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Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Titel: Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Childers
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Szene. Doch dann wurde ich verwickelt in einen realen Krieg zwischen den afrikanischen Regierungen, zwischen Rechtlosigkeit und Recht, üblem Gemetzel und Mitgefühl. Ich wurde konfrontiert mit Soldaten, die einer brutalen Gehirnwäsche unterzogen worden und die einmal hilflose, unschuldige Kinder gewesen waren.
    Es gab eine Zeit, da habe ich mich auf Schulhöfen, in Hinterhöfen, Gassen, Bars und so ziemlich überall geprügelt. Diese Auseinandersetzungen waren übel, weil ich aus den falschen Motiven heraus kämpfte. Allerdings hat mich dies gelehrt, unter den schwierigsten Umständen gegen so ziemlich jeden und jede Gruppe anzutreten und zu gewinnen. Ich liebte diese Auseinandersetzungen damals. Und sie reizen mich auch heute noch. Der Unterschied ist, dass ich heute für die Kinder und Familien eintrete, die zu schützen Gott mir aufgetragen hat. Ich setze mich für ihr Recht ein, in Frieden zu leben, in Freiheit ihre Religion auszuüben und am Morgen in dem Wissen aufzuwachen, dass sie auch am Ende des Tages noch am Leben und in Sicherheit sind.
    Den Stürmen trotzen
    Nach wie vor erlebe ich viel Segen in meiner Arbeit. Das Kinderdorf ist das größte Waisenhausgelände im Südsudan, und wir sind ständig bemüht, es auszubauen und zu erweitern. Im nächsten Jahr werden wir vermutlich eine Landebahn für unser eigenes Flugzeug anlegen. Wenn ich unsere Situation heute mit der Situation vor ein paar Jahren vergleiche, wird mir wieder neu deutlich, was für ein Wunder das ist.
    Wir haben viel Not erlebt, finanzielle Schwierigkeiten bis hin zu dem drohenden Verlust unseres Heims, den Tod meines Stiefsohns und die Pleite meiner Firma. Doch nachdem ich alles verloren hatte, was ich besaß, stieg ich trotzdem auf meine Kanzel und verkündigte den Menschen, dass Jesus der einzige Weg, die einzige Antwort ist, und ich tat dies frohen Herzens.
    Einige Jahre später, als ich meiner Gemeinde erzählte, was ich damals durchgemacht hatte, fragten einige: „Warum hast du nie etwas davon erzählt?“ Und ich erwiderte: „Wie konnte ich von all dem Mist erzählen, den ich durchmachte, und trotzdem sagen, dass Jesus der einzige Weg ist?“ Ich musste dem Sturm erhobenen Hauptes trotzen. Ich konnte mich doch nicht über den Einen beklagen, den ich verkündigte.
    Und der Weg hat sich gelohnt, jeder Augenblick, jede Schramme und jede Träne.
    Diese Jahre der Entbehrung scheinen jetzt, wo ich bei Einbruch der Dunkelheit in unserem Kinderdorf sitze, in weiter Ferne zu liegen. Der Sonnenuntergang ist hier atemberaubend schön. Nacheinander erscheinen die Sterne am Himmel, und noch bevor es vollständig dunkel ist, raubt einem der Anblick den Atem.
    Wie oft habe ich, Tausende Meilen von zu Hause entfernt, ganz allein in der Nacht diese Sterne betrachtet und darüber nachgedacht, wie schön es wäre, wenn meine Frau und meine Tochter jetzt an meiner Seite wären. Einen solchen Anblick erlebt man ganz anders, wenn man ihn mit einem geliebten Menschen teilen kann. Der Sternenhimmel ist so wunderschön, und innerhalb des Zauns herrscht Frieden. Er ist beinahe greifbar. Sobald der Generator für die Nacht ausgeschaltet ist, ist die Welt dunkel, still und weit. Es ist, als hätte Gott eine große, weiche Decke des Schutzes über die Kinder und die Menschen, die sie versorgen, gebreitet.
    Wenig Essen: Im Südsudan erhalten Kinder oft nur eine vegetarische Mahlzeit pro Tag – Fleisch kommt selten auf den Tisch.
    Vor dem Tor lauert das Böse. Gefahr und Zerstörung verbergen sich hinter jeder Ecke, in jedem Grasbüschel. Aber unser Gelände ist eine sichere Zuflucht. Die Kinder fühlen sich hier geborgen. Sie begrüßen den Morgen mit Freude.
    Wege zum Frieden
    In den Reiseführern wird Afrika als ein Land der Gegensätze dargestellt. Sie beschreiben unter anderem die Gegensätze der Landschaft, des Klimas, der Menschen und Kulturen. Aber nicht jeder Ort ist sicher. Manche Teile Afrikas sind wunderschön, doch dann ist auf einmal das eigene Leben in Gefahr.
    Wenn ich auf der Straße nach Juba unterwegs bin, wo man immer mit Überfällen rechnen muss, halte ich in jeder Hand eine Waffe, bin immer bereit, auf einen Angreifer oder Scharfschützen zu schießen. Außerhalb unserer Anlage lauert die Gefahr. Doch jeder Tag, den ich dort verbringe, alles, was ich für die Kinder tue, ist der Mühe wert – ihr Lächeln, ihre Fröhlichkeit, ihre Rotznasen, ihr unschuldiges Vertrauen in den dickbäuchigen Mzunga mit einer Pistole an jeder Hüfte. Das

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