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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bist
der einzige, der ohne Gewalt dort eindringen kann. Schnell, ehe
Apokalypta und ihr Heer die Mauern der Stadt erstürmen
.!«
    Hellmarks Psyche, die die Reise durch die Zeit mit Hilfe der Magie
der Manja-Augen und der ungewöhnlichen Atmosphäre zwischen
den Kristallfelsen angetreten hatte, erfaßte die telepathische
Botschaft und die ganze Tragweite dessen, was damit zusammenhing.
    Apokalypta… der Sturm auf Gigantopolis… ihre
endgültige, ewige Versklavung und Zugehörigkeit zur Welt
der Finsternis, wenn er den entscheidenden Schritt nicht tat. Und es
war in der Tat nur ein Schritt – mehr nicht.
    Ein Schritt nach vorn… Damit leitete er ein, was eigentlich
nicht sein konnte und doch Wirklichkeit wurde.
    Zwei Welten begegneten sich, die der Vergangenheit und der
Zukunft.
    Kaphoon war tot, ein Teil seines Ichs, seiner Persönlichkeit,
seines Körpers. Alles wurde wiedergeboren in dem Mann, der
Björn Hellmark hieß.
    Er selbst war körperlich nicht hier. Wie durch eine Droge
unternahm seine Psyche die Reise.
    Für sie war die tonnenschwere Kristallplatte durchlässig
wie ein Lufthauch.
    Wilde Schreie erfüllten die Luft plötzlich wie
Donnergrollen.
    Das unheimliche Heer jagte heran.
    Der Wettlauf mit der Zeit und dem Schicksal begann.
    Die blonde, hochgewachsene, breitschultrige Gestalt vor der
kristallklaren Grabplatte wandte kurz den Kopf.
    Die Reiter waren erschreckend nahe gekommen. Würde der
Schritt in das Grab allein genügen, um…
    Die Ereignisse sprachen für sich.
    Hellmarks Psyche tauchte ein wie ein Geist in die Stille eines
Grabes, in dem er kurz vor dem Untergang Xantilons beigesetzt worden
war.
    Im gleichen Augenblick schienen die Räder des Schicksals und
der Zeit still zu stehen.
    Ein einziger, langgezogener Schrei ging durch die Massen. Und ein
Sturm schien sie durcheinanderzuwirbeln. Die vordersten Reihen wurden
förmlich in die Höhe getragen, als ob eine unsichtbare
Meereswelle plötzlich aufsteigen und sie hinwegspülen
würde. Menschen, Pferde und Reiter schwappten empor, ihre Formen
zerflossen und wurden eins mit der Luft, die von bizarren Schatten
erfüllt wurde.
    Der Schrei verebbte, unheimliche Stille breitete sich aus, eine
Stille, in der das Herz verlöschte wie eine Kerzenflamme.
    Nichts mehr existierte…
    Die steinerne Landschaft lag leer und verlassen vor Gigantopolis,
und der Jubel, der durch die Hallen und Tempel der Soomans hallte und
dem sich auch Rani und Danielle anschlossen, war
unbeschreiblich…
     
    *
     
    Von all den Ereignissen, die sich in diesem Moment in einer
anderen Zeit, im Xantilon vor dem Untergang abspielten, wußten
Pamela Kilian und Alan Kennan nichts.
    Sie wußten nur, daß das, was geschah, nicht mit
rechten Dingen zuging und man ihm schnellstens nachgehen
mußte.
    Das Auftauchen des mörderischen Panthers und die Ankunft
eines lebenden Toten namens Billy Sheridan, das alles waren Dinge,
denen man auf den Grund gehen mußte.
    Alan und Pamela waren sich einig.
    Sie mußten Informationen sammeln und am Ball bleiben, um
weitere unheimliche Vorfälle und vor allem das sinnlose Morden,
das damit einherging, zu verhindern.
    Daß das Auftauchen des untoten Billy Sheridan bereits
weitere Kreise gezogen hatte, ahnten sie dumpf. Doch ahnungslos waren
sie, was die Person Marvin Cooners betraf, der seine neue
Identität als Ronald Myers immer mehr zu genießen begann
und in dieser Nacht nur darauf wartete, seinen verhaßten
ehemaligen Vorgesetzten mit dem Grauen zu konfrontieren, das er nun
bewirken konnte…
     
    *
     
    Einen letzten Eindruck nahm Björn noch aus dem Grab Kaphoons
mit, einen Blick auf das stille, friedliche Gesicht des Toten. Er war
sein Ebenbild, und an dem sanften, wissenden Lächeln las er ab,
daß Kaphoon schon damals gewußt hatte, daß der Tod
nicht endgültig sein würde…
    Die Psyche Hellmarks verschwand aus dem Grab – und verband
sich wieder mit seinem stofflichen Leib in einer anderen Zeit des
Urkontinents Xantilon.
    »Kaithal?« murmelte er, weil er eine Frage auf dem
Herzen hatte.
    Es erfolgte keine Antwort.
    Kaithal, die ihn gesund gepflegt und den richtigen Weg gezeigt
hatte, war verschwunden.
    Der Zauber war vergangen.
    Die Kraft, die seine Psyche benötigt hatte, um die Zeiten zu
überspringen, war aus den Manja-Augen gekommen.
    Eine Prophetie hatte sich erfüllt.
    Er erhob sich.
    Sein Blick suchte den Himmel ab, an dem sich der erste Schein der
Morgenröte zeigte.
    Ein neuer Tag brach an. Mit ihm tauchte Gigantopolis auf.

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