Mace Windu und die Armee der Klone
gelernt haben. Stell dir Infanterieschlachten auf den Feldern von Alderaan vor. DOKAWs, die auf die Raumkratzer von Coruscant abgefeuert werden. Stell dir vor, was aus der Galaxis wird, wenn der Klonkrieg ernst wird.« Ich sagte ihr, die Lage sei bereits ernst, und sie lachte mir ins Gesicht »Du hast noch nichts Ernstes gesehen.« Ich sagte ihr, ich hätte es direkt vor Augen. Und ich denke jetzt an die Klonsoldaten auf der Halleck und daran, wie sehr sich ihre saubere bedingungslose Disziplin von dieser zerlumpten Mörderbande unterscheidet, als würden sie nicht Angehörige der gleichen Spezies sein. und ich erinnere mich daran, dass die Armee der Republik 1,2 Millionen Klonsoldaten umfasst - gerade genug, um einen einzigen Soldaten - einen - auf jedem Planeten der Republik zu stationieren.
Falls dieser Klonkrieg so eskaliert, wie Depa es sich ausmalt, wird er nicht von Klonen und Jedi und Kampfdroiden ausgetragen, sondern von gewöhnlichen Leuten. Von gewöhnlichen Leuten, die vor der Entscheidung stehen, entweder zu sterben oder so zu werden wie diese Korunnai. Gewöhnliche Leute, für die es die Galaxis des Friedens von da an nicht mehr geben wird. Deshalb hoffe ich nur, dass der Krieg jenen leichter fällt, die die Macht berühren können. Obwohl es sich vermutlich genau anders herum verhalten wird. Es gab auch Stunden, in denen wir gar nicht sprachen. Ich saß neben dem Howdah, während sie in der Nachmittagshitze döste. Auch ich wurde schläfrig vom schaukelnden Gang des Ankkox und dem unablässig vorbeiziehenden Einerlei aus Bäumen und Schlingpflanzen und Blumen; ich lauschte ihrem Gemurmel im Schlaf und erschrak manchmal über ihre plötzlichen Albtraumschreie oder das Stöhnen, das ihre Kopfschmerzen auslösten.
Sie litt offensichtlich an einem Wechselfieber. Gelegentlich bestand ihr Gerede nur noch aus zusammenhanglosen Fetzen, die mit der Wahllosigkeit von Halluzinationen von Thema zu Thema schweiften. Dann wieder hatten ihre Äußerungen eine schockierend sibyllinische Qualität, als würde sie eine Zukunft prophezeien, die keine Vergangenheit kennt. Ich habe versucht, einiges davon mit dem Datenblock aufzunehmen, doch irgendwie ist ihre Stimme in den Aufzeichnungen nie zu hören. Als würde ich unsere Gespräche halluzinieren. Und falls. Spielt es eine Rolle?
Sogar eine Lüge der Macht enthält mehr Wahrheit als jegliche Realität, die wir begreifen können.
Aus dem persönlichen Tagebuch von Mace Windu
Einen großen Teil des Tages verbringen wir damit, über Kar Vastor zu sprechen. Depa hat mir viele der weniger angenehmen Details erspart, trotzdem hat sie mir genug erzählt. Mehr als genug.
Zum Beispiel: Wenn er mich doshalo nennt, ist das nicht einfach so dahin gesagt. Falls das stimmt, was er Depa gegenüber behauptet hat, sind Kar Vastor und ich die letzten Windu. Der Ghosh, in dem ich geboren wurde - und bei dem ich in meiner Jugend einige Monate lebte, um die MachtFähigkeiten der Korunnai zu lernen -, wurde über die vergangenen dreißig Jahre hinweg anscheinend allmählich ausgerottet. Nicht in einem großen Massaker oder einer klimatischen Katastrophe, sondern durch die simple, brutale Mathematik der Zermürbung: Mein Ghosh ist lediglich ein Posten auf der Verluststatistik eines schwelenden Guerillakrieges gegen einen Feind, der zahlenmäßig weit überlegen ist, über bessere Waffen verfügt und erbarmungslos vorgeht. Depa hat mir das nur zögernd erzählt, als wäre es eine schreckliche Nachricht, die man mir vorsichtig beibringen musste. Vielleicht stimmt das. Ich weiß nicht. Sie glaubt wohl, mir müsse es eine Menge ausmachen. Vielleicht sollte es das. Aber ich bin eher ein Jedi als ein Korun.
Wenn ich an meine toten und vertriebenen doshalai denke, an das Erbe der Windu und die Traditionen, die in Blut und Dunkelheit verloren gegangen sind, verspüre ich nur eine abstrakte Traurigkeit. Für mich ist jede Geschichte endlosen Leidens und endloser Verluste traurig.
Ich würde alle diese Geschichten ändern, wenn ich könnte. Nicht nur meine eigene.
Ich würde ganz bestimmt Kars Geschichte ändern. Offensichtlich war Kar Vastor als junger Mann recht normal: stärker in Verbindung mit pelekotan als andere, aber nicht in ungewöhnlichem Maße. Der Sommerkrieg hat ihn verändert, so, wie der Krieg vieles auf dieser Welt verändert hat. Als er vierzehn war, musste er mit ansehen, wie seine ganze Familie von Dschungelprospektoren massakriert wurde: eine dieser Gräueltaten, die
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