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Mace Windu und die Armee der Klone

Mace Windu und die Armee der Klone

Titel: Mace Windu und die Armee der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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kahl, wenn man von den grauen Matten absah, die ein Ausrutschen verhindern sollten.
    Mace Windu war der einzige Mensch an Bord. Mit ihm reisten zwei Kubaz, die sich aufgeregt über die kulinarische Verwendung von Zwickkäfern und Brummwürmern unterhielten, und ein ungleiches Paar, bei dem es sich um zwei Komödianten auf Tournee zu handeln schien: ein Kitonak und ein Pho Ph'eahianer, deren stereotype Witzeleien in Mace den Wunsch nach Ohrstöpseln aufkeimen ließ. Oder nach einem Vakuum. Oder nach altmodischer Taubheit. Es musste ihnen schlecht ergangen sein, wenn sie einen Touristenshuttle nach Pelek Baw nahmen. Haruun Kals Hauptstadt war ein Ort, der für jede Karriere eine Einbahnstraße darstellte. Die Passagierschiffe der Gevarno-Spirale legten hier lediglich aus dem Grund einen Stopp ein, weil sie wegen des Systemtransits sowieso in den Realraum wechseln mussten.
    Mace hatte sich so weit von den anderen Passagieren entfernt gesetzt, wie es der begrenzte Platz im Shuttle erlaubte.
    Der Jedi-Meister trug Kleidung, die zu seinem Inkognito passte: eine schmuddelige Weste aus correllianischem Sandpantherleder über einem weiten Hemd, das einmal weiß gewesen war, und eine hautenge schwarze Hose mit grauen Flecken. Die Stiefel zeigten Spuren von Schuhcreme, allerdings nur oberhalb der Knöchel; das Oberleder war so abgewetzt, dass es schon fast wie Wildleder aussah. Die einzigen gepflegten Teile waren das geschmeidige Holster an seinem rechten Oberschenkel und die glänzende Merr-Sonn Power 5 darin. Das Lichtschwert hatte er in der Reisetasche neben seinem Sitz untergebracht, getarnt als altmodischer Leuchtstab.
    Der Datenblock auf seinem Schoß war ebenfalls ein getarntes Gerät: Obwohl er darauf immerhin seine Tagebucheinträge schreiben konnte, handelte es sich im Wesentlichen um einen Miniatur-Subraumtransmitter, dessen Frequenz fest auf das Band eingestellt war, das von dem Kreuzer Halleck im Ventran-System überwacht wurde.
    Das Korunnal-Hochland kam in Sicht, ein riesiges Plateau in allen möglichen Grüntönen, das von unerschöpflichen Wolkenwirbeln gesäumt und von mehreren Bergketten durchkreuzt wurde. Die höchsten Gipfel hatten weiße Spitzen; aus vielen der kleineren Berge wallten Gas und Rauch auf. Die östliche Hälfte von Haruun Kal lag bereits hinter dem Terminator; als der Shuttle in den Planetenschatten eintauchte, glitzerten dunkelrote und orangefarbene Flecken auf der Welt wie Raubtieraugen außerhalb des Kreises eines Lagerfeuers: die aktiven Krater der vielen Vulkane des Hochlands.
    Es war ein Anblick von berauschender Schönheit. Mace beachtete ihn kaum.
    Er hielt den Aufnahmestab seines falschen Datenblocks und sprach sehr, sehr leise hinein.

    Aus dem persönlichen Tagebuch von Mace Windu:
    [Erster Eintrag Haruun Kal]

    Dort unten ist Depa. Genau in diesem Moment. Ich sollte daran nicht denken. Ich sollte überhaupt nicht an sie denken. Noch nicht. Trotzdem.
    Sie ist dort unten. Schon seit Monaten ist sie dort unten. Ich kann mir nicht vorstellen, was ihr zugestoßen sein könnte. Ich will es mir nicht vorstellen. Denn ich werde es früh genug herausfinden. Fokus. Ich muss meinen Fokus ausrichten. Mich auf das konzentrieren, von dem ich weiß, dass es der Wahrheit entspricht, während ich darauf warte, dass der Schlamm zu Boden sinkt und sich das Wasser klärt.
    Eine Lektion von Yoda. Aber manchmal kann man nicht warten. Manchmal wird das Wasser niemals klar. Ich kann meinen Fokus auf das richten, was ich über Haruun Kal weiß. Und über den Planeten weiß ich eine Menge. Hier einiges davon:
    HARUUN KAL (Al'har I): einziger Planet des AL'HAR-Systems. Haruun Kal wird er in der Sprache der eingeborenen menschlichen Bevölkerung genannt, den Korunnai (Hochlandbewohner). In Basic übersetzt bedeutet der Name »Über den Wolken.« Aus dem All scheint die Welt von einem Ozean bedeckt zu sein, und aus dem unsteten vielfarbigen Meer erheben sich lediglich wenige Inseln. Doch das täuscht: Das Meer, aus dem diese Inseln ragen, besteht nicht aus Flüssigkeit, sondern aus Gasen, die schwerer sind als Luft und unaufhörlich aus den zahllosen aktiven Vulkanen des Planeten quellen. Lediglich auf den Berggipfeln und den Hochplateaus kann Leben existieren, das auf Sauerstoff angewiesen ist - und auch nur an Orten weit über dem Wolkenmeer, denn sonst wird es durch die unvorhersagbaren Winde von Haruun Kal bedroht. Insbesondere während des kurzen Winters, wenn der thakiz baw'kal - der Abwärtssturm -

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