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Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Titel: Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Streichhölzer.
    Dominique Monde spürte den Luftzug, der sie noch traf.
    Im letzten Augenblick war es ihr noch gelungen, durch die Tür
in die Diele zu laufen und nicht auch noch unter dem Schrank begraben
zu werden.
    Aber da fühlte sie – den Schlag gegen den Kopf.
    Die Frau taumelte. Dann hackten auch schon die scharfen
Krallenfinger nach ihr.
    Der Gnom hockte auf ihrer Schulter wie ein Reiter auf dem Pferd
und hielt sie umklammert.
    Seine messerscharfen Krallen bohrten sich durch den dünnen
Stoff ihrer Bluse in ihre Haut.
    Warm lief das Blut aus den Wunden.
    Dominique Monde begann wie am Spieß zu schreien. Sie wollte
zu ihrer Wohnungstür und von dort auf den Korridor hinaus.
    Aber sie kam nicht hin.
    Das Alptraumgeschöpf, das wie ein Nachtmahr auf ihr hockte,
krallte sich in Haare und Kopfhaut, und Dominique Monde meinte, eine
Katze würde ihre Krallen ausfahren und sie über ihren Kopf
hinwegziehen.
    Blut sprang aus den Gefäßen dicht unter der Haut und
lief in schmalen Rinnsalen über ihre Stirn und die Wangen
hinunter.
    Das Blut hinderte sie am Sehen, und sie stürzte gegen die
Tür.
    Von Panik und nacktem Entsetzen erfüllt, grapschte sie nach
der Klinke, und es schien ihr eine Ewigkeit zu dauern, ehe sie sie
endlich fand.
    Aber – die Tür ließ sich nicht öffnen!
    Sie war von innen verriegelt und abgeschlossen.
    Dominique Monde schlug um sich und versuchte das auf ihrer
Schulter hockende Dämonenwesen abzuschütteln. Doch es hing
an ihr wie eine Klette.
    Der Unheimliche lachte und kicherte, ächzte, hüpfte auf
ihr herum wie auf einem Trampolin, und die Französin meinte, den
Verstand zu verlieren.
    Da drehte sich der Schlüssel im Schloß.
    Wie viele Minuten seit der leibhaftigen Existenz des
Alptraum-Geschöpfs vergangen waren, wußte sie nicht.
    Sie stürzte nach draußen und hörte noch immer ihre
schrille Stimme. Das Geschrei hallte durch den stillen Morgen.
    Türen wurden aufgerissen.
    Dominique Monde stürzte über die Treppe nach unten und
rannte wie von Sinnen Stockwerk um Stockwerk tiefer.
    »In meiner Wohnung«, kreischte sie. »Ein Gnom…
ein Dämon… fangt ihn… haltet ihn mir vom
Leib!«
    Sie fühlte sich gepackt.
    Es war ein Mann aus dem zweiten Stock. Ein bulliger Typ, der einen
blauseidenen Hausmantel trug und nach kaltem Zigarettenrauch
roch.
    »Um Himmels willen, Mademoiselle… wie sehen Sie denn
aus?«
    Dominique stöhnte und schüttelte den Kopf.
    Sie wußte, daß sie grauenhaft aussah.
    In einer Stunde wurde sie erwartet. Im »Hotel de
Jour«…
    Ihre Frisur war zerzaust, ihre Kleidung zerrissen, Gesicht und
Hände voll Blut. Überall wohin sie griff, fühlte sie
die klebrige Flüssigkeit.
    Dominique Monde ließ sich nicht festhalten. Sie schlug auch
die Hände des Hausbewohners zurück und lief weiter. Als sie
stürzte, die Strümpfe zerriß und das Schienbein
blutig schlug, blieb sie trotz der brennenden Schmerzen nicht liegen,
sondern raffte sich auf und taumelte weiter.
    Sie nahm Menschen um sich wahr.
    Ihr Geschrei hatte das ganze Haus rebellisch gemacht, und an den
hastigen Schritten hinter ihr erkannte sie, daß sich andere in
ihre Wohnung begaben, um dort nachzusehen, was sie so zugerichtet
hatte.
    »Sie muß einem Wahnsinnigen in die Hände gefallen
sein«, vernahm sie einen Zuruf.
    »Vorsicht!« warnte eine andere Stimme! »Der Kerl
muß noch in ihrer Wohnung sein.«
    »Er ist bewaffnet!«
    »Einer soll die Polizei und einen Arzt rufen…
schnell!«
    Die Stimmen tönten durcheinander. Dominique Monde blieb nicht
stehen, riß die Tür zur Straße auf und stürzte
ins Freie.
    Sie schrie noch immer, die Menschen auf der Straße blieben
stehen und starrten die blutüberströmte Frau entgeistert
und entsetzt an.
    Die aus ihrer Wohnung Geflüchtete lief weiter, als würde
eine Furie sie jagen.
    In ihrer Panik beging sie einen verhängnisvollen Fehler.
    Sie rannte auf die Straße, hinein in einen silbergrauen
Citroen, der in diesem Moment mit hoher Geschwindigkeit herankam.
    Bremsen kreischten, Reifen quietschten. Dann vernahm man einen
dumpfen Schlag und einen spitzen Aufschrei.
    Der blutige Körper einer Frau flog durch die Luft und landete
in hohem Bogen auf dem gegenüberliegenden Gehweg.
    Der Citroen stand. Weitere Autos kamen zum Stehen.
    Der totenblasse Fahrer stürzte aus seinem Vehikel auf die
Frau zu, die zehn Meter durch die Luft geschleudert worden war und
reglos auf dem Boden lag…
     
    *
     
    Zu einem Zeitpunkt, als er es am wenigsten erwartet hatte,

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