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Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Titel: Macabros 112: Totenheer "Nekromos" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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weiß ich, das weiß auch Billy…«,
fast hätte sie ›wußte‹ gesagt. »Und du
wirst keinerlei Fragen stellen.«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann bau’ mir eine Bombe zusammen, Ted.«
    »Sag’ das nochmal, Pam?!«
    »Eine Bombe, Ted! Du bist Chemiker und hast uns selbst schon
die tollsten Dinge demonstriert. Für dich ist es kein Problem,
Sprengpulver herzustellen. Wenn du wolltest, könntest du auch
eine kleine Atombombe basteln, hast du uns mal
verraten…«
    »Das kann nach dem heutigen Wissensstand in der Technologie
jeder Physik-Student im ersten Semester, wenn er an angereichertes
Uran kommt. Die Bombe hätte die Stärke, die seinerzeit
Hiroshima zerstörte…«
    »Das verlange ich nicht von dir.«
    »Dann bin ich beruhigt. Aber allen Ernstes, Pam: was willst
du mit einer Bombe?«
    »Ich brauche sie. Es gibt Feinde – nicht menschlicher
Art – die sich an einem bestimmten Ort verborgen halten und
einen schlimmen Plan verfolgen. Ich brauche eine Bombe mit zwanzig
Kilo Sprengstoff, Ted.«
    »Willst du die Bank von England in die Luft jagen?«
    »Nein, ein abgelegenes Haus, in dem sich die Freunde der
Finsternis versammeln. Ich bin nicht verrückt, Ted, auch wenn
meine Worte im ersten Moment diesen Verdacht erregen. Ich kann dir
alles erklären. Zu einer anderen Zeit…«
    Er seufzte. »Vielleicht bin ich der Verrückte, weil ich
alles tu’, was ihr von mir fordert. Ich habe mit Billy schon
manches Ding gedreht, das nicht ganz legal aber notwendig war, um der
Legalität zum Recht zu verhelfen. Was zwanzig Kilo Sprengstoff
mit Recht und Gesetz zu tun haben, weiß ich zwar auch nicht
– aber ich bau’ dir das Ding… Frag’ mich nicht,
wieso…«
    »Ich brauche es schnellstmöglich, Ted.«
    »Heute nacht noch?«
    »Ja.«
    Einen Moment herrschte Schweigen. »Okay… ich
schaff’s bis zum Morgengrauen.«
    »Hoffentlich ist es dann nicht schon zu spät.«
     
    *
     
    Draußen war es noch dunkel.
    In Farnham Common schliefen noch alle Menschen.
    Nur in Alec Hamptons Haus herrschte Unruhe.
    Um vier Uhr morgens hatte der Hausherr Besuch. Von Stuart
Mayburry.
    Nicht nur von ihm. Er hatte zwei Skelette mitgebracht, die sich
nun ebenfalls in dem düsteren Haus befanden.
    Von außen war nicht zu sehen, daß rege Betriebsamkeit
hinter den zugezogenen Fenstern herrschte.
    Nirgends brannte Licht. Mayburry und Hampton fanden sich ohne
Schwierigkeiten in den dunklen Räumen zurecht. Sie hatten
Nachtaugen, wie es Geschöpfen der Finsternis zukam. Dämonen
kamen aus den tiefsten Gründen der Finsternis. Mayburry und
Hampton waren Dämonen. Ihre menschlichen Körper waren nur
Hüllen, in denen ihre Dämonenseelen beherbergt wurden.
Lange Zeit hatten sie als Menschen gelebt und hatten nun Menats Ruf
vernommen.
    Beide Männer wirkten stark gealtert. Hampton sah aus wie eine
vertrocknete Mumie. Sein ständiger Kontakt zu Menat hatte seinem
Organismus zugesetzt. Auch Mayburry war in den letzten Tagen und
Stunden merklich älter geworden. Graue Strähnen durchzogen
sein Haar, seine Stirn und Wangen zeigten tiefe Furchen, die Haut war
trocken und faltig. Der jugendliche Eindruck, den Mayburry noch vor
Wochen machte, war verschwunden. Seine Freunde wären erschrocken
gewesen, hätten sie ihn so gesehen. Aber seit Tagen hielt
Mayburry sich nur in Farnham Common auf bis auf wenige Ausflüge
in der Nacht, die dem Ritual zu Ehren Menats dienten.
    »Du hast deine Aufgabe erfüllt«, nickte Hampton.
»Die alten Zeiten, Ungor, rufen mit Gewalt. Sperren wir uns
nicht länger… Molochos und Menat haben sich zu erkennen
gegeben. Das Maß ist voll…« Während er das
sagte, verfolgten seine Blicke die beiden Skelette, die in der
Dunkelheit der Empfangshalle fluoreszierend leuchteten. Es war eine
grün-schwarze Aura, die die Knochen umgab, eine Aura des
Bösen, unter der die fahlen Skelette gespenstisch
schimmerten.
    Die beiden Knochengestalten zogen sich in die hinterste Ecke der
Halle zurück, blieben dort abwartend stehen.
    »Du hast dein Soll erfüllt«, fuhr Hampton fort.
»Gib’ den Dolch zurück, den Menat dir geschickt hat.
Er wird damit die rufen, die uns begleiten werden, wenn er das Tor in
die Zeiten und - von dieser Seite unserer Welt aus – in die
Gefilde der Unsichtbarkeit aufstößt.«
    Mayburry zog den Dolch mit dem Blutsiegel des Molochos aus der
Tasche.
    »Ich bin Ungor, dein Diener, den du auserkoren hast, sich
wieder zu erinnern…« Wie ein Opferstück hielt er den
Dolch, mit dem er so vielen Menschen in London und

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