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Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Titel: Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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unsichtbaren
Dämon denken, der sich ihm zuerst als Stimme offenbart hatte
– dann als eine wiederbelebte Leiche aus dem Grab, die imstande
war, die Gestalt einer blutrünstigen Bestie anzunehmen, eines
Panthers, der auf einem Londoner Friedhof und in der Innenstadt
bereits Opfer gerissen hatte…
    Dieser Dämon hatte ihm Macht verliehen, ihn zu Ronald Myers
werden lassen – während Myers die Identität des Mannes
angenommen hatte, der Marvin Cooner hieß, von der Hand in den
Mund lebte und in Sohos schlimmstem Viertel lebte.
    Von all diesen unheimlichen und rätselhaften Vorgängen
aber wußte Clarissa nichts.
    Als im Wohnzimmer bei Kerzenlicht und leiser Musik ein Mann ihr
das Kleid von den Schultern streifte, ahnte sie nicht, daß es
eigentlich ein Fremder war und nicht derjenige, der sie nach ihrem
Auftritt im ›Horse-Club‹ mit nach Hause genommen
hatte…
    Das unheimliche Spiel eines namenlosen Dämons, der sich
rächen wollte, ging weiter.
     
    *
     
    Zur gleichen Zeit in der Vergangenheit des Urkontinents
Xantilon…
    Sie waren noch immer im Gebiet der Kristallfelsen, jener
rätselhaften Landschaft, von der Kaithal, eine seltsame
Prophetin, gesagt hatte, daß sich hier noch Wunder
ereigneten.
    Sie – das waren Björn Hellmark und seine Freunde –
befanden sich wieder im Rhythmus der Zeit.
    Mit Gigantopolis, der fliegenden Stadt der Soomans, hatten sie die
schimmernden und farbenprächtigen Ebenen und Schluchten
durchstreift, die hohen Plateaus überflogen, um den
verschollenen Harry Carson zu suchen und einen auffälligen
Wasserfall. Mit diesem Wasserfall hatte es seine besondere
Bewandtnis.
    Durch die Seherin wußte Hellmark, daß hinter dem
Wasser der Eingang ins Totenland lag. Skorokka, der Fluß ins
Land der Toten, sollte ihn direkt in jene Region des Jenseits tragen,
in dem seine geliebte Carminia gefangengehalten wurde.
    Molochos, der Dämonenfürst, hatte sie noch immer in
seiner Gewalt.
    Carminia Brado als Lebende unter Toten, hermetisch abgeriegelt vom
Leben, eine grauenhafte Vorstellung, die immer unerträglicher
wurde für ihn, je länger dieser Zustand anhielt.
    Aber auf der anderen Seite bedeutete diese Tatsache auch einen
Hoffnungsschimmer.
    Carminia lebte, man mußte sie nur befreien. Aber gerade
dieses ›nur‹ bereitete so unendliche Schwierigkeiten.
    Wenn es nicht gelang, über den Totenfluß in das
jenseitige Reich zu gelangen, dann war Carminia Brados Dasein
schlimmer als der Tod. Das Wissen um die Endgültigkeit ihres
Schicksals konnte sie in den Wahnsinn treiben. Vielleicht war dies
längst schon geschehen… Schließlich wußte
niemand von ihnen, was in der Zwischenzeit alles passiert sein
konnte. Dämonen kannten kein Erbarmen. Ein Menschenleben war
für sie etwas, mit dem sie spielten. Und Molochos war ein
grausamer Vertreter dieser Rasse, ein treuer Diener der
Dämonengöttin Rha-Ta-N’my, die im Anbeginn der Zeiten
auf der Erde herrschte, als der Geist der Dämonen entstand und
das Chaos die Erdoberfläche bedeckte.
    Der große blonde Mann mit dem sonnengebräunten Gesicht,
den blau-grauen Augen und den kühnen Zügen eines Wikinger,
ging auf gleicher Höhe mit seinen Begleitern auf den entdeckten
Wasserfall zu.
    Die kleine Gruppe, die sich um Björn Hellmark geschart hatte,
bestand aus Rani Mahay, dem Koloß von Bhutan, einem Mann, breit
wie ein Kleiderschrank und stark wie ein Bär. Mahays
bronzefarbene Haut schimmerte unter der hochstehenden Sonne, die die
Kristallfelsen ringsum in vielen tausend Farben aufglühen und
glänzen ließ. Dieses Farbenspiel war so intensiv und
zauberhaft, daß sie alle das Gefühl hatten, durch die
bunte Welt eines Regenbogens hindurchzugehen.
    Außer Rani befand sich Arson, der Mann mit der Silberhaut
unter Hellmarks Begleitern.
    Arson war ein Mann aus einer fernen Zukunft.
    Vor geraumer Zeit war er auf Hellmark gestoßen und hatte
sich ihm angeschlossen. Auch er interessierte sich für das
Werden und den Aufbau der Dämonenwelten. Arson war im Auftrag
seiner Zeit unterwegs, und er war mit einer jener rätselhaften
Kugeln gekommen, die man manchmal irrtümlich als UFOs oder
andere mysteriöse Himmelserscheinungen bezeichnete. Seine
Zeitkugel war in Gigantopolis havariert, als er versuchte, Hellmarks
Schicksal zu klären. Dies war zu einem Zeitpunkt gewesen, als
Molochos noch Gigantopolis befehligte und sie den Beinamen
›Alptraumstadt‹ trug. Seit dem Wiedererwachen der wahren
Herren, der Gründer der fliegenden Stadt, taten sich dort

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