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Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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eingesperrt in einen Kristall, der so groß
war, daß man ihn bequem in die Hand nehmen konnte. Die
Kristalle, die er hier sah, schienen mutiert, gewachsen zu sein,
mutiert und gewachsen auch die Gläsernen… Das war eine
Vermutung. Es konnte auch ebenso gut der Fall sein, daß die
Winzlinge wie eine Brut weiterhin in anderen Kristallen an einem ihm
unbekannten Ort gezüchtet wurden, um irgendwann mal jene Macht
auszuüben, wie es der Tschonn auf Xantilon versucht hatte.
    Dies wiederum würde bedeuten, daß die gläsernen
Dämonen nichts weiter als eine Streitmacht waren,
Beschützer dieser Anlagen, um Eindringlinge abzuschrecken und zu
eliminieren.
    Aber Loark aus Xantilon waren keine Eindringlinge. Sie waren
ahnungslos und sahen in dem Verschwinden ihrer Artgenossen noch eine
Verehrung, die ihnen zuteil wurde. Durch den ›Toten
Gott‹!
    Wären die Auswirkungen nicht so grauenvoll gewesen, man
hätte lachen können über die Naivität der Loark,
die sich nicht mal die Mühe machten, diesen Dingen wirklich auf
den Grund zu gehen.
    Alle diese Überlegungen gingen Macabros durch den Kopf,
während er schon handelte. Er wußte, daß es
unmöglich war, die Dinge im einzelnen zu lösen, eine
allgemein gültige Erklärung für sie zu finden.
    Doch das war auch nicht wichtig. Wichtig allein war, die Gefahr zu
beseitigen und zu verhindern, daß sie nicht wieder auftrat.
Denn die Gefahr für die Loark und später mit Sicherheit
auch für andere Stämme hing auch mit dem Zeitfluch
zusammen, dem er ausgesetzt war.
    Die drei versteinerten Zauberinnen aus Un schienen sehr genau
gewußt zu haben, was sich hier abspielte. Ihr Tip war
goldrichtig gewesen…
    Er ließ das Schwert auf den vor ihm hereilenden Schatten
herabsausen.
    Ein Ruck ging durch den schimmernden Körper.
    Es klirrte, als würde ein gewaltiger Felsblock auf einen
Scherbenhaufen fallen.
    Der Glasschatten kippte nach vorn. Er fiel auseinander wie ein
Puzzle-Bild. Und mit den einzelnen, gezackt geformten
›Scherben‹ stürzte die Loark-Frau.
    Macabros warf sich in den auseinanderbröckelnden Schatten und
fing die Ohnmächtige noch auf, ehe sie den Boden
berührte.
    In dem Moment, als der gläserne Schatten des Dämons mit
dem Umhang keine Macht mehr über sie hatte, schlug sie die Augen
auf.
    Macabros stellte sie auf die Füße. »Lauf!«
stieß er hervor. »Lauf, so schnell du kannst! Hier, den
Weg zurück, zwischen den Kristall-Behausungen der Dämonen
entlang. Am Ende dieses Weges siehst du ein schimmerndes Gebilde, das
aussieht wie das Netz einer Spinne! Geh dort hinein…«
    »Aber…« Sie war noch benommen und schien aus einem
tiefen Schlaf zu erwachen.
    »Keine Fragen jetzt. Dafür ist später Zeit. Flieh
in das Netz, es wird dich zurückbringen nach
Xantilon…«
    Vorausgesetzt, dachte er bei sich, daß meine
Überlegungen stimmen. Wenn nicht, dann sitzen wir für alle
Zeiten hier drüben fest…
    Aber das sagte er nicht.
    Er gab ihr einen sanften Schubs in die Richtung, in die sie laufen
sollte.
    Sie taumelte nach vorn und gehorchte. Er war der ›Tote
Gott‹, der zurückgekehrt war. Er wollte nur das Beste
für sie…
    Macabros lief den Weg weiter.
    Jede Sekunde, die verging, brachte Harry und die anderen dem
schrecklichen Ende näher.
    Da! Ein weiterer Glasschatten!
    Wieder stürzte Macabros auf ihn zu, ließ das Schwert
auf ihn niedersausen, und erneut wurde seine Aktion mit Erfolg
belohnt.
    Ohne das Schwert, das später mal das ›Schwert des Toten
Gottes‹ genannt werden sollte, hätte er kaum etwas
ausrichten können. Er hätte sich in eine Auseinandersetzung
mit den gläsernen Schatten einlassen können, aber es
wäre im wahrsten Sinn des Wortes nur ein Schatten-Boxen
geblieben, da er keine Möglichkeit gehabt hätte, sie zu
beseitigen.
    Auch mit dem Schwert, das er vor der Begegnung mit der Erscheinung
Daiyanas besessen hatte, wäre ein solcher Erfolg nie
möglich gewesen.
    Eine normale Waffe erfüllte hier in Etak keinen Sinn.
    Gegen Dämonen wirkte nur, was Dämonen auch wirklich
auszulöschen vermochte. Und da war das Schwert im besonderen
Maße prädestiniert…
    Auch diese Loark-Frau konnte gerettet werden. Macabros schickte
sie zurück.
    Jetzt noch Harry!
    Macabros sah den Freund, der von einem Schatten die Treppen
hochgetragen wurde.
    Er spurtete los.
    Der gläserne Schatten des fledermaus-echsenartigen
gläsernen Dämons, der mit gewaltigen Flügeln
ausgerüstet war, näherte sich der starren, durchscheinenden
Gestalt auf dem

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