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Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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eine Frage der Zeit war.
    Der Ruf aus dem Reich der Finsternis was erfolgt.
    Er selbst hatte vor mehr als zwanzig Jahren – in einer wilden
Tropennacht - den Grundstein für das gelegt, was nun zum
Ausbruch kam. Und er wußte, daß seine Zeit gekommen war
und eine dramatische Entwicklung eingesetzt hatte…
    Nicole Sengor zog sich vom Fenster zurück, ließ es aber
offenstehen und begann sich langsam auszuziehen.
     
    *
     
    Über Hawaii und den Galapagos lag strahlender Sonnenschein,
die gesamte Gegend erfreute sich eines wolkenlos blauen Himmels.
    Auch hier würde in einigen Stunden die Sonne untergehen, und
die Nacht würde das Tageslicht ablösen.
    Aber eine kleine Welt – genau zwischen Hawaii und den
Galapagos, in der berüchtigten Clarion-Grabenzone des
Pazifischen Ozeans – würde von Dunkelheit und Nacht
ausgenommen sein.
    Es war die unsichtbare Insel Marlos, die auf keiner Karte der Welt
verzeichnet war.
    ’Dort wurde es nie richtig Nacht.
    Mit der Insel hatte es seine besondere Bewandtnis. Sie
gehörte Björn Hellmark, dem Herr von Marlos. Ihm war sie
von den Großen einer Welt, die in der Vergangenheit der
Erdgeschichte von sich reden machte, als Vermächtnis gegeben
worden.
    Marlos war ein Teil des legendären Urkontinents Xantilon,
einer riesigen Insel, die wie einst Atlantis und Mu in den Fluten des
Meeres versank. Doch bei Xantilon hatten außergewöhnliche
Vorkommnisse, die mit der Welt und dem Anspruch der
Dämonengöttin Rha-Ta-N’my zu tun hatten, eine
entscheidende Rolle gespielt.
    Auf der kleinen, fast runden Insel lebte nur eine Handvoll
Menschen.
    Zu ihnen gehörte seit kurzem die englische Privatdetektivin
Pamela Kilian.
    Alan Kennan, ein beherzter und aufmerksamer Mitstreiter des
Dämonenjägers Björn Hellmark, hatte sie
hierhergebracht. Und damit in Sicherheit.
    Pamelas Schicksal war nicht alltäglich.
    Nun war sie wieder zurückgekehrt, um sich von den
unheimlichen Ereignissen zu erholen.
    An diesem Ort war es noch möglich. Hier herrschten Friede und
Eintracht, hier hatten die Mächte, die sonst überall in der
Welt wirksam wurden, keine Angriffsfläche. Marlos war ein
Bollwerk gegen die Mächte der Finsternis, gegen das Böse
und die Dämonen.
    Pamela Kilian ging an dem weiten, einsamen Sandstrand
spazieren.
    Hinter sanften Hügeln lagen die Blockhütten der
Marlos-Bewohner.
    Pamelas nackte Füße hinterließen in dem
weißen, jungfräulichen Sand, Abdrücke.
    Das Meer rauschte, die Wellen liefen sanft am Strand aus, die
Temperaturen waren immer frühlingshaft.
    Hier an diesem Ort konnte man Kraft schöpfen und
vergessen… Und das war gerade für sie wichtig, deren Nerven
bis an die Grenze der Belastbarkeit strapaziert worden waren.
    Die Engländerin bewegte sich unter raunenden Palmen.
    Manchmal war ein leises Pfeifen zu hören oder ein Wort.
    Das Gesprochene klang menschlich, aber derjenige, der es von sich
gab, war kein Mensch.
    Es war ein Winzling, ganze drei Zentimeter groß, hatte etwas
von einem Vogel, einer Schildkröte und – einem Menschen an
sich. Er hatte winzige Arme und Beine und einen kahlen Kopf mit elf
stecknadelgroßen Noppen, die er nach Bedarf wie Fühler
ausfahren konnte.
    Die Augen waren rund und quollen hervor wie bei einem Frosch. Die
zarten, seidig schimmernden Flügel befanden sich zwischen den
Schultern. In sanftem Flug ließ der Kleine, der ständig
seine Bemerkungen machte, sich von einem Palmblatt heruntergleiten
und schwebte wie ein Schmetterling vor Pamela Kilian her.
    »Na, kannst du noch?« fragte der kleine Kerl mit einer
kräftigen, männlichen Stimme, die man ihm gar nicht
zutraute.
    Auch das war eine Besonderheit dieses Wesens. Es konnte jede
Stimme, jedes Geräusch täuschend nachahmen. »Oder soll
ich dich tragen?«
    Pamela lachte leise.
    »Dafür, Blobb-Blobb, dürften deine Hände wohl
etwas zu klein ausgefallen sein… Wenn ich müde werde,
laß ich mich einfach in den warmen Sand sinken und streck’
alle viere von mir…«
    »Schätzungsweise war sie etwa fünf Meilen gegangen,
immer am Strand entlang, der überhaupt kein Ende zu nehmen
schien.«
    »Hände sind dabei nicht wichtig«, maulte der kleine
Kerl und vollführte einen Salto mortale vor ihrer Nase. Das
Geschöpf, das Whiss aus einem Ei gebrütet hatte und ihm
täuschend ähnlich war, hatte sich – seit Pamela auf
der Insel weilte – immer mehr an die junge Engländerin
angeschlossen. Seitdem Pepe und Jim, der Guuf, einen Auftrag
Hellmarks erfüllten und einen Eingang

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