Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)
Rückversicherung braucht, dass dem anderen Partner (dem Entdeckten) wirklich etwas an ihm liegt. Also fängt der Entdecker mit der alten Diskussion immer wieder von vorn an, zum Teil, weil das Sprechen über den eigenen Schmerz die naheliegendste Methode ist, um solche Gefühle herauszulassen, doch in erster Linie, weil der betroffene Partner, nachdem beide sich aufgeregt, gestritten und wieder vertragen haben, die tröstenden Worte hört: » Es tut mir leid«, » Ich liebe dich«, » Ich werde das nie wieder tun«, und das Paar sich umarmt. Nachdem ich jahrelang davon ausgegangen war, es wäre besser, wenn der Entdecker darum bitten würde, umarmt zu werden, anstatt nach einem kleinen Detail der Affäre zu fragen, fing ich an, emotional in einer Pattsituation verfangene Paare den Monat der Sinnlichkeit durchlaufen zu lassen. Ich fand heraus, dass die wöchentlichen Übungen – und die Unterhaltungen, die anschließend dadurch angestoßen wurden – für eine Struktur sorgten. Diese gab dem Entdecker das Gefühl, dass etwas dafür getan wurde, die Beziehung zu reparieren (und die Affäre nicht nur stillschweigend beendet wurde), und gab dem Entdeckten das Gefühl, dass eine gemeinsame Zukunft nicht durch die Vergangenheit verbaut wurde. Auch wenn alle wichtigen Details des Fehltritts ihres Ehemanns zwölf Monate zuvor ans Licht gekommen waren, quälten Dee, 58, noch immer die Einzelheiten, die sie kannte, und die Fragen, die sie nicht beantworten konnte. » Ich wache um vier Uhr morgens auf und kann nicht mehr einschlafen, also gehe ich nach unten und fange an, alles aufzuschreiben, um es aus dem Kopf zu bekommen. Auch nach all dieser Zeit quälen mich immer noch die ›besondere Beziehung‹, die sie hatten, und die ›besondere Anziehungskraft zwischen ihnen‹, und dass sie eine Stunde, nachdem sie sich kennengelernt hatten, im Bett gelandet waren. Es ist wie ein stumpfer Zahnschmerz, der nie weggeht, sondern immer wieder aufflammt; er ist unangenehm, beißend und tut höllisch weh.« Ihr Ehemann, Roland, 57, erklärte: » Es kommt vor, dass ich sie morgens mit einer Tasse Tee und voller Tatendrang im Bett zurücklasse und zwei Stunden später eine SMS bekomme, in der steht, dass sie ihre Sachen packen und mich verlassen will.« Also bat ich sie, lesen zu dürfen, was sie aufgeschrieben hatte, und zur nächsten Sitzung brachte sie ein Schulheft mit den Einträgen von etwa einem Monat mit. Viele waren acht oder zehn Seiten lang und voller schmerzhafter Details, die ständig wiederholt wurden: » Sie ist zehn Jahre jünger« und » Bei ihr hatte er nie Erektionsprobleme, und sie brauchten auch kein Gleitmittel« und » Hat er damit angefangen, ihr zum Gefallen Boxershorts zu tragen, obwohl ich ihn bereits darum gebeten hatte, sich etwas schmeichelhaftere Unterwäsche anzuziehen?«. Es war offensichtlich, dass diese Gedanken Dee erschöpften und frustrierten. Nachdem sie über die Einträge gesprochen hatte, beschloss Dee, ihre Herangehensweise zu ändern. Wenn ihr ein Gedanke zur Affäre in den Sinn kam, würde sie versuchen, ihn auf den Kompost zu schmeißen und ihn nicht zu pflanzen, zu wässern und zu einem Dschungel werden zu lassen. Gleichzeitig machte ich sie mit dem Konzept des Monats der Sinnlichkeit vertraut, sodass sie, anstatt über die Affäre zu reden, anfingen, sich gegenseitig zu berühren. Der doppelgleisige Ansatz funktionierte wirklich. Dee hörte auf, sich obsessiv mit der Affäre zu beschäftigen, die Berührungen führten zu Gesprächen über ihre Sexualität (und nicht über die von Roland und seiner Geliebten), und wenn gelegentlich doch ein Gedanke an die Affäre hochkam, der sich nicht vertreiben ließ, sprachen sie darüber.
Sich Ziele setzen. Viele haben Affären, weil sie entweder die Hoffnung verloren haben, dass sich ihre Beziehung noch ändern lässt, oder weil sie sich ignoriert und ins Abseits gedrängt fühlen. Obwohl sie ihrem Partner gern glauben würden, dass » die Dinge besser werden« oder » wir daran arbeiten werden, dass es funktioniert«, bleiben die Ängste bestehen: » Wenn er oder sie mich erst zurückhat, wird alles zum Alten zurückkehren.« Schlimmer noch: Viele Paare haben zuvor ähnliche Versprechungen gemacht, aber nichts hat sich grundlegend geändert. Warum sollte es also dieses Mal anders sein? Dagegen macht sich der Partner, der die Affäre hatte, Hoffnung auf eine » echte« Veränderung und einen » Neuanfang« – ob dies eine Veränderung zum Besseren
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