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Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Titel: Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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langer Echsenhals, an
dem ein riesiger, hornartiger Kamm bis auf den tonnenartigen Leib
hinabwuchs, schwang herum.
    Das gewaltige Maul traf das Floß, das klein und verloren auf
schäumenden Wellenbergen tanzte, ein Spielzeug der
unberechenbaren Elemente und des Ungeheuers.
    Das schmetternde Geräusch ging im Tosen und Donnern unter. Zu
sehen war nur die Auswirkung.
    Das Floß mit den drei um ihr Leben kämpfenden
Männern platzte wie eine Seifenblase. Wie Streichhölzer
flogen die Splitter durch die Luft. Die Balken wurden zerfetzt.
    Die hohen Wellen schlugen über den Fremden zusammen.
    Hellmarks Floß geriet in den Sog der aufgewühlten
See.
    Hilflos mußten sie mit ansehen, wie die Seeschlange
wütete – und sich ihnen zuwand.
    Mit der Linken umklammerte Björn den Mast, während seine
Rechte das »Schwert des Toten Gottes« hielt.
    Er war bereit, den Kampf aufzunehmen, obwohl er wußte,
daß sie unter diesen Umständen so gut wie keine Chance
hatten.
    Dieses Monstrum war groß wie ein Haus. Die See bebte,
groß wie das Ungeheuer waren die Wellen, die krachend und
donnernd zusammenstürzten.
    Sie konnten sich unter diesen Umständen nicht mehr lange auf
den Balken halten.
    Ihre Körper wurden durchgeschüttelt. Sie boten alle
Kraft auf, um nicht weggeschwemmt zu werden.
    Sie wußten, daß sie dem Tod ins Auge sahen, als das
Ungetüm nach dem Zerschmettern des anderen Floßes sich
ihnen zuwandte.
    Wo war das Floß mit Rani und Danielle?
    Wie ein Spuk war es verschwunden und schien nicht mehr zu
existieren.
    Eine Welle schlug über ihnen zusammen.
    Sie standen über eine Minute in einem Wasserberg und meinten,
die herabstürzenden Massen würden überhaupt kein Ende
mehr nehmen.
    Die Luft wurde knapp, das Blut rauschte in ihren Ohren, die Lungen
schienen einer Zerreißprobe ausgesetzt.
    Dann endlich war wieder ausreichend Luft.
    Björn und Arson rissen den Mund auf und sogen gierig den
kostbaren Sauerstoff ein.
    Die Bestie war direkt vor ihnen.
    Aus, gellte es durch Björns und Arsons Hirn. Sie hatten keine
Chance.
    Nicht mal mit dem »Schwert des Toten Gottes« konnte er
agieren, weil das Monstrum zu weit von ihm entfernt war. Wenn die
riesigen Kiefer auf das Floß krachten, würde es zu
spät sein, um die Bestie ernsthaft verletzen zu können.
    Der Punkt zwischen den Augen oder direkt hinten im Nacken. Dort
waren solche Urwelttiere meistens empfindlich zu treffen. Aber wie
sollte er jetzt dorthin kommen?
    Das riesige Maul stieß auf sie zu…
     
    *
     
    Doch – was war das?
    In dem riesigen Wasserschleier, der sie umgab, der die ganze Welt
rings um sie einzunehmen schien, spielte sich plötzlich etwas
Unerwartetes ab.
    Auf dem Schädel der Bestie erschien eine Gestalt.
    Groß, blond, muskulös, mit dem verwegenen Gesicht des
Wikingers.
    Sie wirkte wie Björn Hellmark aus dem Gesicht geschnitten,
hätte sein Zwillingsbruder sein können.
    »Macabros?!« Hellmark wollte es nicht wahrhaben.
    Dieses Doppel war ihm nicht unbekannt. Seit seinem Unfall und der
ersten Begegnung mit Al Nafuur verfügte er über die Gabe,
sich verdoppeln zu können. Er konnte aus seinem, aus Fleisch und
Blut bestehenden Körper eine ätherische Kopie herstellen,
die wie er dachte, fühlte und handelte, unverwundbar war und im
Glutofen einer Sonne ebenso agieren konnte wie in der eisigen
Kälte eines atmosphärischen Weltraums.
    Oft hatte er mit seinem Doppelkörper schon erstaunliche
Abenteuer bestanden. Es war schließlich selbstverständlich
für ihn gewesen, ihn entstehen zu lassen an jenem beliebigen
Punkt, den er für notwendig hielt. Diese
Selbstverständlichkeit war ausgeschaltet worden, als Molochos,
der Dämonenfürst, die Tore des Ewigkeits-Gefängnisses
hinter ihm zuschlug.
    Mit Macabros hatte er seinerzeit noch versucht, das Schicksal zu
verändern. Aber sein Doppelkörper wurde von ihm getrennt,
und war seither unerreichbar für ihn. Einige Male nur war es ihm
nach seiner Befreiung aus dem Schreckens-Zentrum vergönnt
gewesen, einen flüchtigen Kontakt zu Macabros aufzunehmen. Dabei
hatte er von den Ereignissen um den »Toten Gott« erfahren,
wußte, daß sein Doppelkörper auch in dieser Zeit
Xantilons agierte. Die rätselhaften Männer in Schwarz
hatten versucht, Macabros und ihn auszulöschen, weil er anfing,
in Dingen zu stochern, die ihnen offensichtlich gefährlich
erschienen.
    Seitdem war Macabros in der Welt des Unsichtbaren verbannt,
führte das Leben eines Geistes – und nach wie vor war es
Björn Hellmark

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