Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)
Gedanken daran vergeuden. Sie würden es einfach tun. Ich bin immer auf der Suche nach Christen, die nach Jakobus, Kapitel 1, Vers 22 leben, die „Täter des Wortes und nicht nur Hörer“ sind.
Es kommt vor, dass ich sehr entmutigt bin von der Kirche in der Welt. Ich fahre mit dem African Bike durch das Land und suche Unterstützung bei Gemeinden, aber sie sind nur lauwarm, wenn man ihre Leidenschaft für Gott an den verkauften Losen messen will. Sie lassen sich von den Kindern nicht berühren. Noch nie ist es vorgekommen, dass mir ein Jugendlicher, ein Student, ein Nichtchrist oder Betrunkener erzählte, er müsse zuerst seinen Anwalt anrufen, bevor er mir eine Spende geben könnte. Doch immer wieder erlebe ich es, dass viele junge Menschen auf einem Campus oder in einer Bar, wo niemand etwas von Jesus weiß, begeistert helfen.
Geld soll hier nicht das Thema sein. Als ich die Arbeit in Afrika aufbaute, besaß ich keinen Cent, und diese Situation könnte vermutlich jederzeit wieder eintreten, obwohl ich natürlich hoffe, dass es nicht so kommt. Mir wurde eine Aufgabe anvertraut, und ich bekam den Glauben, sie anzupacken. Dieser Glaube und nichts anderes ist die Triebkraft, die unsere Arbeit für die Kinder aus dem Südsudan am Leben erhält.
An manchen Tagen erscheint mir mein Glaube so schwach. Und dann erinnere ich mich an all die gefährlichen Situationen, die ich bereits erlebt habe, an all die Menschen, die in meinem Umfeld bereits gestorben sind, und denke daran, dass ich in all den Jahren, in denen ich mindestens ein Dutzend Mal getötet werden sollte, nicht einmal verletzt wurde. Wenn mein Glaube nicht wäre, wäre ich bestimmt längst tot. Und dieser Glaube bekommt Tag für Tag Nahrung.
Ich habe erlebt, wie Menschen in Afrika vom Krebs geheilt wurden. Ich habe miterlebt, wie ein Mann, der an Kinderlähmung erkrankt war, sein verkrümmtes Bein ausstrecken konnte. Ich habe erlebt, wie blinde Menschen ihr Augenlicht zurückbekamen. Wunder wie solche stärken meinen Glauben. Aber manchmal ist mein Glaube wie der von Thomas – ich muss die Hand in die Wunde legen. Ich brauche einen handfesten Beweis für Gottes Macht. Ich denke, manchmal fehlt es mir an Glauben, denn ich spüre das Bedürfnis, immer wieder an diese Macht erinnert zu werden. Wunder stärken meinen Glauben.
Vor Kurzem war ich in Kalifornien und bekam einen Anruf von meiner Tochter. Ein Mitglied unserer Gemeinde lag wegen einer schweren Krebserkrankung im Krankenhaus. Die Ärzte konnten nicht mehr für die Frau tun, als die Schmerzen zu lindern und sie zum Sterben nach Hause zu schicken. Ihre Familie brachte sie in eine bekannte Krebsklinik nach Pittsburgh. Die Ärzte dort sagten, ein so schnell wucherndes Krebsgeschwür hätten sie noch nicht erlebt. Zwei Tage später, an einem Donnerstagabend, kam ich nach Hause und erfuhr, dass die Ärzte in den nächsten zwei Tagen operieren müssten, weil der Tumor so rasant wucherte.
Ich besuchte die Frau an einem Samstagmorgen, als sie gerade für die Operation vorbereitet wurde. Wir sprachen ein Gebet des Glaubens, wie wir es im Jakobusbrief finden. In Jakobus, Kapitel 5, Vers 15 lesen wir: „Ihr vertrauensvolles Gebet wird den Kranken retten. Der Herr wird die betreffende Person wieder aufrichten.“ Wir salbten sie „mit Öl im Namen des Herrn“ (siehe V. 14) und beteten, Gott möge sie berühren, sie heilen und ein Wunder an ihr tun.
Zwei Stunden, nachdem sie in den Operationssaal gebracht worden war, rief der Arzt mich an, um sich zu vergewissern, dass ich nach der Operation im Krankenhaus sein würde. Vermutlich dachte er, es sei Aufgabe des Pastors, der Familie die schlechte Nachricht zu überbringen. Ich kam in den Warteraum, und als der Arzt aus dem Operationssaal kam, war er ungewöhnlich still. Ich nahm natürlich sofort das Schlimmste an. Mein Glaube war schwach. Wieder einmal musste ich die Hand in die Wunde legen.
Der Arzt blickte mich und die anderen, die bei mir waren, an und sagte: „Wir können keinen Tumor finden.“ Ich fragte: „Wie bitte? Sind Sie sicher?“ Der Arzt versicherte uns erneut, es sei kein Tumor da, und erklärte uns, verschiedene Ursachen könnten für die Erkrankung verantwortlich sein, und sie hätten dieses und jenes in Ordnung gebracht, aber von Krebs befallenes Gewebe hätten sie nicht gefunden. Zwei Krankenhäuser und fünf oder sechs Ärzte hatten bei dieser Frau ein Krebsgeschwür diagnostiziert, das extrem schnell wucherte und tödlich sein würde.
Weitere Kostenlose Bücher