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MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hervor.
    »Ich erinnere mich an den Vater des Narren«, sagte Nanny Ogg. Sie sprach langsam und vorsichtig. »Ein sehr sympathischer junger Mann. Wißt ihr, er verstand sich nicht besonders gut mit seinem Papa, aber er kam manchmal zu Besuch. Um alte Freunde wiederzusehen.«
    »Er fand leicht Freunde«, meinte Oma Wetterwachs.
    »Insbesondere bei den Frauen«, pflichtete ihr Nanny bei. »Ein sehr athletischer Bursche, nicht wahr? Keine Wand war zu hoch für ihn, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Am Hof erfreute er sich großer Beliebtheit«, sagte Oma. »Soviel weiß ich.«
    »O ja. Zum Beispiel bei der Königin.«
    »Der König ging häufig auf die Jagd«, fügte Oma hinzu.
    »Es lag an seinem droit«, erläuterte Nanny. »Brauchte dauernd Ertüchtigung. Auch nachts.«
    »Einen Augenblick«, wiederholte Magrat.
    Die beiden anderen Hexen sahen sie an.
    »Ja?« fragte Oma.
    »Du hast allen gesagt, daß sie Brüder waren und daß Verence der ältere ist.«
    »Ja.«
    »Du hast alle in dem Glauben gelassen …«
    Oma Wetterwachs rückte ihren Schal zurecht.
    »Wir sind an die Wahrheit gebunden«, erwiderte sie. »Aber nichts verpflichtet uns, ehrlich zu sein.«
    »Nein, nein, das bedeutet doch, daß der König von Lancre eigentlich gar nicht …«
    »Es bedeutet folgendes«, sagte Oma fest. »Wir haben einen König, der nicht schlechter ist als die meisten und besser als viele. Er hat einen richtig aufgeschraubten Kopf …«
    »Wenn auch gegen das Gewinde«, warf Nanny ein.
    »… und der Geist des alten Königs hat endlich Ruhe gefunden. Eine fröhliche Krönungsfeier fand statt, und einige von uns haben Krüge bekommen, die gar nicht für sie bestimmt waren, sondern nur für die Kinder, und alles in allem sind die Dinge weitaus zufriedenstellender als vorher. Das bedeutet es. Es kommt nicht darauf an, was sein könnte oder was sein sollte. Es geht nur um die gegenwärtige Situation.«
    »Aber er ist gar nicht der richtige König!«
    »Vielleicht doch«, murmelte Nanny.
    »Eben hast du gesagt …«
    »Wer weiß? Möglicherweise hat die verstorbene Königin nicht aufmerksam genug gezählt. Außerdem: Er hat keine Ahnung, daß er nicht königlicher Abstammung ist.«
    »Und wirst ihm das auch nicht verraten, oder?« brummte Oma Wetterwachs.
    Magrat starrte zum Mond, der sich hinter einigen Wolken zu verstecken versuchte.
    »Nein«, antwortete sie.
    »Gut«, meinte Oma. »Nun, sieh es einmal so: Ein neues Königsgeschlecht muß irgendwo beginnen. Warum nicht mit ihm? Alles deutete darauf hin, daß er seine Pflichten sehr ernst nimmt, und das unterscheidet ihn von der überwiegenden Mehrheit seiner Vorgänger. Er kommt bestimmt gut zurecht.«
    Magrat wußte, daß sie verloren hatte. Man verlor immer gegen Oma Wetterwachs; die Frage lautete nur: wie? »Aber ich bin erstaunt über euch beide, ja, das bin ich wirklich«, sagte sie. »Ihr seid Hexen. Anders ausgedrückt: Euch sollten Dinge wie Wahrheit, Tradition und Schicksal am Herzen liegen, stimmt’s?«
    »Genau an dieser Stelle verstehst du alles falsch«, entgegnete Oma. »Das Schicksal ist wichtig, aber die Leute irren sich, wenn sie glauben, es kontrolliere sie. In Wirklichkeit verhält es sich genau umgekehrt.«
    »Das Schicksal kann uns mal«, stimmte ihr Nanny zu.
    Oma Wetterwachs warf ihr einen mißbilligenden Blick zu.
    »Hast du etwa geglaubt, es sei einfach, eine Hexe zu sein?«
    »Ich lerne noch«, erwiderte Magrat. Sie sah übers Moor und beobachtete die dünne Rinde der Morgendämmerung am Horizont.
    »Ich sollte jetzt besser gehen. Es ist schon ziemlich früh.«
    »Ich auch«, sagte Nanny Ogg. »Bald bringt mir unsere Shirl das Frühstück, und sie ärgert sich immer, wenn ich dann nicht zu Hause bin.«
    Oma Wetterwachs löschte sorgfältig das Feuer.
    »Wann soll’n wir drei uns wiedersehn?« fragte sie. »Hmm?«
    Die Hexen wechselten verlegene Blicke.
    Nanny räusperte sich. »Nächsten Monat bin ich ziemlich beschäftigt.
    Geburtstage und so. Äh. Und durch diesen ganzen Rummel hat sich viel Arbeit angesammelt. Ihr wißt schon. Und dann muß ich mich um die vielen Geister kümmern.«
    »Ich dachte, du hättest sie wieder ins Schloß geschickt«, sagte Oma.
    »Nun, sie wollten nicht zurück. Um ehrlich zu sein: Ich habe mich an sie gewöhnt. Sie leisten mir jeden Abend Gesellschaft, und inzwischen schreien sie kaum mehr.«
    »Nett«, kommentierte Oma Wetterwachs. »Was ist mit dir, Magrat?«
    »Um diese Jahreszeit gibt es immer viel zu tun, findest du

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