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Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Titel: Macabros 112: Totenheer "Nekromos" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nicht Ursache und Wirkung gegeneinander ausgetauscht?
    »Ich habe die ganze Zeit über geahnt, daß etwas in
der Luft liegt… ein Schatten über unserer Reise… ich
krieg’ das alles nur nicht mehr zusammen, und das ist seltsam
Billy… ich muß immerzu an etwas Schlimmes, Bedrohliches
denken…«
    »Du wirst das nicht mehr müssen, wenn du tust, was ich
von dir verlange.« Er blickte sie durchdringend an, und sie
begann in seinen Augen und seinen Gesichtszügen zu lesen. Er
wirkte bleich und verbarg seine Nervosität.
    »Hör mir gut zu, Pam«, fuhr er fort. »Was ich
dir zu sagen habe, mußt du dir zu Herzen nehmen. Es kann sein,
daß ich keine zweite Gelegenheit mehr finden werde, mich noch
mal mit dir in Verbindung zu setzen.«
    »Billy!« hauchte sie. »Wer oder was steckt
dahinter? Wer bedroht dich?«
    »Es bedroht dich…, mir können sie und er nichts
mehr anhaben…«
    »Wer ist ›sie‹? Wer –
›er‹?«
    »Du erinnerst dich an Stuart Mayburry, nicht wahr?«
    »Ja, sehr gut. Du hattest einige Aufträge für ihn
erledigt.«
    »Mayburry hatte mich angerufen und gebeten, wie ein Schatten
an ihm zu kleben. Er wollte einen Freund besuchen, der draußen
in Farnham Common ein Gestüt hat. Der reiche Sir Alec
Hampton… Mayburry war überzeugt davon, daß mit
Hampton etwas nicht stimmte. Seit Monaten hatte er sich nicht mehr im
›Old Fashion Club‹ in London sehen lassen. Und nun hatte er
Mayburry unerwartet gebeten, zu ihm zu kommen. Der lange Rede kurzer
Sinn, Pam: ich hielt mich an die Abmachung. Als Mayburry nach der
vereinbarten Zeitspanne nicht aus dem Haus zurückkam, sah ich
dort nach dem Rechten. Ich drang ein und durchsuchte das ganze Haus,
ohne auf eine Menschenseele zu stoßen. Ein menschenleeres
Haus… Keine Spur von dem Diener, von einem anderen
Hausbewohner…«
    Pam hörte aufmerksam zu und unterbrach Billy Sheridan nicht.
Irgendwie kam ihr die Geschichte bekannt vor.
    Sie dachte an jenen Scotland-Yard-Beamten, der aufgrund des
Telefonanrufs von Billy Sheridan zusammen mit Inspektor Hainley nach
Farnham Common gefahren war… Der Beamte war als einziger
unverletzt geblieben.
    Pamele Kilian nickte. »Es hängt also mit dem Haus
zusammen?«
    »Ja. Ich fand Mayburry und seinen Freund Hampton tot in einem
Keller, den ich seltsamerweise nachher nicht mehr fand. Aber jetzt
weiß ich, wie sie es gemacht haben, uns zu täuschen…
Menat ist dafür verantwortlich.«
    »Wer ist ›Menat‹?«
    »Ein Geistgeschöpf, eine körperlose Existenz in
einer anderen Dimension.«
    »Die Gefahr aus dem Unsichtbaren, von der du gesprochen
hast…« Da war es wieder, dieses Wissen, dieses ungute
Gefühl, daß das, was sie jetzt sah und erlebte, auf
rätselhafte Weise überschattete. Merkwürdigerweise
kannte sie manches von dem, was Billy ihr mitteilte: Wie und
wann aber hatte sie es erfahren?
    Wieder diese Verschiebung von Wirkung und Ursache. Der Gedanke an
ein Krankenhaus stieg in ihr auf.
    »Du kannst mich jetzt sehen und hören, Pam«, sprach
Billy Sheridan mit klarer und fester Stimme fort. »Aber es wird
die Zeit kommen, da wird dies nicht mehr möglich
sein…«
    »Billy? Wovon sprichst du…«
    »Nicht weiter reden, Pam. Nur zuhören… jetzt kann
ich dir alles sagen, jetzt in diesem Moment… hier draußen
in Essex, wo wir immer sein wollten…«
    »Ja, nächstes Jahr im Sommer!« entsann sie sich
plötzlich und fiel Billy ins Wort. »Das alles haben wir
doch noch vor… wir sind gar nicht in Essex, Billy.«
    »Wir sind in Essex, und es ist wunderschön… Meine
Zeit ist knapp, Pam…« Er sprach plötzlich
schneller.
    »Mein Gott, Billy«, wisperte sie erschrocken. »Du
bist mit einem Mal ganz blaß.«
    Er ging nicht auf ihre Bemerkung ein. »Ich sprach von
Menat… er bewirkte die Täuschung… Hainley
gegenüber. Dämonischer Geisterspuk… sie täuschen
Dinge vor, die nicht sind… so auch die Halluzination, daß
angeblich keine toten Hunde unten auf der Kellertreppe lagen. Ich
habe sie wirklich erschossen… sie waren wie reißende
Wölfe auf mich losgegangen, ich mußte sie töten, um
nicht von ihnen zerrissen zu werden… Die Kugeln in meiner Waffe
haben gefehlt… als ich es feststellte, passierte der
Unfall…«
    Die Reihenfolge stimmte nicht.
    Essex… das Krankenhaus… der Unfall… Essex kam erst
im nächsten Jahr…
    »Mayburry und Hampton waren tot… ich hab’s
eindeutig festgestellt… ich weiß jetzt, in diesem Moment,
auch wie das zustande gekommen ist… Menat hat sie in

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