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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mir feststellen.«
    »Sie wissen, weshalb Sie hier sind, nicht wahr?« Die
Unterhaltung blieb hölzern, ohne jegliches Gefühl.
    »Ja. Aber es ist ein Irrtum.«
    »Irrtümer gibt es hier nicht. Wer hierher kommt, ist
dazu prädestiniert. Wir werden morgen früh alle Tests mit
Ihnen durchführen, Miss Kilian.«
    »Welche Tests?«
    »Warten Sie, bis es so weit ist…« Er grinste kalt.
»Sie brauchen keine Furcht zu haben. Wir wollen Ihnen doch
helfen. Niemand wird Ihnen wehtun. Sie müssen allerdings
vernünftig sein.«
    »Was verstehen Sie unter
›vernünftig‹?«
    »Verhalten Sie sich ruhig, zugänglich. Das kann Ihre
Lage nur verbessern.«
    »Danke für den Tip. – Wie Sie sehen, bin ich schon
ganz ruhig. Und ich werde es bestimmt noch mehr sein, wenn Sie mir
die Fesseln abnehmen. Ich kann mich kaum bewegen.«
    »Dann haben sie ihren Sinn erfüllt. Sie waren sehr
ungehalten, als man Sie einlieferte. Erinnern Sie sich
nicht?«
    »Ich wollte weg. Das war alles.«
    »Nein, es war nicht alles. – Sie haben getobt und
geschrien und unserem Chefarzt gegen das Schienbein getreten, als er
Ihnen die Spritze setzen wollte…«
    Zwischen Pamela Kilians Augen entstand eine steile Falte.
»Aber… das ist unmöglich… ich entsinne mich
nicht.«
    Dem Arzt entrann ein Seufzer. »Tja, so ist das nun mal. Sie
entsinnen sich nicht.« Er richtete sich auf und blickte sie
aufmerksam an. Seine Miene wurde etwas weicher. »Aber nun ist ja
alles in Ordnung. Die Spritze hat ihnen gut getan, aber ich sehe,
daß die Wirkung fast abgeklungen ist. Die Fesseln haben wir zu
Ihrem eigenen Schutz angelegt.«
    »Zu meinem eigenen Schutz?« echote Pamela.
    »Ja, damit Sie sich nichts antun. Sie könnten sich
selbst verletzen oder aus dem Fenster springen wollen. Davor
müssen wir Sie behüten. Das Zimmer liegt im fünften
Stock. Morgen früh werden Sie verlegt.«
    »Ich soll die ganze Nacht so…«
    »Sie werden nichts davon merken. Ich schicke gleich noch mal
die Schwester nach Ihnen. Sie wird Ihnen für die Nacht eine
Spritze geben, nach der Sie herrlich schlafen werden.«
    »Aber ich muß mich waschen, zur Toilette gehen
und…«
    »Die Schwester wird Ihnen dabei helfen, Miss Pamela. Sie
brauchen keine Sorge zu haben. Morgen früh dann sieht alles ganz
anders aus… Wir werden Sie verlegen und Ihnen die Fesseln
abnehmen. Sie können sich in dem Raum herrlich frei
bewegen…«
    Der Gedanke kam ihr plötzlich. Man wollte sie in eine
Gummizelle verfrachten!
    Angst stieg in ihr auf, die sie schnell wieder abwürgte.
    »Wie spät haben wir jetzt?« fragte sie unvermittelt
und wechselte abrupt das Thema.
    »Gleich Mitternacht. Ich habe den Nachtdienst und wollte nur
noch mal nach Ihnen sehen, bevor ich mich ein wenig aufs Ohr lege.
Sie sehen, daß Sie hier als Patientin in besten Händen
sind, daß wir uns um jeden einzelnen Fall sehr aufmerksam
kümmern.«
    »Ich bin keine Patientin und kein Fall«, stieß
Pamela hervor.
    »Sie haben einige Dinge getan und gesagt, die uns
veranlassen, uns um Ihre Gesundheit zu sorgen… Gute Nacht.«
Damit zog er die Tür hinter sich ins Schloß.
    Pamela biß die Zähne zusammen.
    Fast hätte sie sich wieder dazu hinreißen lassen, die
leidige Geschichte zu erzählen, die ihr Leben von Grund auf
verändert hatte.
    Sie war normal! Sie wußte, was sie gesehen und gehört
hatte. Die anderen waren blind und taub und erkannten nicht, was in
der Welt um sie herum vorging.
    Unheimliche Mächte hatten sich eingenistet. Pamela hatte im
Landhaus des Gestüt-Besitzers Alec Hampton lebende Skelette
gesehen, eine Stimme aus einem jenseitigen Reich gehört und
wußte, daß ihr Freund und Partner Billy Sheridan keinem
normalen Unfall zum Opfer gefallen war. Dämonische Kräfte
hatten hier gewirkt…
    Doch darüber konnte und durfte sie nicht mehr sprechen. Erst
recht nicht in diesem Haus. Sie würde ihre Lage damit nur noch
verschlimmern und veranlaßte durch ihr stures Verhalten die
Arzte vielleicht noch dazu, sie zu operieren und ihr den Schädel
zu öffnen. Sie war hier völlig rechtlos. Sie konnten mit
ihr machen was sie für richtig hielten.
    Das waren nicht ihre einzigen Sorgen.
    Sie mußte auch noch an anderes denken.
    Sie war, eine Zeugin. Sie hatte – wie Billy Sheridan Dinge
gehört und gesehen, die nicht in das herkömmliche Weltbild
paßten. Billy Sheridan war tot. Ebenso Inspektor Hainley.
Beides Zeugen eines außergewöhnlichen Vorgangs.
    Aber sie lebte noch!
    Würde jene unbekannte finstere Macht, die sie nicht

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