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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Mauer
sein.
    »Hallo!« rief die junge Frau spontan, um nicht noch mehr
Zeit zu verlieren und auf ihre Lage aufmerksam zu machen, ehe die
anderen außer Hörweite waren. »Vergeßt mich
nicht… Ich bin hier…«
    Sie schlug mit der flachen Hand gegen das dicke Gemäuer.
    Da versank ihre Hand im Stein wie im Nebel, und im ersten Moment
nahm sie diese ungeheuerliche Tatsache überhaupt nicht wahr.
    Aus dem Schatten streckte sich ihr eine Hand entgegen.
    Die Hand – eines Skeletts!
    Loretta Franklin kam zu keiner vernünftigen Erklärung
mehr und auch nicht mehr zum Schreien.
    Sie wollte einen Schritt zurückweichen, um die fahle Hand
besser zu sehen.
    Da war schon eine zweite da. Sie ragte ebenfalls aus dem
Mauerwerk, tauchte weiter links neben ihr auf. Ein Knochenarm
stieß nach und versetzte ihr einen Stoß, daß sie in
Richtung Mauer taumelte.
    Dann wurde die aufschreiende Amerikanerin mit brutaler Gewalt
gepackt und in die Wand gezogen.
    Loretta Franklin verschwand, und ihr Schrei verstummte…
    »Heh?« wunderte sich einer der anderen Teilnehmer und
blickte sich lauschend um. »Hat da nicht jemand
geschrieen?«
    Der Mann sagte es zu seiner Begleiterin, einer
Fünfzigjährigen, die zum dunkelvioletten Rock eine
fliederfarbene Bluse trug.
    Die Angesprochene nickte. »Einen Moment war’s mir auch
so…«
    Auch andere Touristen, die an der Schloßführung
teilnahmen, waren aufmerksam geworden.
    Sie wiesen den Fremdenführer auf den Schrei hin.
    »Da hat sich einer einen Scherz erlaubt«, winkte Fred
McDonell ab. »Kommt bei solchen Gelegenheiten öfter
vor… den meisten ist es hier unten nicht gruselig genug, und sie
wollen durch Stöhnen oder Schreie die gespenstische
Atmosphäre noch verstärken.« Er ließ seinen
Blick über die Gruppe schweifen. »Alle noch
vollständig? Keiner in der Zwischenzeit vom Schloßgeist
entführt worden?« fügte er lächelnd hinzu.
    Beifälliges Murmeln klang auf, dann war eine Stimme zu
hören. »Ich glaube, da fehlt jemand…«
    »Wer?« McDonell hob kaum merklich die Augenbrauen.
    Die Bemerkung stammte sicher von einem, der Stimmung verbreiten
wollte. Solche Witzbolde gab es erfahrungsgemäß in jeder
Führung. Meistens war es jedoch nicht möglich, den
»Stimmungsmacher« festzustellen, und die Gruppe setzte dann
nach einigen weiteren scherzhaften Bemerkungen ihren Weg fort.
    Doch heute war das anders.
    Eine zweite Stimme meldete sich. »Sie haben recht. Ich kann
die junge blonde Frau nicht mehr sehen.«
    »Welche Frau?« wollte McDonell wissen.
    »Diese Lehrerin…«, ergänzte jemand.
    »Nein, sie ist Sekretärin«, warf ein Vierter ein,
als ob es jetzt auf die Berufsbezeichnung ankäme.
    McDonell nahm mit den Menschen, die sich an die blonde Frau
erinnern konnten, Kontakt auf. Er selbst hatte keine Vorstellung von
der Vermißten.
    Zuerst ließ er die Gruppe durchzählen.
    Es waren in der Tat nur 26 Teilnehmer versammelt. Der 27.
fehlte…
    »Wann hat man sie zuletzt gesehen?« fragte der
sommersprossige Mann mit dem schütteren, rotblonden Haar. Er gab
sich Mühe, auch jetzt noch freundlich zu bleiben, obwohl sein
schottisches Blut in Wallung geraten war.
    Wenn sich einer aus der Gruppe verlaufen hatte, gab’s
meistens unnötigen Aufenthalt und Arbeit.
    »Ich glaube, vorn bei den Kammern mit den Skeletten«,
sagte jemand.
    Ein Mann konnte sich sogar noch daran erinnern, daß die
fragliche Blondine ihre Kamera schußbereit gemacht hatte, um
zum Schluß die Skelette noch in aller Ruhe fotografieren zu
können.
    »Alles bleibt hier bitte beisammen«, ordnete McDonell
an. »Ich gehe einige Meter zurück. Wahrscheinlich hat die
junge Frau sich an der Abzweigung verlaufen. Wenn ich
zurückkomme, will ich nicht auch noch einen anderen Teilnehmer
der Führung suchen müssen. Also, meine Herrschaften,
beisammenbleiben.«
    McDonell drängte sich an den dicht stehenden Menschen vorbei
und lief auf dem Korridor zurück, den sie gekommen waren.
    Der Mann, der schon soviele Gruppen durch Dwellyn-Castle
geführt hatte, passierte die Stelle, an der vor wenigen
Augenblicken die Gesuchte in der Tat noch gestanden hatte und keinen
Schritt mehr vorwärts gehen konnte.
    Jetzt aber – gab es dort keine Mauer mehr!
    McDonell lief ins Gewölbe, überblickte die Nischen mit
den Skeletten und lief dann die linke Abzweigung weiter. Jenseits des
Durchlasses war es dunkel. Absichtlich war dort keine Lampe
eingeschaltet, um schon dadurch zu demonstrieren, daß dieser
Weg ungeeignet war. Außerdem war

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