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Mach mich wild!

Titel: Mach mich wild! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Palmer
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ein attraktiver Kerl!, dachte Anne, deren Beine plötzlich nachgaben.
    John grinste frech und drückte sie noch fester an seine nackte Brust. Anne konnte einfach nicht wegsehen. Seine verstrubbelten, blonden Haare und die kleine Zahnlücke gaben ihm etwas Verwegenes. Sein Körper war groß und kräftig, zudem sah er gesund aus. Die leicht gebräunte Haut und die frechen Sommersprossen um seine Nase brachten Annes Herz zum Hüpfen. Noch nie hatte ihr ein Mann so gut gefallen! Das würde die ganze Sache vielleicht erträglicher machen …
    »Willst du mir nicht verraten, wie du heißt?«, raunte John ihr ins Ohr, während er sie von den Fesseln befreite.
    »Mein Name ist Anne.« Sie versuchte, ihre Stimme so fest wie möglich klingen zu lassen. »Ich bin die Tochter von Sir Arthur, und wenn Ihr mich nicht sofort gehen lasst, wird Euch mein Vater eigenhändig den Kopf abschlagen!«
    John drückte sie an den Schultern ein Stück zurück und sah ihr tief in die Augen. Anne konnte seinem Blick nicht standhalten, deshalb schaute sie nach unten und rieb sich über ihre Handgelenke.
    »Du bist wahrlich Sir Arthurs Tochter?« Er klang beeindruckt, doch dann bekam Johns Stimme einen anderen Klang. »Es tut mir leid, aber es hieß, dein Vater wäre in der Schlacht gestorben.«
    Anne fluchte innerlich. Sie hätte nicht gedacht, dass die Nachricht schon so weit vorgedrungen war. Aber es wunderte sie – ihr Entführer schien tatsächlich so etwas wie Mitleid für sie zu empfinden.
    »Ich bitte Euch, lasst mich gehen!«
    »Keine Chance, meine Hübsche! Du hast mein Gesicht gesehen.« Er lachte und zog ihr hastig wieder die Kapuze über den Kopf, als er Anne auch schon über seine Schulter schmiss.
    »Was habt Ihr mit mir vor?«, rief sie und versuchte sich zu befreien.
    »Sei lieber still, süße Lady, oder willst du meine ganze Diebesbande darauf aufmerksam machen, dass du eine sehr begehrenswerte, junge Frau bist? Nicht nur ich habe Hunger! Und jetzt halte dich fest!« Schon schwang er sich auf den nächsten Baum.
    Mit beiden Händen krallte sich Anne in Johns Seiten und kniff die Lider fest zusammen. Immer höher kletterte ihr Entführer, bis er auf einer hölzernen Plattform ankam, die Anne vom Boden aus nicht wahrgenommen hatte, so gut war sie im dichten Blätterwerk versteckt. Eine Plane schützte vor Regen, an den Seiten waren Kisten befestigt und in der Mitte lagen Decken und Felle, auf denen John sie nun ablegte.
    Vorsichtig blickte Anne über den Rand der Plattform, bevor sie langsam wieder in die Mitte kroch und nicht wusste, wo sie sich festhalten sollte. Ihr war schwindlig.
    »Man gewöhnt sich an die Höhe«, sagte John und reichte ihr einen Apfel. »Hunger?«
    Anne war tatsächlich hungrig. Etwas argwöhnisch nahm sie das Obst entgegen, biss aber sofort hinein. Mmm, wie süß der Apfel war ... beinahe so süß wie ihr Entführer. Warum musste dieser Verbrecher auch so gut aussehen! Unter anderen Umständen hätte sie sich sofort in ihn verlieben können.
    »Warum starrst du mich so an, Anne?« John kam näher und reichte ihr seine Trinkflasche. Dabei schenkte er ihr sein typisches John-Lächeln, wie schon zuvor. Sie spürte die Wärme, die sein halbnackter Körper ausstrahlte, und Anne konnte seinen außergewöhnlich männlichen Duft wahrnehmen. Oh, er war ein Halunke, durch und durch!
    Dennoch versuchte Anne, ruhig zu bleiben. »Ich habe noch nie einen Schurken aus der Nähe gesehen, das ist alles«, erwiderte sie schnippisch. Aber ihre brennenden Wangen verrieten die Wahrheit. Nur gut, dass die Dämmerung bereits hereingebrochen war und sie John nur noch schemenhaft erkennen konnte. Hastig nahm Anne einen Schluck aus der Flasche und gab sie wieder zurück. Dabei verfluchte sie den Duke of Canterbury, der ihr nicht nur die Jungfräulichkeit geraubt, sondern sie auch zu einer Dirne gemacht hatte. Obwohl ihr der Duke nie Befriedigung geschenkt hatte, wusste Anne, dass es etwas zwischen Mann und Frau gab, was durchaus Spaß machen konnte, falls man den richtigen Partner besaß.
    »Und jetzt lass uns schlafen, hübsche Lady!« Einladend hob John die Decke an, aber Anne rutschte ein Stück von ihm weg und verschränkte die Arme. Verflixt, wenn der Baum nur nicht so hoch wäre! Niemals kam sie ohne Hilfe wieder hinunter!
    »Du weißt, was ich von dir will, also zier dich nicht so«, raunte John. Er kniete sich hin und mühte sich ab, mit Feuerstein und Zunder eine dicke Kerze zu entzünden, die in einem Glas stand. »Ich

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