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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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lassen. Das Nest ist beschmutzt, wenn einer mal darin geboren
wurde, der nicht hineingehört, nicht wahr?« Das dunkle,
gefährliche Lachen erzeugte eine Gänsehaut auf Evonts
Rücken.
    »Der Bann betrifft nur mich. Keinen anderen. Das brachte mich
auf den Gedanken, dich zu wählen…«
    »Warum gerade mich?«
    »Warum nicht gerade dich, Evont? Du warst in der Nähe,
warum hätte ich da länger suchen sollen?«
    »Hast du nicht zuerst Baia, Heran und Malek entdeckt?«
fragte er, ’plötzlich mißtrauisch werdend.
    »Habe ich. Sie sind mein Faustpfand gegen dich. Mein
Vorschlag, den ich dir zu machen habe, ist ganz einfach. Da vor uns
der Platz zwischen den Säulen, wo die Wesen aus dem vergangenen
Kalesh so friedvoll beisammenstehen – da vorn ist in den Boden
eine steinerne Platte eingelassen. In die Platte eingegraben sind
Zeichen und Formeln, die für dich bedeutungslos sind. Mich aber
auslöschen. Geistig und körperlich. Für immer. Du
mußt die Platte vom Boden aufnehmen und zerschmettern. Dann
gebe ich Baia, deinen Sohn Heran und Malek, deinen Bruder
frei…«
     
    *
     
    In dieser Welt, in dieser Zeit…
    Alle Kraft schien Pamela Kilian verlassen zu haben.
    Sie wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als sie
aufwachte.
    An der Wand brannte eine schwache Glühbirne.
    Der Raum war bis auf einen Schrank, einen kleinen Tisch, einen
Stuhl und die Liege, auf der sie zu sich kam, kahl und
unfreundlich.
    Pamela wollte sich erheben.
    Das ging nicht.
    Man hatte sie auf der liege festgebunden.
    Die junge Frau aus London schloß zitternd die Augen und
dachte über ihre Lage nach.
    Seit man sie aus dem Auto geschleppt hatte, wußte sie nichts
mehr von sich.
    Doch… da war ein Arzt gekommen und hatte der Tobenden eine
Spritze gegeben. Danach war sie ruhig und schläfrig
geworden.
    Im stillen schalt sich Pamela für ihr Verhalten. Es war
verkehrt gewesen, Anschuldigungen zu brüllen und
Befreiungsversuche zu unternehmen. Das sprach gegen sie. Ganz ruhig
und gelassen hätte sie sich geben sollen. Aber für Reue und
Umkehr war es nun zu spät.
    Sie lag in einer kahlen Zelle… gefesselt und konnte kein
Glied rühren.
    Sie fröstelte unter der Wolldecke, die man achtlos über
sie geworfen hatte.
    Pamela Kilian wandte den Kopf und sah, daß ihre Kleider
über der Rückenlehne des Stuhles lagen.
    Sie trug nur noch Slip und BH.
    Auf dem Tisch lagen ihre Ohrringe, die Halskette, ein Ring und
ihre Armbanduhr.
    Wie lange wie schon hier lag, wußte sie nicht.
    Es konnten Stunden aber auch Tage seit ihrer Einweisung vergangen
sein…
    Sie wußte nicht mal, ob Tag oder Nacht war.
    Die stumpfgrauen Vorhänge waren dicht gewebt und vor das
schmale, hohe Fenster gezogen. Es hätte sie nicht verwundert,
wenn das auch noch vergittert war.
    Diese Anstalt war ein Gefängnis.
    Mit dem Nachlassen der Wirkung des Betäubungsmittels regte
sich ihr innerer Widerstand erneut.
    Sie war allein, offensichtlich unbeobachtet. In der Zelle konnte
sie jedenfalls so etwas wie ein Fernsehauge nirgends erkennen.
Für derartige moderne Einrichtungen war das Haus auch zu
alt.
    Pamela begann an ihren Fesseln zu zerren. Es gab da einige
spezielle Tricks, die Billy Sheridan ihr beigebracht hatte und deren
sie sich jetzt bediente.
    Sie war überzeugt davon, die Fesseln loszubekommen. Es war
nur eine Frage der Zeit. Ihre Kleider lagen bereit. Wenn das Fenster
einigermaßen günstig lag, nicht zu hoch, dann stand einem
Ausbruchsversuch nichts im Weg.
    Da hörte sie die hallenden Schritte.
    Sie näherten sich ihrer Tür.
    Ein Schlüssel drehte sich im Schloß, die Tür wurde
geöffnet.
    Pamele Kilian lag sofort ruhig.
    Ein Arzt trat ein. Groß, dunkelhaarig, blasses Gesicht.
    »Ah, Sie sind wach. Ich habe es mir gedacht. Dann komme ich
wohl gerade richtig, wie? Allzu lange können Sie noch nicht wach
liegen. Wie fühlen Sie sich?«
    Pamela blickte ihn an. »Interessiert es Sie wirklich –
oder fragen Sie nur rein mechanisch?« entgegnete sie
verbittert.
    Er trat näher, klappte die Wolldecke zurück und griff
nach ihrem Arm, um den Puls zu fühlen.
    Der Mann strahlte keine Freundlichkeit aus? Er wirkte hart und
abweisend und ging auf Pamelas Worte überhaupt nicht ein. Er
schien sie gar nicht gehört zu haben.
    »Der Puls ist gut«, sagte der Weißbekittelte
beiläufig.
    »Warum sollte er es nicht sein?« fragte Pamela und
mußte an sich halten, um nicht aus der Haut zu fahren.
»Ich bin gesund. Wenn Sie mich untersuchen, werden Sie keinerlei
Abnormitäten an

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