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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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persönliches Interesse daran nahm, was ihr zugestoßen war. Das schwächte ihre Abneigung gegen ihn beträchtlich.
    Lochlan ließ seine Hand sinken, fasste ihr Handgelenk, das blutverkrustet war. »Was haben sie mit dir angestellt?«
    Sie entzog ihm den Arm. »Sie haben versucht, mich wohin zu bringen, wo ich nicht hinwollte.«
    Er schüttelte seinen Kopf. »Bist du immer so eine Höllengeburt?«
    »Nein, ich kann ausgesprochen nett sein, wenn ich Lust habe. Aber nicht, wenn mir jemand seinen Willen aufzwingen will, ohne auf meine Gefühle Rücksicht zu nehmen. Wärest du dann etwa fügsam?«
    »Ich bin schließlich ein Mann.«
    Sie betrachtete ihn aus schmalen Augen. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich bin nicht dazu geboren, einem anderen Mann untertan zu sein.«
    Sie lachte. »Ach, nicht? Dabei hast du mir doch selbst erzählt, du seiest nicht frei, etwas zu tun, ohne dass es Auswirkungen auf deine Leute hat. Bist du ihnen dann nicht doch in gewisser Weise untertan?«
    Angesichts dieser Beweisführung wölbte Lochlan eine Braue. Sie war beileibe nicht auf den Kopf gefallen. »Das habe ich gar nicht gemeint.«
    »Natürlich nicht. Aber als ein bestenfalls unvollkommener Mann, was weiß ich da schon von Rhetorik?«
    Mehr, als gut für sie war. »Ich bin nicht Aristoteles, werte Dame. Ich halte Frauen nicht für unvollständige Männer.«
    »Trotzdem hast du uns eben als Höllengeburt bezeichnet.«
    »Nein«, widersprach er und beugte sich dabei vor. »Ich habe dich beschuldigt, eine Ausgeburt der Hölle zu sein, was du auch bist. Es war keine allgemeine Verurteilung deines Geschlechtes. Es war allein gegen dich gerichtet.«
    Cat verstand nicht genau, warum, aber etwas in seiner Erklärung amüsierte sie. Als das Sonnenlicht rotgoldene Lichter in seinem Haar aufleuchten ließ, sah er im Grunde genommen unglaublich gut aus. Ihn umgab eine Aura von Macht und hoher Abstammung. Wenn sie nicht aus eigener Anschauung wüsste, wie lästig er sein konnte, fände sie ihn recht ansehnlich.
    Ihr Pferd machte einen Schritt zur Seite, sodass sie im Sattel verrutschte. Der Drang, so schnell wie möglich davonzureiten, überkam sie, aber sie hatte genug von seinem Geschick beim Reiten gesehen, um zu wissen, dass er sie jederzeit mühelos einholen könnte. Wenn sie ihm entkommen wollte, dann musste sie listiger Vorgehen als bei ihren Wachen.
    Zunächst würde sie es mit gutem Zureden und Logik versuchen. »Ich möchte wirklich nicht zu meinem Vater. Hilfst du mir, Viktor und Bavel zu finden ... bitte?«
    Sie konnte in seinen Augen lesen, dass sein Entschluss ins Wanken geriet.
    Innerlich sandte sie ein Stoßgebet gen Himmel, dass es ihr gelingen möge, seine Verunsicherung zu ihrem Vorteil zu nutzen. Es wäre so viel einfacher, ihre Familie zu finden, wenn sie jemanden bei sich hatte. Eine Frau allein unterwegs in der Gegend hier, das lud fast zu unerwünschten Vermutungen ein und erregte viel zu starke Aufmerksamkeit.
    Von der Gefahr gar nicht zu reden. Es gab zahllose Diebe und Gesetzlose, die sich in den Wäldern verbargen, denen nichts lieber wäre, als eine unbewachte Adelige in ihre Hände zu bekommen.
    »Die Wachen sind tot«, erklärte sie leise. »Niemand weiß, dass du mir geholfen hast. Ich kann dir versichern, ich werde es nicht verraten. Bitte, Lochlan. Alles, was ich im Leben möchte, ist keinem Mann Rechenschaft ablegen zu müssen. Das kannst du doch bestimmt verstehen. Mein Vater würde mir eine Krone aufhalsen, die ich nicht tragen möchte, und einen Ehemann, den ich ebenso wenig will. Wenn du zu einem Funken Mitgefühl fähig bist, dann flehe ich dich an, habe Mitleid. Mir wäre es lieber, du erstichst mich mit deinem Schwert, als dass du mich ihnen übergibst.«
    Lochlan sagte darauf nichts, er rang mit sich. Er kannte das Joch, das sie fürchtete. Es gab Zeiten, da lastete es unnachgiebig, hart und schwer wie eine Eisentür auf ihm. Es hatte keinen Tag in seinem Leben gegeben, da er den Druck nicht gespürt hatte.
    Catarina war wie ein wildes Tier, das sich eher ein Körperglied abnagen würde, als in einer Falle gefangen zu sein. Ein Prinz oder König würde von ihr vollkommenen Gehorsam fordern, und wenn sie den nicht erbringen konnte, dann konnte ihr Gatte - und würde das vermutlich auch tun - sie einsperren, so wie der englische König es mit seiner Königin getan hatte. Ihr Ehemann konnte ihr Leben fordern.
    Zumindest würde sie geschlagen, bis sie aufgab. Das war etwas, das er niemandem wünschte.

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