Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Kreuzer.«
»Wie stark ist die Bewaffnung?«, fragte Matthew.
»Nun, Captain, die Energiewaffen bestehen aus zwei 640-Megawatt-Einzellasern und sieben 585-Megawatt-Drillingslasern; dazu kommen etwa einhundertzwanzig Fusionstorpedos vom Typ ASSM-Thunderblade-Mk. IV und unzählige Railguns sowie Starter für Abfangraketen. Alles in allem ein sehr kampfstarkes Schiff und nicht zu vergleichen mit der Damocles . Eine Konfrontation mit der Independence kann für unsere Ceres richtig unangenehm werden.«
Der letztere Hinweis war zwar an sich unnötig, doch sie wollte diesen Teil ihrer Ausführungen aufgrund der anwesenden Gäste nicht unerwähnt lassen, auch wenn Sailer ihn sicher nicht benötigte.
Danielle Taggart verharrte unruhig auf ihrem Stuhl, während ihr die verschiedensten Dinge durch den Kopf gingen, die ihr allesamt nicht gefielen. Zu ihrer unsicheren Körperhaltung gesellte sich nun auch noch ein unglücklich wirkender Gesichtsausdruck. »Wie wollen Sie weiter verfahren, Captain?«, fragte sie schließlich.
Matthew sah ihr offen und ehrlich in die Augen. »Ich beabsichtige, sobald wie möglich nach Porrima II aufzubrechen.«
»Aber ist das wirklich ratsam, Sir?«, fragte Manor vorsichtig, der sich dafür entschieden hatte, die Rolle des Advocatus Diaboli zu übernehmen. »Immerhin befindet sich noch ein Zerstörer im Umfeld des Kreuzers.«
»Falls dieser Zerstörer Porrima III überhaupt verlassen wird«, warf Cunningham ein.
»Genau«, teilte Matthew ihre Ansicht. »Für den Moment können wir davon ausgehen, dass sich dieses Schiff noch immer bei Porrima III aufhält. Auch der Standort der Independence ist uns bekannt. Sie muss natürlich nicht zwangsläufig bei Porrima II bleiben, nachdem die Damocles sicher einen Funkspruch abgesetzt hat und der gegnerische Kommandant über unsere Anwesenheit informiert ist. Das bedeutet wiederum, dass er uns entweder beim Hauptplaneten erwartet oder sogar auf einen Abfangkurs zu uns geht.
Denkbar ist auch, dass er den Zerstörer zu sich nach Porrima II beordert, allerdings um den Preis, dass er seine Truppen auf Porrima III ohne Schutz zurücklässt.«
»Wenn es Ihre Entscheidung wäre, Sir, würden Sie den Zerstörer bei dem Planeten belassen oder ihn zu sich holen?«, fragte der taktische Offizier.
»Das lässt sich nicht so ohne Weiteres beantworten, Mr. Manor. Da mein Flaggschiff beschädigt wäre, würde ich den Zerstörer natürlich zu mir holen. Das würde allerdings wiederum davon abhängen, wie die Situation in der Minenkolonie selbst ist und ob die Schäden an meinem Flaggschiff inzwischen behoben werden konnten.
Dass die Allianz mit solch geringen Streitkräften in das System eingerückt ist, kann man so interpretieren, dass die dafür Verantwortlichen die Sache zu leicht genommen haben, aber spätestens jetzt, angesichts der Zerstörung der Damocles, wird man unter Umständen anders reagieren.
Man sollte dabei aber bedenken, dass die Allianz beim Hauptplaneten über einen Schweren Angriffskreuzer verfügt und darüber informiert sein müsste, dass es sich bei der Ceres um einen Schweren Kreuzer handelt. Gut möglich also, dass der Gegner der Meinung ist, trotz der Beschädigungen alleine mit uns fertigwerden zu können, und den Zerstörer bei Porrima III belässt.
Meiner Meinung nach ist dies eine vernünftige Annahme, aber wäre ich in der Position des Gegners, wäre mir dennoch wohler zumute, wenn sich der Zerstörer in meiner Nähe befinden würde, selbst wenn es sich dabei um eine ältere Einheit handelt.«
»Dann rechnen Sie damit, dass sich beide Schiffe bei Porrima II aufhalten werden, Captain?«, erkundigte sich die Archontin.
»Man muss diese Variante zumindest in Betracht ziehen.«
»Und Sie wollen trotzdem in das System hineinfliegen?«
»Ja, Madame. In dieser Hinsicht haben wir keine echten Wahlmöglichkeiten, denn es hängt einfach zu viel davon ab. Porrima darf nicht in die Hände der Allianz fallen. Nicht nur wegen des Quantiums 50, sondern auch, weil dies eine absolut destabilisierende Auswirkung auf den gesamten Sektor hätte. Mit Porrima als Basis könnte die Allianz ganz schnell ihre Klauen nach Zavijava und Denebola ausstrecken. Eine Vorstellung, die niemandem gefallen kann, und solange wir die Möglichkeit haben, dies zu verhindern, müssen wir handeln.
Der wichtigste Grund aber ist, dass wir es nicht zulassen dürfen, dass ein weiteres freies Volk durch die Allianz unterworfen wird. Schon viel zu lange hat die Erde es
Weitere Kostenlose Bücher