Mace Windu und die Armee der Klone
seinen Geruch ein und er ihr Wesen in der Macht. Mit der ernsten Förmlichkeit, die solch feierliche Begebenheiten verlangen, lernten sie sich gegenseitig voller Respekt kennen.
Wunderschöne Kreaturen. So verschieden von den mutierten Riesen, gegen die er und Depa im Circus Horrificus angetreten waren. In den stinkenden Tiefen von Nar Shadaa hatte Gargonn die noblen Verteidiger der Herden in bösartige Schlächter verwandelt.
Und Mace stellte sich die Frage, ob irgendetwas auf Haruun Kal das Gleiche mit Depa gemacht hatte.
»Also gut«, sagte er, an alle und niemanden gerichtet. »Ich bin so weit.«
Jede Nacht war das Lager gleich: kein Feuer und kein Bedarf für eins. Die Akks hielten die Raubtiere auf Distanz, und den Korunnai machte die Dunkelheit nichts aus. Obwohl die Geschützschiffe der Miliz nachts nicht patrouillierten, wäre ein Lagerfeuer deutlich wärmer gewesen als die Umgebung des Dschungels und hätte durch Infrarotortung von Satelliten entdeckt werden können. Nick erklärte trocken, dass man nie wusste. wann die Balawai sich entschieden, einem eine DO-KAW auf den Kopf zu werfen.
Er sagte, die Regierung habe noch immer eine unbekannte Zahl DOKAW-Plattformen im Orbit; die De-Orbitalen Kinetischen Anti-Geschützstellungs-Waffen bestanden im Prinzip aus geschossgroßen Stäben aus solidem Durastahl, die mit rudimentären Leit- und Kontrollsystemen ausgestattet waren und in einem Orbit um den Planeten kreisten. Sie waren billig herzustellen und einfach einzusetzen: Mit einem simplen Befehl an die DOKAW-Werfer wurden sie in die Atmosphäre abgeschossen, auf einem Kurs, der sie zu programmierten Koordinaten führte.
Nicht sehr genau, aber das brauchte auch nicht zu sein: Es waren Meteoriteneinschläge auf Bestellung.
Für die Korunnai gehörten damit Lagerfeuer der Vergangenheit an.
Viele der nächtlichen Insekten emittierten Lichtsignale, wodurch es im Dunkeln funkelte wie am Nachthimmel, und die verschiedenen Arten der Leuchtschlingpflanze erzeugten einen milden phosphoreszierenden Schein in unterschiedlichen Farben; insgesamt kam dadurch eine Beleuchtung zustande, die schwachem Mondlicht ähnelte.
Die Graser schliefen im Stehen, die Augen geschlossen, und kauten reflexartig weiter.
Die Korunnai hatten Schlafsäcke an ihren Sätteln. Mace benutzte ein Minizelt, das er in einer Seitentasche seiner Reisetasche verstaut hatte; wenn er die Drucksiegel mit dem Daumennagel eindrückte, entfaltete das eingearbeitete Gestänge automatisch eine transparente Haut, die zwei Personen Platz zum Schlafen bot.
Sie saßen oder knieten auf dem Boden und aßen gemeinsam: Als die Vorräte und Süßigkeiten, die sie den Toten in der Gasse abgenommen hatten, aufgebraucht waren, bestanden die Mahlzeiten aus getrocknetem Graserfleisch und einem harten, in Höhlen gereiften Käse, der aus Grasermilch hergestellt wurde. Ihr Wasser holten sie sich aus Trichterpflanzen, wann immer sie eine fanden. Diese hatten wachsartige orangefarbene Blätter, die sich zu einer wasserdichten Spirale bis zwei Meter Höhe aufrollten, um Regenwasser aufzufangen, mit dem sie ihr flaches Wurzelwerk feucht hielten. Ansonsten füllten sie die Kanister in warmen Bächen und Quellen, die Chalk stets vorher testete; doch selbst das ionische Autosterilisationsgerät in Mace' Kanister konnte den schwachen Geschmack des Schwefels nach faulen Eiern nicht herausfiltern.
Nach dem Essen holte Lesh gewöhnlich eine Rolle roher Thysselrinde aus seinem Gepäck und bot sie allen an. Nick und Mace lehnten stets ab. Chalk griff manchmal zu, Besh ein wenig häufiger. Lesh schnitt sich mit seinem Gürtelmesser ein großes Stück ab und stopfte es sich in den Mund. Getrocknet und für den Verkauf aufbereitet, war Thyssel ein leicht stimulierendes Rauschmittel, etwa so harmlos wie süßer Wein; in rohem Zustand war es stark genug, um permanente Veränderungen in der Hirnchemie herbeizuführen. Nach einer Minute des Kauens trat Schweiß auf Leshs Stirn, und seine Augen sahen glasig trüb aus, wenn die Pflanzen genug Licht abgaben, dass die anderen es erkennen konnten.
Mace erfuhr während dieser Nächte im Lager eine Menge über diese jungen Korunnai - und dadurch auch über die HBF. Nick war der Anführer dieser kleinen Gruppe, doch nicht, weil er einen höheren Rang einnahm. Bei ihnen schien es keine Ränge zu geben. Nick hatte diese Position wegen seiner starken Persönlichkeit inne - und aufgrund seines spitzen Humors, wie ein Narr, der an einem
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