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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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räusperte sich und trat zurück, nahm wieder die Zügel seines Pferdes. »Was auch immer ich zu hören dachte, es scheint nichtsgewesen zu sein. Lass uns weitergehen.« Er setzte sich in Bewegung.
    Sie blieb neben ihm. »Wie geht es deinen Brüdern? Kümmert sich Ewan um meine Cousine, oder hat Nora ihm schon die Haut vom Leib gezogen?«
    Er hielt seinen Blick nach vorne gerichtet, schaute sie und ihre reizende Erscheinung nicht an. »Es geht ihnen allen gut. Obwohl Nora tatsächlich schon damit gedroht hat, ihm die Haut abzuziehen, scheint Ewan ganz zufrieden damit, es sie tun zu lassen.«
    »Aber du machst dir Sorgen.«
    Diese Worte bewirkten doch, dass er sie anschaute. »Was bringt dich dazu, das zu sagen?«
    »Meine Mutter hatte so etwas wie das zweite Gesicht, und ich habe es von ihr geerbt. Du machst dir Sorgen, wenn du an deine Familie denkst, das spüre ich.«
    Es stimmte. Zu Hause gab es viele Unruheherde. Braden hatte ihrer Mutter von Kierans Plaid erzählt, und jetzt weinte sie aus Angst um den Sohn, der für die Welt verloren war. Lochlan hatte ihr versprochen, er würde nicht zurückkehren, bis er sicher wusste, was Kieran zugestoßen war.
    »Wenigstens laufe ich nicht vor ihnen weg«, konnte er sich nicht verkneifen zu erwidern.
    »Richtig. Mein Vater ist ein sturer Mann. Wie du. Aber es überrascht mich, dass du allein unterwegs bist. Wer führt deinen Clan, während du weg bist?«
    »Braden und Ewan kümmern sich um alles, mit Hilfe meiner Mutter.«
    »Es scheint so gar nicht zu dir zu passen. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass du jemand anderem das Wohl und Wehe deines Clans anvertraust.«
    Er beschloss, den beißenden Sarkasmus in ihrer Stimme zu ignorieren. »Ich vertraue nicht einfach irgend wem, Catarina. Sie sind meine Brüder und kennen sich mit Clanpolitik bestens aus. Außerdem könnte ich von meinen Brüdern nicht verlangen, dass sie ihre Frauen und Familien so lange allein lassen. Mit dieser heiklen Mission kann ich aber nur die engste Familie betrauen — daher bin ich der Einzige, der in Frage kommt. Und da bin ich.«
    »Hast du etwas von Kieran gehört?«
    »Aye. Er hat Schottland verlassen und sich ins Heilige Land aufgemacht, um unseren Bruder Sin zu suchen.«
    »Aber er hat ihn nicht gefunden.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es gibt zum Glück viele, die Kieran kannten. Das Letzte, was ich gehört habe, ist, dass er mit einem Ritter namens Stryder of Blackmoor gesehen wurde. Man hat mir zu verstehen gegeben, Lord Stryder könne mir sagen, was aus Kieran geworden ist.«
    »Und wenn du deinen Bruder findest ... ?«
    »Dann verprügele ich ihn, bis er blutet und um Gnade fleht«, knurrte Lochlan.
    »Warum bist du so wütend?«
    Er antwortete nicht, sondern war in Gedanken wieder bei seinem letzten Zusammentreffen mit Kieran.
    Kieran war betrunken gewesen und saß auf dem Boden in dem alten Kinderzimmer, er watete in seinem Elend. »Erinnerst du dich noch an den Tag, als Isobail erstmals herkam?«
    Lochlan hatte versucht, ihm das Ale abzunehmen, aber er hatte sich geweigert loszulassen. Es war auf Kierans Waffenrock geschwappt, sodass der Stoff an seiner Haut klebte. »Ja, ich erinnere mich.«
    Kieran schlang beide Hände schützend um seinen Krug. Mit blutunterlaufenen Augen schaute er zu Lochlan empor. »Woher wusstest du, dass sie boshaft und niederträchtig ist?«
    Da er begriff, dass sein Bruder jetzt Mitgefühl mehr als Prügel brauchte, machte Lochlan einen Schritt nach hinten, um die Frage zu beantworten. »Sie war eiskalt und berechnend. Ihr Blick wärmte sich nur, wenn du sie ansahst. In dem Augenblick, da du wieder wegschautest, war da eine Kälte, die sie wie ein Umhang einhüllte.« Sie hatten sich in der Nacht ihrer Ankunft deswegen schon geschlagen, nachdem Lochlan seinem Bruder seine Beobachtung erzählt hatte. Kieran hatte ihn der Eifersucht bezichtigt, weil er selbst Isobails Liebe besaß, während Lochlan nichts hatte.
    Kieran hatte sich seine trunkenen Tränen weggewischt. »Ich hätte auf dich hören sollen. Aber was weißt du schon von Frauen? Ich habe dich nie mit einer gesehen. Ich habe mich oft gefragt, ob du überhaupt an ihnen interessiert bist.«
    Bei dieser bitteren Anklage war Lochlan erstarrt. »Was sagst du?«
    Kierans Blick hatte ihn durchbohrt. »Du weißt doch, was ich meine. Ich denke, du bist eher an Männern interessiert. Ist das der Grund, weshalb du mir Isobail abspenstig gemacht hast? Du warst eifersüchtig, dass ich eine Frau habe, du

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