Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)
befriedigender, aber emotional leerer Beziehungen, und so kam sie zu mir, um herauszufinden, warum sie keine Liebe finden konnte, und dies war das erste Mal, dass sie mit jemandem über die Geschichte ihres Vaginismus redete. Es stellte sich heraus, dass Carrie Angst vor Intimität hatte – ein Überbleibsel aus ihrer verdrängten Kindheit. Wir arbeiteten auch an der Zerstörung des Mythos, dass nette Mädchen keinen Spaß am Sex haben dürfen, und nach der Hälfte ihrer Beratungssitzungen lernte sie einen Mann kennen, den sie respektierte und mit dem sie ins Bett wollte. Zum Glück hatte sie ausreichend Selbstvertrauen gewonnen, um mit ihrem Freund über ihre Ängste zu sprechen: » Wir gingen die Dinge wirklich langsam an. Viel Küssen, Schmusen und Streicheln, bis ich fast darum bettelte, dass er in mich eindrang.«
Wenn Sie in einer dauerhaften Beziehung sind und Geschlechtsverkehr bei Ihnen schmerzhaft oder unmöglich ist, können Ihnen Sexualtherapeuten sicher helfen. Hilfreich sind auch die Berührungsübungen in diesem Buch, mit denen Ihr Partner und Sie offener über Sex sprechen und mit verschiedenen Gegenständen experimentieren können, um die Vagina nach und nach zu weiten.
Sexuelle Probleme gehen beide Partner an
Wie zuvor erwähnt, ziehen sich die Leute gern selbst den Schuh an, » ein Problem« zu haben, obgleich sexuelle Schwierigkeiten ihre Wurzeln an verschiedenen Stellen haben, die ineinandergreifen. Sicherlich kann es sein, dass sich das Problem beim einen Partner zeigt. Doch nehmen wir Carrie und ihren Vaginismus als Beispiel: Zu welchem Grad lag die Dysfunktion an ihrer Unfähigkeit zu entspannen und zu welchem an der Ungeschicklichkeit und Unwissenheit ihrer ersten Partner? Häufig stellen Sexualtherapeuten zwar fest, dass eine Frau wegen Anorgasmie zur Beratung kommt, doch auch der Partner mangelnde Kontrolle über seine Ejakulation hat. Bei mir war ein Paar, bei dem der Mann unter verzögerter Ejakulation litt, doch dazu kam, dass seine Frau sich vor Sperma ekelte. Wenn er kurz davor war, durch Masturbation zum Höhepunkt zu kommen, wickelte sie seinen Penis in Papiertücher ein. Wenig überraschend, verlor er schnell das Interesse.
Die Frage, bei wem ein sexuelles Problem vorliegt, ist ein wenig wie die alte philosophische Debatte, ob zuerst die Henne oder das Ei da war. Letztlich spielt es keine Rolle, bei wem es sich zeigt. Es ist die Beziehung als Ganzes, nicht nur eine Hälfte, die Hilfe nötig hat. Wenn man die » Schuldfrage« ausklammert, wird es leichter, als Team zu arbeiten und sein Sexleben zu verbessern. Und das Gute daran ist, dass die spezifischen sexuellen Probleme, die in diesem Kapitel angesprochen werden, sich leicht und mit hohen Erfolgsraten behandeln lassen.
Mein Partner konsumiert Pornografie
Männer und Frauen werden durch unterschiedliche Dinge sexuell stimuliert. Männer sind besonders stark visuell orientiert und konzentrieren sich auch in ihren Fantasien mehr auf Körperteile und den Geschlechtsverkehr. Bei Affenmännchen steigt der Testosteronspiegel rapide an, wenn sie ein zum Sex bereites Weibchen oder ein anderes Affenpaar beim Kopulieren sehen. Gehirnscans von Männern zeigen mehr Aktivität in den Regionen, die mit der Verarbeitung von Bildern in Zusammenhang gebracht werden. Bei Frauen zeigen die gleichen Gehirnscans eine verstärkte Aktivität in den Teilen, die mit Emotionen und dem Abrufen von Erinnerungen verknüpft werden. Daher überrascht es nicht, dass Männer und Frauen sehr unterschiedliche Einstellungen zu Pornografie haben.
Gemma und Mark – beide in den 20ern – kamen zu mir in die Beratung, nachdem sie ihn dabei erwischt hatte, wie er sich Internetpornografie ansah. » Es geht nicht nur darum, dass ich weiß, dass er mich mit diesen schrecklichen Frauen vergleicht«, so Gemma, » aber sie bleiben auch in seinem Kopf, während er mit mir schläft.« Mark hatte darüber hinaus zugegeben, dass er oft allein masturbierte. Auch dadurch fühlte Gemma sich betrogen: » Wir haben ein sehr aktives Liebesleben, haben mindestens dreimal die Woche Sex, warum muss er sich auch noch allein ins stille Kämmerchen zurückziehen? Wenn er Lust hatte, hätte er doch Sex mit mir haben können.« Sie wäre schockiert gewesen, wenn sie gewusst hätte, was Kahr noch herausgefunden hatte: 90 Prozent der Männer und 86 Prozent der Frauen befriedigen sich regelmäßig selbst. Gemma behauptete, dass sie nie an jemand anderen denkt, sondern immer nur an
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