Schrei der einsamen
Frau.
    Das Telefon! Dona mußte Hilfe herbeirufen. Man mußte
sie aus dieser verrückt spielenden Wohnung von außen
herausholen. Sie selbst konnte nichts für sich tun…
    Das sonst so gepflegte Schlafzimmer sah aus wie ein
Schlachtfeld.
    Dona Jeffers stolperte über zusammengeknüllte
Wäschestücke, die von unsichtbarer Hand aus den,
Fächern und der Kommode gerissen worden waren. Auch hier in
diesem Raum waren die Tapeten mit Gewalt entfernt worden. Die
Bettdecke war aufgeschlitzt, und weiche Daunen wirbelten wie
große Schneeflocken durch die Luft.
    Ein Schluchzen schüttelte den Körper der geistig und
körperlich attackierten Frau.
    Immer wieder mußte sie sich vor durch die Luft wirbelnden
Gegenständen ducken.
    Dona Jeffers riß den Telefonhörer von der Gabel.
    Sie wählte, atmete schnell und flach und war
schweißgebadet.
    Was sollte sie sagen? Die Wahrheit?! Die würde man ihr nicht
abnehmen…
    Keine Verbindung… In der Aufregung hatte sie die falsche
Nummer gewählt. Dabei kannte sie sie ganz genau. So oft wie in
den letzten drei Tagen hatte sie noch nie zuvor in ihrem Leben mit
der Polizei telefoniert.
    Und nun fiel ihr die Nummer plötzlich nicht mehr ein. Sie
glaubte, verzweifeln zu müssen.
    Das Telefonbuch – wo war es? Sie entdeckte es auf der anderen
Seite des Zimmers, halb unter dem

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