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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wie die Dinge
zusammenhingen.
    Evont sprach vom ›Toten Gott‹! Er war Macabros
begegnet!
    »… ich habe gehofft auf dich… du kannst mir
persönlich nicht mehr helfen… dazu ist es zu
spät… aber das erwarte ich auch nicht… Sorge
dafür, daß andere… nicht in den Teufelskreis
der… Dämonen geraten… in den Bannkreis Menats…,
der das Grauen Rha-Ta-N’mys aus der Tiefe geholt
hat…«
    In den Augen des Mannes standen Schrecken und Wahnsinn. Evont
mußte Furchtbares durchgemacht haben.
    Was er sagte, war kaum zu verstehen, und es war
zusammenhanglos.
    Evont war dem Grauen begegnet, und es hatte seinen Geist verwirrt.
Aber einiges von dem, was er von sich gab, klang in Hellmarks Ohren
sehr vernünftig.
    Er setzte das Gestammel zusammen wie ein Puzzle.
    Evont hatte Macabros gesehen, daran gab es keinen Zweifel.
    Evont hatte seine Frau, seinen Sohn und seinen Bruder verloren.
Der Kämpfer aus Kyrta sprach von der Legendenstadt Kalesh, von
einem Unheimlichen namens Menat, von der Steinplatte mit den
Bannzeichen…
    »Ich bin geflohen, als… Menat die Macht… in der
Tiefe holen konnte… Baia war tot… Heran… Malek…
sie hatten keine Köpfe mehr… dann kamen die Kugeln…
eine senkte sich über mich… seitdem bin ich
hier…«
    Hellmark begriff, daß er durch ein unvorhergesehenes
Schicksal von der gleichen Kugel ›eingefangen‹ worden
war.
    In dieser Kugel war Evont dem Wahnsinn begegnet und hatte sich
alptraumhaft sein Trauma vom Tod seiner Schützlinge ständig
wiederholt. In diesen Minuten aber, da er meinte, dem ›Toten
Gott‹ wieder zu begegnen, trat seine geistige Verwirrung
zurück.
    Evont wollte eine Botschaft loswerden und fühlte in den
letzten Minuten seines Lebens, daß das erweckte Grauen
zurückgedrängt werden konnte.
    »Der Schlüssel… liegt in Kalesh… das nun Menat
beherrscht… die Platte… setz sie wieder zusammen… mach
gut, was ich… schlecht gemacht habe… Baia…«
Plötzlich herrschte wieder Abwesenheit. Er schweifte ab. Ganze
Szenen aus seiner Vergangenheit, Abschnitte seines Lebens in Kyrta
und den fruchtbaren Ebenen von Ehdaars Traumreich folgten. Dann kam
Kalesh wieder an die Reihe, als Hellmark unerbittlich darüber
Auskünfte verlangte.
    Evont war nicht mehr zu helfen. Die Verletzungen und die
furchtbaren Erlebnisse hatten ihn mitgenommen. Der Mann war nur noch
ein Wrack. Er besaß keinen Lebenswillen mehr. In ihm erlosch
eine Flamme.
    »Du mußt den Weg finden… immer am Fluß
entlang… in die Wildnis… eine Lichtung… der riesige
Baum… jenseits der magischen Barriere… da liegt
Kalesh… dort liegt der zerschmetterte Stein… füge ihn
wieder zusammen, und Menats furchtbare Kraft, die er aus der Tiefe
bezieht, wird zusammenbrechen… Ich…«
    Ein Ruck ging durch seinen Körper, dann streckte er sich.
    Evont war tot.
    Björn drückte ihm die Augen zu. Auf dem Gesicht des
Toten, das so schrecklich verzerrt ausgesehen hatte, zeigte sich ein
stiller, friedlicher Ausdruck.
    Hellmark richtete sich auf.
    Das Alptraum-Karussell begann sich wieder zu drehen. Carminias
furchtbare Schreie hallten ihm in den Ohren.
    Ich muß meinen Willen dagegensetzen, zwang er sich. Ich
hoffe, daß es auch die anderen erkennen. Wenn der Wille erst
geschwächt ist, dann ist alles verloren…
    Die alte Kämpfernatur in ihm erwachte.
    Er war nicht bereit, sich den Wahnsinn-Sequenzen weiter ohne
Widerstand auszusetzen.
    Und als er diese Entscheidung getroffen hatte, war er bereit,
alles an Kraft einzusetzen und dem Grauen zu begegnen, gleich, wie es
sich ihm zeigen sollte.
    Er zog das › Schwert des Toten Gottes‹. Wenn stimmte,
was Evont mitgeteilt hatte, war die Kugel dämonischen Ursprungs.
Das Schwert allein konnte nichts ausrichten, wenn sein Herr und
Meister es nicht bediente.
    Wenn die Kugel aus negativer Dämonenenergie bestand, war es
das gleiche mit dem Sumpf, der Luft und der Leben verzehrenden
Wildnis.
    Er schlug um sich und trieb das Schwert tief in Stämme und
fleischigen Lianen. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten. Sein
Mut, seine wilde Entschlossenheit, an der bestehenden Situation etwas
zu ändern, ehe er in geistige Umnachtung fiel, war ebenso
wichtig wie die Kraft, die hinter den Hieben steckte.
    Die Lianen verpufften und wurden zu schwefelgelben Wolken. Ebenso
geschah es mit den Bäumen.
    Eine Bresche entstand, während das Spiel des Grauens, in dem
Carminia die Hauptrolle darstellte, ungebrochen weiter ging.
    Doch die Wildnis, der er zu Leib rückte,

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