Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Titel: Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
durchlöcherten
Käse.
    Jede einzelne von ihnen glitt flink und gewandt durch den
Korridor.
    Sie spritzten auseinander, als würde ein unsichtbarer
Wasserstrahl sie treffen.
    Jede eilte auf eine Tür zu, war im nächsten Moment an
der Wand, glitt daran empor – und dann geschah etwas, das
Hellmark noch nie in seinem Leben gesehen hatte.
    Ehe die betreffende Schlange mit dem Kopf den Schlüssel
erreichte, stülpte sich ein Hautsack aus der Körperseite
hervor, wurde lang und schmal und umhüllte den Schlüssel
paßgerecht.
    Hellmark verschlug es den Atem.
    Die Schlangen und die Schlüssel bildeten eine Einheit! Wie
man einen Hund zu einigen recht überraschenden Tricks dressieren
konnte, so hatten sie gelernt, mit den speziellen Schlüssel
umzugehen, und sie waren auch so etwas wie Wachhunde.
    Ihre Aufgabe war es, diese Korridore mit den Zellen zu beobachten
und einen Ausbruch der Gefangenen zu verhindern. Bei einem solchen
›Kontrollgang‹ war der Riesenschlange etwas aufgefallen,
und sie hatte sich einfach in die Tiefe fallen lassen, dabei
tatsächlich den Eindringling auch erwischt. Aber
schließlich doch nicht halten können.
    Fast gleichzeitig wurden zwanzig Zellentüren von zwanzig
abgerichteten Schlangen geöffnet und kontrolliert.
    Auch Arsons Verlies befand sich darunter.
    Der unsichtbare Björn Hellmark nutzte diese Gelegenheit, auf
Zehenspitzen lautlos und schnell in die Zelle zu huschen und den
Freund aus allernächster Nähe zu beobachten.
    Arson wirkte müde und kraftlos. Er war verletzt. Die graue
Haut war an mehreren Stellen oberhalb der Schultern und auf der Brust
aufgeplatzt. Das blanke Fleisch war zu sehen.
    Hellmark konnte nicht fassen, daß dies der Freund war, der
Tod und Teufel nicht fürchtete, der riskante Abenteuer auf sich
nahm, durch Raum und Zeit reiste, um die Entwicklungsgeschichte und
die Macht der Dämonen zu studieren.
    Es schien, als hätte Arson sich entschlossen zu sterben.
    Die Schlange stieß bis zu dem Gefangenen vor.
    Sie beäugte ihn aus nächster Nähe und machte dann
kehrt.
    Arson reagierte nicht auf den Besuch durch das Reptil.
    Der Kopf des Mannes mit der Silberhaut kippte langsam nach
vorn.
    Björn zuckte zusammen.
    Nur eine Schwäche – oder starb Arson in dieser
Sekunde?
    Hellmark zögerte einen Augenblick und wollte Gewißheit
haben über das Schicksal des gefangenen Freundes.
    Da wischte die Schlange auch schon blitzschnell nach
draußen, und die Tür klappte zu, ehe der Eindringling
enteilen konnte.
    Der Schlüssel drehte sich von außen im
Schloß.
    Die massive Tür trennte Björn Hellmark von der
Außenwelt.
    Er war in der seltsamen Zelle mit Arson gefangen – ohne
daß jemand es wußte…
     
    *
     
    Die drei Kugeln hatten ihn durchbohrt und sein Lebenslicht
ausgeblasen.
    Don Shapiro war tot, der Mann, von dem er eine wichtige Auskunft
erwartete, war nicht mehr.
    Macabros’ Lippen wurden zu einem schmalen Strich. Zorn und
Wut erfüllten ihn.
    Als er das leise Geräusch hinter sich vernahm, wandte er sich
um.
    Der Mörder war schneller zu sich gekommen, als Macabros
vermutet hätte.
    Und der Gegner ließ nichts unversucht, aus der verfahrenen
Situation für sich noch das beste zu machen.
    Die Waffe mit dem aufgesetzten Schalldämpfer lag direkt neben
ihm. Macabros hatte darauf keine besondere Aufmerksamkeit
verwendet.
    Für jeden anderen wäre diese Nachlässigkeit
gleichbedeutend mit einem Todesurteil gewesen.
    Nicht für Macabros.
    Der unbekannte Schütze erhielt – wie er glaubte –
seine Chance, einen unliebsamen Mitwisser aus dem Weg zu
räumen.
    Noch eine Kugel war im Magazin!
    Er nahm sich sogar Zeit, genau zu zielen, um kein Risiko
einzugehen.
    Ein dumpfes ›plopp‹ war alles, was man hörte.
    Das Projektil bohrte sich Macabros mitten in die Stirn.
    Der Schütze riß die Augen weit auf. Auf seinem Gesicht
zeigte sich ungläubiges Erstaunen.
    Der Mann, den er eindeutig getroffen hatte, kam auf ihn zu!
    Den Mordschützen überlief es eiskalt.
    »Stürz’ zu Boden!« sagte er rauh, und ein
Zittern erfaßte ihn. »Ich habe dich getroffen… du
bist tot… du kannst nicht mehr leben…« Das Grauen in
seiner Stimme war unüberhörbar.
    »Nein, ich lebe…« Macabros kam wie ein Geist
näher und ließ den anderen nicht aus den Augen, der nicht
wußte, ob er die Gestalt oder seine Schußwaffe ansehen
sollte.
    Mit wütendem Knurren sprang er auf und schleuderte die Waffe
nach Macabros.
    Der nahm die Bewegung schon im Ansatz wahr, und blitzschnell
zuckte

Weitere Kostenlose Bücher