Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Titel: Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
mußte – oder arme
Leute, die zu ihren Lebzeiten keine eigene Grabstätte gekauft
hatten oder keine Lebensversicherung besaßen, um eine damit zu
bezahlen.
    Die Gräber waren monoton hergerichtet. Hin und wieder sah man
einen frischen Blumenstrauß oder auch Dauerblumen darauf.
    »Wir sind da«, sagte Joe Merling unvermittelt.
    Vor ihnen lag das Grab. Auf einem einfachen Holzkreuz stand der
Name Jim Brown mit Geburts- und Sterbedatum. Macabros begutachtete
sofort das Aussehen der Grabstätte und verglich es mit dem der
Nachbargräber.
    Nichts bei ›Jim Brown‹ wies darauf hin, daß es
erst kürzlich geöffnet worden war. Merling schien ganze
Arbeit geleistet zu haben.
    Er begann ohne Umstände zu graben. Macabros war ihm
behilflich. Das verkürzte die Arbeitszeit.
    Die Erde war locker, ein Zeichen dafür, daß sie erst
vor kurzer Zeit zusammengeschaufelt worden war.
    Die Grube wurde rasch tiefer. Merling und Macabros standen in
Hüfthöhe in dem Loch und warfen eine Schaufel Erde nach der
anderen nach außen.
    Dann stießen sie auf festen Widerstand.
    Sie legten den Sargdeckel frei. Das Grab war inzwischen so tief
ausgehoben, daß sie aufrecht darin stehen konnten.
    »Sie werden sich wundern«, meinte Joe Merling, als er
den Deckel löste. »Machen Sie sich auf eine
Überraschung gefaßt, und wenn Sie’s verdaut haben,
nehme ich an, daß Sie keinen Gedanken mehr daran verschwenden,
mich als Mörder der Polizei zu überstellen. In ihren Augen
und auch in denen der Behörden sehen…«
    Der Deckel rutschte dumpf zur Seite.
    Macabros hatte in der Tat allen Grund, überrascht zu
sein.
    Der Sarg – war leer!
     
    *
     
    Joe Merling stand da, als hätte jemand kaltes Wasser
über ihn gegossen.
    »Aber… das ist unmöglich! Ich…«
    Zeit, die Überraschung zu überwinden, hatten sie
nicht.
    »Psst!« Macabros legte dem Begleiter die Hand auf den
Mund. »Schritte… da kommt jemand!«
    Macabros spähte über den Rand des Grabes, kroch dann
vorsichtig hinaus und gab Merling mit einer Geste zu verstehen, in
Deckung zu bleiben, bis er den nächtlichen Lauscher
aufgestöbert hatte.
    Er hegte sofort einen bestimmten Verdacht.
    Waren Männer in Schwarz in der Nähe?
    Nur sie konnten an dem Geschehen ein Interesse haben. Vielleicht
steckten sie ganz und gar auch hinter dem Verschwinden der
Leiche.
    Der letzte, entscheidende Beweis für Joe Merlings
phantastische Geschichte fehlte.
    Die Schwarzen gingen nach einem Konzept vor, das er noch nicht
durchschaute.
    Zwischen den Grabreihen vor ihm sah er eine Gestalt. Sie kam genau
auf ihn zu.
    »Björn?!« stellte sie die Frage und war sich nicht
ganz sicher.
    »Harry?!« Nun war Macabros an der Reihe, Erstaunen zu
zeigen.
    Er ging auf die dunkle Gestalt zu, deren blondes Haar in der Nacht
leuchtete.
    »Bist du’s wirklich?« Er hegte seine Zweifel und
war auf der Hut. Nicht, was seine Person betraf, sondern die Joe
Merlings.
    »Natürlich bin ich’s!« klang es beinahe
beleidigt zurück.
    »Aber – wo kommst du jetzt her? Und wieso weißt
du, daß ich mich ausgerechnet hier aufhalte?«
    Harry Carson lachte rauh. »Erst hab’ ich ja meinen Augen
auch nicht getraut – aber dann mußte ich’s wohl oder
übel zugeben. – Sarah Ferguson hat sich einen dicken Hund
erlaubt… « Es klang traurig, als er das sagte.
»Sie hat uns hintergangen, ›Björn‹… Kaum
warst du in ihrem Haus verschwunden, da tauchten sie auf. Die Men in
Black haben uns nicht aus den Augen verloren. Sie haben uns auf
Schritt und Tritt verfolgt…«
    »Damit haben sie uns doch einen Gefallen getan, Harry. Das
wollten wir doch. Was ist mit Misses Ferguson? Und wie kommst du
hierher?« fragte Macabros noch mal.
    »Sarah Ferguson befindet sich noch bei den Men in Black. Was
sie im Schild führen, weiß ich nicht. Als du verschwunden
warst, ging alles ziemlich schnell. Sie setzten ein
Betäubungsgas ein. Dann schafften sie uns weg. Ich bin etwas zu
früh aufgewacht. Damit hatte keiner von ihnen gerechnet. So
konnte ich mich heimlich aus dem Staub machen…«
    »Wo hatte man dich hingebracht?«
    »Das Ding sah aus wie ein Zigeunerwagen. Stand irgendwo im
Feld. Ich lief, so schnell ich konnte, davon, direkt hierher auf die
Mauer zu, erklomm sie und merkte erst dann, daß ich auf einen
Friedhof geraten war. Ich dachte, ich spinn’, als ich
plötzlich Geräusche vernahm. Sie hörten sich an, als
ob jemand Erde schippen würde. Beim Näherkommen sah ich,
was sich da tat – und erkannte dich! Ich wollte es erst

Weitere Kostenlose Bücher