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Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Titel: Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Textes
konfrontiert wurde.
    Er schluckte. »Aber… das ist gelogen… Helen
Tanner…«, stammelte er, »ich weiß nicht, was Sie
damit sagen wollen.«
    »Ich weiß alles«, reagierte der andere hart.
    Haymes blickte sich hilfesuchend um und erkannte, daß es
falsch war, jetzt durch eine Geste oder einen Ruf auf sich aufmerksam
zu machen.
    Die Situation, in der er sich befand, war prekär.
    Wenn da jemand existierte, der ihn tatsächlich in der
fraglichen Nacht gesehen hatte, gab es Ärger. Helen Tanner wurde
nach wie vor von der Polizei wie die berühmt-berüchtigte
Stecknadel im Heuhaufen gesucht. Die Behörde war überzeugt
davon, daß in jener Nacht auf dem Friedhof ein Verbrechen
geschehen war. Schließlich konnte ein Mensch sich nicht in Luft
auflösen.
    Linda Tanner, die Zwillingsschwester der Verschwundenen, hatte
etwas gesehen. Aber das mußte so schrecklich gewesen sein,
daß sie darüber Stimme und Verstand verlor. Ihre
Einlieferung in ein Nervensanatorium sprach auch für das
letztere…
    Haymes konnte nachts kaum noch schlafen. Er fühlte sich
verantwortlich für das, was geschehen war. Schließlich war
er auf die Idee mit der ›Mutprobe‹ gekommen… Er
hätte sich ohrfeigen können für diese Schnapsidee.
    Andererseits hatte keiner von ihnen etwas getan, das sie sich
hätten vorwerfen müssen. Sie hatten keine Gräber
geöffnet und keine Totenbesprechung durchgeführt, wie es
ebenfalls in Alkohollaune zunächst angeklungen war. Haymes war
froh darüber, daß sie von diesen Dingen die Finger
gelassen hatten.
    Wußte der Unbekannte etwas über Helen Tanners Schicksal
– und wollte er ihn mit dem, was er möglicherweise selbst
verursacht hatte, ihn erpressen?
    Frank Haymes’ Hirn fieberte.
    War das vielleicht Helens Mörder oder Entführer?
    Die Idee kam ihm ganz plötzlich, und er konnte sich nicht
mehr von ihr lösen.
    Er nickte mechanisch, ohne daß es ihm bewußt
wurde.
    »Gut«, hörte er sich mit fremder Stimme
flüstern. Und er wußte nicht, warum er es sagte.
    »Ich hoffe, Sie sagen das nicht nur so leichtfertig daher,
sondern tun, was ich von Ihnen verlange«, erwiderte der Fremde
mißtrauisch, ohne die Miene zu verziehen. Er wirkte
äußerlich weiterhin freundlich. »Ich kann Sie
gesellschaftlich völlig fertig machen…Wenn ich will,
verlieren Sie Ihren Job… Sie kommen mit dem Gesetz in Konflikt,
und ich kann sogar dafür sorgen, daß die Spuren eindeutig
mit Ihnen in Verbindung gebracht werden. Sie werden als Mörder
abgestempelt und Ihres Lebens nicht mehr froh…«
    Um Haymes’ Lippen zuckte es. Er wäre dem Mann jenseits
des Schalters am liebsten an die Gurgel gesprungen. Wut und Zorn
erfüllten ihn.
    Er spürte es deutlich: der andere bluffte nicht. Er konnte
ihn zur Strecke bringen.
    »Sie können es selbst wählen«, fuhr der
Unbekannte fort. »Entweder Sie sind erledigt – oder Sie
kaufen sich mit fünfzigtausend und ein paar lumpigen Schecks
frei! Es ist schließlich nicht Ihr Geld, nicht wahr?«
fügte er mit spöttisch klingender Stimme hinzu. »Sie
werden um keinen Cent ärmer.«
    »Wo und wann wollen Sie den Betrag haben?« preßte
Frank Haymes zwischen den Zähnen hervor.
    Das Ganze kam ihm so unwirklich und traumhaft vor, daß er am
liebsten laut losgelacht hätte, um seine Kollegen und die
anderen Bankkunden auf das seltsame Ereignis an seinem Schalter
aufmerksam zu machen.
    Aber etwas hielt ihn davon ab.
    Mörder… wie ein Echo hallte dieses schreckliche Wort
durch sein Bewußtsein, als käme es aus mehreren
düsteren Gängen und Verstecken. M-ö-r-d-e-r… wenn
die Polizei erst mal einen Hinweis hatte, würde sie diesen so
schnell nicht mehr fallen lassen. Und es würde mit Bestimmtheit
dann herauskommen, daß er in jener fraglichen Nacht mit von der
Partie gewesen war. Die Polizei vermutete sowieso, daß Helen
und Linda Tanner sich in jener trüben Nacht nicht allein auf dem
Friedhof aufgehalten hatten. Mehrere Personen waren mit von der
Partie gewesen, und diese Personen suchte die Polizei als Zeugen.
    Etwas würde an ihnen hängen bleiben, denn
schließlich schwiegen sie schon seit drei Tagen. Das
mußte – aus der Sicht der Polizei – seinen Grund
haben…
    Haymes verfluchte den Augenblick, in dem er zu feige gewesen war,
von vornherein Klarheit zu schaffen und eine eindeutige Aussage zu
machen. Nun war es zu spät dazu, und man würde dem, was er
nachträglich mitzuteilen hätte, mit einiger Skepsis
gegenüberstehen.
    Der Fremde nahm seine auf die Rückseite

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