Mach mich scharf!
gekippt zu haben.
O`Sullivan konnte sich glücklich schätzen, jemanden wie Riana gefunden zu haben, die sich die ganze Nacht in eine verrauchte Bar stellte und bediente. Aber sie war schon immer ein Nachtmensch gewesen und es machte ihr nichts aus, wenn sie die Sonne nur an ihrem arbeitsfreien Tag zu Gesicht bekam. Und dass sie ihn nicht an die Behörden verpfiff, zählte wohl als weiterer Pluspunkt.
Während Riana das dunkelrote Getränk mit zwei Spritzern Worcester Sauce würzte und eine Zitronenscheibe an den Glasrand steckte, griff Duncan von hinten um sie herum und nahm ihr den Drink aus der Hand. Seine Lippen kitzelten sie, als er: »Für mich bitte eine Bloody Riana«, in ihr Ohr brummte. Einen kurzen Moment lang berührten sich ihre Finger, und ein Sehnen erfasste sie, das wohlige Schauer über ihren Körper trieb.
»Wer ungeduldig ist, wartet immer länger, O`Sullivan.« Rianas Stimme zitterte leicht. Himmel, was war heute nur los mit ihr? Sie versuchte, dem brennenden Blick seiner dunklen Augen auszuweichen, doch sie konnte spüren, worauf er starrte. Ihr Hals prickelte ob der Vorahnung.
»Ich habe Hunger.« Er lachte leise – ein geheimnisvolles, sinnliches Schnurren – und schob sich so dicht an ihr vorbei, dass sie die Hitze seines Körpers in ihrem Rücken spüren und seinen verlockenden Duft riechen konnte. »Außerdem sollst du mich Duncan nennen!«
Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie er dem alten Mann das Glas hinstellte. Siehst du die Dunkelhaarige?, empfing sie plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf, während er zur Frau am Tresen nickte. Die würde mich sofort bedienen!
Riana hasste es, wenn Duncan in ihren Kopf eindrang. Aber er hatte ihr versichert, ihre Gedanken nicht lesen zu können. Sonst hätte er auch sehr schnell herausgefunden, was sich noch alles in ihrem Gehirn befand. »Höhlenmensch!«, rief sie schnippisch zu ihm hinüber.
Duncan!, sendete er zurück und grinste unverschämt, wobei eine Reihe ebenmäßiger Zähne zum Vorschein kam. Die feine Narbe, die sich durch ein Grübchen zog, machte ihn nur noch interessanter.
Warum muss dieser Mann so unbeschreiblich sexy sein?, dachte sie seufzend und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Als Riana herausgefunden hatte, wer, oder was, ihr Arbeitgeber wirklich war, hatte sich ihr eine völlig neue Einnahmequelle eröffnet. Als Bedienung wollte O`Sullivan ihr nicht viel bezahlen, da kam ihr die Erpressung gerade recht. Sie drohte, ihn zu verraten – er, sie zu beißen. Nachdem sie zu einer Übereinkunft kamen, stellte sich die gegenseitige Erpressung für beide als Vorteil heraus: Einmal im Monat blieb Riana nach Schließung der Bar bei ihm. Im Keller befand sich seine Wohnung, wo er sich an ihr nährte und dafür gut bezahlte. Er erregte weniger Aufsehen, weil er andere Menschen in Ruhe ließ, und Riana war um einige Pfund reicher, die sie näher an ihr Ziel brachten. Doch in Wahrheit würde sie ohne O`Sullivans Hilfe niemals die Ziellinie erreichen.
***
Als das heiße Wasser auf ihren Körper prasselte, überlegte Riana, warum sie sich O`Sullivan so leichtsinnig hingab. Ganz allein in seiner Wohnung, konnte er sie ohne Weiteres töten. Doch sie vertraute ihm und hoffte, sich nicht in ihm zu täuschen. Es bestand kein Zweifel, dass diese Wesen eine erotische Anziehungskraft besaßen und Frauen sich deshalb unwiderstehlich zu ihnen hingezogen fühlten. Riana musste zugeben, dass dieser Mann mit seiner weichen Stimme, den nachtschwarzen Augen und dem verführerischen Körper sehr anziehend auf sie wirkte. Wie oft hatte sie sich schon ausgemalt, dass er sie zu einer von seiner Art machte, dann hätte sich ihr Problem von selbst erledigt und sie bräuchte das viele Geld nicht mehr. Doch sie traute sich nicht, ihn danach zu fragen. Auf ewig wären sie beide dann miteinander verbunden. Das käme ja einer Hochzeit gleich! Und was wollte O`Sullivan schon von so einer unscheinbaren Frau wie sie eine war?!
Riana drehte das Wasser ab und stand im warmen Dunst der Duschkabine, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Duncan ihr ungestüm ein Handtuch in die Arme drückte.
»Du verdammter Blutsauger!«, kreischte sie erschrocken auf. »Was zur Hölle denkst du dir eigentlich?!« Schnell wickelte sie sich das große Tuch um den tropfenden Körper, während ihr Chef an ihrem Handgelenk zerrte. Erst, als sie aus der Dusche stolperte und er sie auffing, bemerkte Riana, dass er nackt war. Die Wut kochte in ihr hoch!
Prüfend ließ er
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