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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Herrschaft des
Bösen war zu Ende.
    An all diesen Dingen konnten Rani und Danielle erkennen, daß
die Stadt noch immer unter Björn Hellmarks Führung stand.
Die Sache mit den Wahnsinns-Kugeln war eine Episode gewesen, die zum
Glück schnell wieder vergangen war.
    Das Ziel des Paares war der Palast, in dem sowohl Apokalypta wie
Molochos residierten und der nun Björn Hellmark und ihnen als
Aufenthaltsort diente. Nur von diesem Palast aus, in dem ein
besonderer Thron stand, war es möglich, Kontakt mit der Psyche
der Stadt aufzunehmen und durch Willen und Geist den Koloß zu
bewegen.
    Björn mußte im Thronsaal sein.
    Als sie die Tür zu ihm aufstießen, prallten sie
enttäuscht zurück.
    Der Thronsitz war leer!
    »Björn?« riefen die beiden Ankömmlinge wie aus
einem Mund. »Hallo…?«
    Ihr Ruf hallte durch die Räume und Korridore.
    Aber nur das Echo ihrer eigenen Stimmen antwortete.
    Da stimmte etwas nicht.
    Björn hätte hier sein müssen…
    »Raus hier, Danielle!« Rani Mahay reagierte abrupt, ohne
daß es ein sichtbares Zeichen von Gefahr gab.
    Aber der leere Thronsitz, die Abwesenheit ihres Freundes
einerseits und andererseits die Ankunft der Stadt – das waren
Widersprüche, die Nachdenklichkeit hervorriefen.
    »Zu spät!« Wie ein Aufschrei kamen diese beiden
Worte über Mahays Lippen.
    Der Horizont und die Spitzen der farbig schimmernden
Kristallfelsen in unmittelbarer Nähe der gelandeten Stadt
veränderten ihre Lage.
    Die Stadt bewegte sich, die Plattform stieg rasch empor.
    »Wir werden entführt!« rief Danielle de
Barteaulieé und stürzte zu einem Fenster und sah, wie der
Boden blitzschnell zurückwich, die Umgebung sich schemenhaft
veränderte und hinter grauen Nebelschleiern versank.
    Gigantopolis wurde von einem unsichtbaren Geist geleitet.
    Eine Geisterstadt glitt in die graue Wand, die sich
erdrückend wie ein gigantischer Mantel um den Koloß
schmiegte.
    »Wir verlassen Xantilon!« entfuhr es Rani Mahay, der
überhaupt nichts mehr verstand.
     
    *
     
    Nacht in London.
    Eine Nacht wie tausend andere davor. Und doch anders…
    Zumindest für einen Mann namens Marvin Cooner.
    Er erreichte Soho und fuhr durch die belebten Straßen, die
rund um den Piccadilly Circus lagen.
    Mitternacht, und doch herrschte ein Leben zwischen den
Häusern mit den Neonreklamen wie zur Rush Hour.
    Als er Marble Arch erreichte, wurde der Verkehr dünner, und
Marvin Cooner kam schneller voran.
    Er erreichte den angegebenen Friedhof, parkte seinen altmodischen
Triumph Vitesse, den nur noch der Rost zusammenhielt, unweit der
Friedhofsmauer.
    Im Gegensatz zur Innenstadt herrschte hier Stille und Einsamkeit,
daß Cooner meinte, der einzige Mensch in London zu sein.
    Die Fenster in den Häusern, die er von seinem Standort aus
wahrnehmen konnte, waren alle unbeleuchtet. Hier wohnten meistens
Angestellte und Arbeiter, Leute, die morgens früh auf den Beinen
sein mußten und deshalb auch früh zu Bett gingen.
    Cooner trug einen dunklen Anorak, der mit einem Fellkragen besetzt
war. Auch innen war er mit Fell gefüttert. Das wärmende
Kleidungsstück konnte er gut gebrauchen, denn es war kühl,
feucht und windig.
    Cooner sah sich einmal in der Runde um und wußte, daß
keine besondere Aufmerksamkeit nötig war. Da war niemand in der
Nähe, der seine nächtliche Ankunft beobachtet hatte.
    Er preßte den Spaten eng an sich und spielte mit der anderen
Hand mit einem Dietrich, den er aus seiner Werkzeugkiste mitgebracht
hatte. Außerdem steckte ein Schraubenzieher-Satz in seiner
Hosentasche, falls er wider Erwarten das Schloß des
großen schmiedeeisernen Tores mit dem Dietrich nicht
aufbekam.
    Das kleine Haus, in dem der Friedhofsverwalter wohnte, lag
unmittelbar links hinter der hohen Mauer. Sie war von wildem Wein und
Efeu umrankt, der die eine Seite des Hauses völlig
überwuchert hatte. Das war halb so schlimm, weil auf dieser
Seite kein Fenster in der Wand vorhanden war.
    Dunkelheit und Stille herrschten auch in diesem Haus.
    Ein paar alte Eichen standen auf dem kleinen Platz vor dem
Eingangstor. In ihrem Schatten begann Marvin Cooner zu hantieren.
Selbst wenn in diesen Minuten ein Fahrzeug vorbeigekommen wäre,
hätte niemand den nächtlichen Gast vor dem Friedhofstor
bemerkt. Marvin Cooners Gestalt verschmolz mit der Dunkelheit.
    Cooner näherte sich mit dem Dietrich dem Schlüsselloch,
als etwas Merkwürdiges geschah.
    Im Schloß knackte es kaum hörbar, noch ehe er den Haken
darin versenkte.
    Cooner stutzte und drückte

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