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Mace Windu und die Armee der Klone

Mace Windu und die Armee der Klone

Titel: Mace Windu und die Armee der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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für diesen Krieg so typisch sind. Ich weiß nicht, wie er diesem Schicksal entkommen konnte; die Berichte der verschiedenen Korunnai, die Depa mir erzählt hat, widersprechen sich hier. Kar selbst spricht nicht darüber. Wir wissen lediglich, dass man ihn, nachdem er Zeuge des Mordes an seiner Familie wurde, im Dschungel ausgesetzt hat: ohne Waffen, ohne Graser, ohne Akks und Menschen, ohne Vorräte und Ausrüstung. Und dass er über ein Standardjahr lang im Dschungel lebte allein.
    Das meinte er, als er sagte, er habe tan pel'trokal überlebt. Der Ausdruck verkörpert eine Ironie, die mir langsam gefällt. 7än pel'trokal ist eine Strafe, die von der Korun-Kultur ersonnen wurde, um Verbrechen zu sühnen, die den Tod verdienen. Da menschliches Urteil fehlbar ist, überlassen die Korunnai die Vollstreckung des Urteils dem Dschungel selbst; sie halten das für eine Gnade. Ich würde sagen: Es ist eine Gnade, die sie sich selbst gewähren. So können sie Leben nehmen, ohne dass Blut an ihren Händen klebt. Kar musste die Strafe für das Verbrechen antreten, ein Korun zu sein. Er war so unschuldig -und so schuldig - wie die Kinder der Balawai, denen er das Gleiche antun wollte. Ihre Verbrechen waren identisch: Sie waren in der falschen Familie geboren worden. Zu jener Zeit war er etwa ein Jahr älter als Keela. Aber es befand sich kein Jedi in der Nähe, der ihn rettete, also musste er sich selbst retten.
    Ich glaube, seine Fähigkeit, menschliche Laute zu bilden, war ein Teil des Preises, den er fürs Überleben zahlte. Alle Jedi wissen dass man für Kraft bezahlen muss; die Macht erhält ein Gleichgewicht aufrecht, über das man sich nicht hinwegsetzen kann. Durch pelekotan tauschte er Kraft gegen Menschlichkeit ein. Gelegentlich frage ich mich, ob die Macht nicht von den Jedi das Gleiche verlangt.
    Er und seine Akk-Wächter haben zweifellos viel mit den Jedi gemeinsam: Sie erscheinen wie Reflektionen von uns in einem dunklen Spiegel. Sie verlassen sich auf Instinkt: Jedi verlassen sich auf Ausbildung. Sie setzen Wut und Aggression als Quellen ihrer Kraft ein; unsere Kraft basiert auf Gelassenheit und Verteidigung. Sogar die Waffen, die er und die Akk-Wächter tragen, könnte man als verzerrtes Spiegelbild der unseren betrachten. Ich benutzte mein Schwert als Schild. Sie benutzen ihre Schilde als Schwerter.
    Depa sagt, diese »Vibroschilde« seien Kars eigene Konstruktion. Vibroäxte gehören zur normalen Ausrüstung von Dschungelprospektoren; sie fällen damit Bäume und schlagen Wege durch dichtes Dickicht, das ihre Dampfkriecher nicht niederwalzen können. Da die Gehäuse der Schallgeneratoren, die Vibroäxte antreiben, vollkommen geschlossen sind, erweisen sie sich als sehr widerstandsfähig gegenüber Schimmel und Pilzbefall. Und das Metall selbst. nun, das ist eine interessante Geschichte für sich. Diese Legierung wird offensichtlich von den Pilzen nicht angegriffen. Sie ist extrem hart und verliert nie die Schärfe. Dabei rostet sie nicht, läuft nicht einmal an. Außerdem ist das Metall ein Supraleiter. Deshalb konnte mein Klinge es nicht durchtrennen: Der gesamte Schild weist stets an allen Stellen die gleiche Temperatur auf. Sogar die Energie eines Lichtschwertes wird immer sofort abgeleitet. Hält man die Klinge lange genug an einen Schild, wird das Metall schließlich schmelzen, doch schneiden kann man es nicht. Nicht mit einer Energieklinge. Das sollte im Archiv verzeichnet werden.
    Wenn Kar einen Mann als Akk-Wächter aufnimmt, muss dieser sich die Waffe selbst bauen, ganz ähnlich, wie es Tradition bei den Jedi ist, die ihr Lichtschwert selbst konstruieren. Da fällt mir ein: Möglicherweise ist Kar auf diese Idee in den Geschichten gestoßen, die ich meinen längst verstorbenen Freunden im Ghosh Windu erzählt habe, als ich vor über fünfunddreißig Jahren bei ihnen lebte. Bei den Korunnai wird viel durch mündliche Überlieferung weitergegeben, und Geschichten werden in Familien von Generation zu Generation weitergereicht wie wertvolle Besitztümer. Diese Spekulation habe ich Depa nicht mitgeteilt. Und Depa schwört, sie habe Kar und seinen Wächtern nicht die Jedi-Fähigkeit beigebracht, Blasterblitze abzufangen; sie sagt, Kar hätte diese bereits beherrscht, als sie ihn kennen gelernt hat. Wenn das stimmt, muss er sie sich selbst beigebracht haben -und vermutlich hat er den Einfall aus den gleichen Geschichten, die ich als gedankenloser Jugendlicher meinen unschuldigen Freunden erzählte.
    Demnach

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