Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)
machen. Das Leben ist kurz und gefährlich und ein wundervolles Geschenk. Wenn Sie das Leben voll auskosten und zielgerichtet leben, dann werden Sie mehr leisten, glücklicher sein und eine Zufriedenheit empfinden, die Sie nie für möglich gehalten hätten.
Aber sollten wir nicht die Kosten überschlagen? Sollten wir nicht Vorsicht walten lassen? In Lukas, Kapitel 14, Vers 28 lesen wir: „Wenn jemand von euch ein Haus bauen will, setzt er sich doch auch zuerst hin und überschlägt die Kosten. Er muss ja sehen, ob sein Geld reicht.“ Viele Menschen, die mir diesen Vers vorhalten, sind der Meinung, wir sollten sehr sorgfältig planen, alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und jedes mögliche Risiko bedenken, bevor wir in Aktion treten.
Ganz oder gar nicht
Gute Planung ist die Grundvoraussetzung jeder Missionsarbeit, aber sie kann uns auch in die Untätigkeit verfallen lassen. Menschen, die viel bewirken könnten, sind zu zögerlich, um zu handeln, weil sie nicht von Anfang an eine vollständige und erfolgreiche Mission erkennen können. Oder sie haben Angst, regresspflichtig gemacht zu werden (Sie merken sicher, wie sehr mich das ärgert). Sie erstarren. Ich glaube nicht, dass das mit diesem Vers gemeint ist. Gemeint ist, dass man eine Sache planen soll in der festen Absicht, sie auch durchzuziehen, wie hoch die Kosten auch sein mögen. In diesem Vers werden wir nicht zum Nichtstun ermutigt, sondern aufgefordert, uns mit unserem ganzen Sein auf unser Handeln auszurichten und die Aufgabe zu Ende zu bringen.
Ich habe eine Baufirma geleitet, einen Zeltplatz gebaut, eine Gemeinde gegründet und ein Waisenhaus aus dem Nichts erschaffen. Ich habe keine Ausbildung und keine besonderen Fähigkeiten. Aber ich habe versprochen, jedes Projekt, das ich beginne, zu Ende zu führen, bevor ich etwas anderes beginne. Und daran habe ich mich auch gehalten. Diese Haltung sollte uns in Fleisch und Blut übergehen.
Sudan und Uganda sind mir jetzt ein Zuhause geworden, genauso sehr wie die Vereinigten Staaten. In gewisser Weise ist es in Afrika für mich sogar leichter als in Amerika. Ich bin im sudanesischen Busch genauso bekannt wie im Supermarkt in Central City.
In jener ersten Zeit war es schwierig, von Uganda in den Sudan einzureisen. Ich brauchte ein Visum und eine Sondergenehmigung. Die sudanesische Regierung wollte wissen, wohin man fuhr, was man vorhatte und mit wem man zu tun haben würde. Man konnte nicht einfach in den Sudan einreisen und auf eigene Faust durch das Land fahren; man musste eine Verbindung haben zu jemandem, der bereits dort arbeitete.
Bei meinen ersten Reisen in den Sudan wollte keine der gemeinnützigen Hilfsorganisationen der SPLA helfen. Aber ich gab ihnen Geld und militärische Unterstützung. Seit ich ganze Lastwagenlieferungen Nahrungsmittel an Orte transportierte, die niemand sonst aufsuchen wollte, sprach sich herum, dass dieser weiße Prediger die SPLA unterstützte. Die Leute kannten mich, und wenn ich an die Grenzen kam, nannte ich sofort meinen Namen. Viele Grenzwachen salutierten sogar vor mir und winkten mich durch mit den Worten: „Fahren Sie nur, Reverend, fahren Sie nur.“
Dieser Tage pendele ich zwischen Uganda und dem Südsudan hin und her und brauche nie irgendwelche Papiere vorzuzeigen. Ich habe immer einige Soldaten bei mir, und meistens brauche ich nicht einmal anzuhalten, sondern kann ungehindert passieren. Weil ich die Friedensbewegung des Südens unterstütze, hat die Armee mich in die SPLA aufgenommen. Bis zum heutigen Tag besitze ich einen aktuellen SPLA-Ausweis. Wenn wir Gruppen ins Land bringen, müssen diese Leute an allen Grenzen Frage und Antwort stehen. Doch ich brauche nur selten einmal aus dem Wagen auszusteigen. Manchmal, wenn ich doch einmal das Fahrzeug verlasse, werde ich in ein Gespräch verwickelt, das nicht selten eine Stunde dauert. Für die Leute bin ich einer von ihnen, und so fühle ich mich auch. Ich werde hier sein bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. Davon bin ich überzeugt.
Selbst in meinen wildesten Jahren habe ich mich begeistert für andere eingesetzt, und das hat sich bis heute nicht geändert. Ich weiß jetzt, dass Christus in mir am Werk war, lange bevor ich Christ wurde. Damals wusste ich das natürlich nicht. Aber Gott gestaltete mich um und bereitete mich auf den realen Krieg in Übersee vor. Die „Kriege“, die ich früher kannte, waren Auseinandersetzungen zwischen Schulbanden oder Drogendealern oder Zuständigkeitsrangeleien in der
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