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Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Titel: Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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so ist,
wie ich vermute, übernimmt einfach einer meine Stelle… Sie
haben gemerkt, daß ich sie durchschaut habe, und sie werden
alles daransetzen, mich aus dem Weg zu räumen. Sie haben
für jedes Problem eine spezielle Lösung… Vielleicht
werde ich nicht mal dir eine Nachricht zukommen lassen können,
wenn es so weit ist… Aber ich habe da eine Idee…‹ Mir
sind seine Worte noch genau in Erinnerung. Er nannte mir die
Wellenlänge, die ich abends zwischen zwanzig und zweiundzwanzig
Uhr einstellen sollte. Es ist eine Mittelwellen-Frequenz, die genau
zwischen zwei Sendern liegt. In dieser Zeit sollte ich ein Tonband
mitlaufen lassen. Wenn Dons Befürchtungen sich erfüllen
sollten, wollte er aus dem Jenseits mit mir Kontakt aufnehmen. Das
hatte er sich fest vorgenommen. Und vor drei Monaten etwa kam die
Nachricht durch. Don Shapiro, mein Freund, meldete sich mit einer
kurzen, aber verständlichen Botschaft aus dem Jenseits.
›Sie haben es wahrgemacht… ich bin nicht mehr unter
euch…‹ An drei Abenden hintereinander wiederholte sich
diese Botschaft. Wortwörtlich. Ich glaubte, den Verstand
verlieren zu müssen, denn zur gleichen Zeit saß Don
Shapiro hier in seinem Haus und lebte so weiter wie
bisher…«
     
    *
     
    »Es gab schließlich nur eine einzige Erklärung
für Sie«, schaltete sich Macabros ein, als sein
Gegenüber eine Sprechpause einlegte, »es mußte
demnach zwei Don Shapiros geben. Der eine, der sein Versprechen
eingelöst hatte, sich aus dem Jenseits zu melden - und der
andere, der nach wie vor existierte und so tat, als sei nichts
geschehen. Und dieser Letztere konnte – Ihrer Meinung nach
wiederum – auf keinen Fall der echte Shapiro sein. Er hatte die
Aufgabe, Sie zu täuschen, hatte die Stelle eines Toten
übernommen, den man nicht von dem wahren Shapiro unterscheiden
konnte…«
    Der andere nickte. »Genau so ist es«, bemerkte er
dumpf.
    »Der Rest ergibt sich von selbst. Er ist – aus Ihrer
Sicht – eine logische Schlußfolgerung. Don Shapiro war
ermordet worden, genau wie er es vorausgesehen hatte. Sie
wußten, daß ein anderer sich für Shapiro
ausgab…«
    Sein Gegenüber nickte eifrig. »Genau so, Mister! Ich
verfolgte ihn heimlich auf Schritt und Tritt, obwohl ich nach wie vor
in seinem Haus als Freund verkehrte. Ich hatte sogar
Hausschlüssel. Don war Don, und er war es doch nicht. Ich
begann, sein Leben, seine Worte, alles, was er tat und nicht tat, zu
sezieren… Täuschte ich mich – oder wurde ich langsam
wahnsinnig? Glauben Sie mir – es gab Stunden, in denen ich nicht
mehr wußte, was richtig und falsch war. Ich fing an, mir
Bücher zu beschaffen, in denen über Besessene und
Geisteskranke zu lesen war. Ich wußte schließlich nicht,
wie das war – einfach verrückt zu werden. Ich hatte so
etwas nie zuvor erlebt. Tritt man geistig einfach weg, ohne
überhaupt etwas zu spüren - oder registrierte man
ängstlich irgendwelche Veränderungen, will sie aber nicht
wahrhaben? Ich habe innerlich die Hölle durchgemacht. Abend
für Abend saß ich am Rundfunkgerät, habe Don –
den toten Don – gerufen und gebeten, mir ein deutlicheres
Zeichen zu geben, einen brauchbaren Hinweis.
    Vor vierzehn Tagen war es dann so weit.
    Don Shapiros Stimme meldete sich wieder.
    Sie ließ mich wissen, daß ich mich auf dem
Süd-Friedhof begeben sollte. Dort, im Grab eines Mannes namens
Jim Brown, würde seine Leiche liegen. Ich hatte den Namen Jim
Brown nie gehört und wußte nicht, wer das war. Und dann
sagte die Stimme noch etwas: ›Er, der meine Stelle eingenommen
hat, wird noch viel Unheil verbreiten. Du mußt ihn töten,
Joe… ‹ Es war eine Aufforderung, wie sie niemals an
mich’ gegangen war. Und ich zögerte noch immer. War es
wirklich Don, der da sprach – oder irrte ich mich? Dann kam der
letzte Beweis. ›Denke an die kleine Chai…‹ Ich war wie
elektrisiert, als ich diesen Namen hörte. Das war der Beweis.
Nur Don und ich kannten diesen Namen, andere wußten nichts
davon. Chai – so nannten nur er und ich jene Krankenschwester in
Süd Vietnam, wo ich im Lazarett lag. Das Mädchen hatte
einen anderen Namen, er war unaussprechlich. Wir beide haben diesen
Namen einfach erfunden. Alles andere geschah nach diesem
entscheidenden Beweis ganz mechanisch…«
    Weiterer Worte bedurfte es nicht mehr.
    Don Shapiros Freund besorgte sich eine Waffe, wartete einen
günstigen Zeitpunkt ab, um in das Haus zu kommen, und
erschoß den ahnungslos im Bett Liegenden. Mord an Don Shapiro -
so

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