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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vorn.
    Befehle wurden gebrüllt.
    Ein weiterer Mensch mit einer »Omega-Seele« stürzte
getroffen zu Boden.
    »Fort von hier!«
    Röchelnd kamen die Worte über die bebenden Lippen
»Leila Philips«, die augenblicklich von drei, vier ihrer
»Rassenangehörigen« schützend umgeben wurde.
    Zu einem vierten Schuß kam Harold Philips nicht mehr. Mit
einem gezielten Haken wurde er zurückgeschleudert und ihm die
Schußwaffe aus der Hand geschlagen. In hohem Bogen flog sie
durch die Luft und landete irgendwo auf dem Boden in einem Korridor
des halbmateriellen Schlosses.
    Björn Hellmarks Körper, in dem der Geist Doc Shadows
sich befand, war losgelassen worden, als die Schüsse
krachten.
    Shadow, aus der Betäubung erwachend, registrierte den Sturz
und fing sich ab.
    Geistesgegenwärtig nahm er die Gefahr wahr.
    Er spürte, daß alles ringsum – bis auf Harold
Philips – »Omega-Seelen« waren.
    Und es wurde ihm bewußt, daß die Dwellyn-Castle-Kopie,
in der man ihm so etwas Ähnliches wie einen Prozeß hatte
machen wollen, wankte und pulsierte, als würde es von einem
gewaltigen Beben geschüttelt.
    Die Spuk-Ruine wollte sich völlig entmaterialisieren!
    Das große Tor, die einzige Verbindung zur dreidimensionalen
Außenwelt, glitt lautlos zu.
    Da warf Shadow sich nach vorn.
    Er handelte spontan, aus dem Augenblick heraus.
    Er wußte, daß er in einem ›Maronn‹
angekommen war, daß es ihn aber vernichten würde, wenn er
sich unter diesen Umständen hier aufhielt.
    Zuviel Zeit war durch die Betäubungen vergangen, so daß
er nicht wußte, wie lange er unter der Spritzenwirkung
gestanden hatte.
    Fast befiel ihn Furcht, als er daran dachte, daß er seinem
Partner vielleicht ein für allemal die Tür ins Diesseits
vor der Nase zugeschlagen hatte.
    Er war bereit zum Tausch, auch in diesem Augenblick, wo seine
Existenz auf des Messers Schneide stand.
    Vielleicht gerade deshalb.
    Der Mann, der ihm diesen Körper geliehen hatte, konnte besser
mit diesem Organismus umgehen als er.
    Wenn Hellmarks Geist zurückkehrte, konnte er zum Beispiel mit
Macabros…
    Shadow flog förmlich auf den schmaler werdenden Türspalt
zu, als er die Veränderung merkte.
    Hellmarks Geist war ganz nahe!
    Der Tausch erfolgte fast im fliegenden Wechsel, rasch, jedoch
nicht ohne körperliche Schmerzen und Beklemmung.
    Shadow löste sich aus dem Leib, der den Spalt erreichte, und
Hellmark beseelte seinen eigenen Körper wieder.
    Er hechtete durch den Ausgang und spürte schon die
Berührung des Tores an seinen Hüften.
    Da schloß sich das Tor.
    Hellmark kam zu Fall, rollte sich auf dem Boden ab und sah, wie
das fahle, geisterhafte Leuchten erlosch und die Fassade von
Dwellyn-Castle ins Nichts eintauchte und alles mitnahm, was sich
hinter dem Tor befand…
     
    *
     
    Zehn Sekunden starrte er in die Dunkelheit vor der
Waldschneise.
    Nichts mehr zu sehen…
    Ruhe war eingekehrt.
    Nur der abseits stehende Krankenwagen mit einer Zulassungsnummer
aus Middletown zeugte davon, daß das Ganze kein Spuk gewesen
war.
    Björn Hellmark vernahm ein leises Seufzen neben sich.
    »Das war knapp«, bemerkte Doc Shadows Stimme. »Wir
sind rausgekommen…«
    Hellmark nickte. »Erreicht haben wir
verhältnismäßig wenig, wenn man berücksichtigt,
was sich alles ereignet hat. Maronn, die Kopie des Dwellyn-Castle,
ist weg. Möglich, daß die neue Führungskraft, die den
menschlichen Namen Leila Philips trägt, nun nicht mehr zum Zug
kommt. Die schien schwerverletzt.«
    Während er sich erhob, zog er das Fazit der Ereignisse.
    Harold Philips’ Zurückbleiben in der Spuk-Ruine bei den
»Omegas« hatte sich leider nicht vermeiden lassen. Er war
in ihren Händen und würde wahrscheinlich das gleiche
Schicksal erleiden wie andere, die das Geheimnis der Menschen mit den
»Omega-Seelen« durch Zufall oder bewußt kennengelernt
hatten.
    Vielleicht würden sie ihm auch wiederbegegnen, denn sie
wollten alles daransetzen, dem Geisterort der »Omegas«
einen weiteren Besuch abzustatten und seine Schwachpunkte ausfindig
zu machen.
    Doc Shadow war mit der ersten großen Berührung zwischen
den »Omegas« und ihm nicht ganz zufrieden.
    »Zu viele Dinge sind dazwischengekommen, und sie haben
gezeigt, daß sie inzwischen auch von mir wissen und die Gefahr,
die ich durch meine Kenntnisse für sie bedeute«, murrte er.
»Sie haben gelernt…«
    »Gelernt haben auch wir, Doc. Und wir werden gemeinsam mit
den anderen alles erörtern, was wir gesehen und gehört
haben und werden zusammen

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