Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Wachsoldaten begleitet wurde.
Dahinter kam auch schon die Archontin in Begleitung von Admiral Persson-West und zwei ihrer Kammerzofen. Sie machte einen erstaunlich optimistischen Eindruck, was er ihr aufgrund der Zerstörung der Damocles noch nicht einmal verdenken konnte.
Aber nicht mehr sehr lange, du Miststück , dachte er und unterdrückte nur mit Mühe ein bösartiges Grinsen.
Den Abschluss der Gruppe bildeten zwölf Leibgardisten, die ihrem Schützling in Zweierreihen folgten.
Langsam setzte er sich in Bewegung, sein Ziel stets fest im Blick. Mit Bedacht bahnte er sich, einem Schatten gleich, seinen Weg. Je näher er der Archontin kam, umso mehr ergriff ein Hochgefühl von ihm Besitz.
Um sich möglichst unauffällig bewegen zu können, hatte er die auffällige Uniform der Black Guard eigens gegen die eines einfachen Technikers ausgetauscht, wodurch niemand der Anwesenden von seiner Existenz besondere Notiz nahm. Er schien die letzte Person zu sein, von der eine Gefahr ausgehen konnte.
Typisch für die Indies!
Chao hatte die möglichen Konsequenzen inzwischen längst ausgeblendet und konzentrierte sich jetzt voll und ganz auf die Erfüllung seines Auftrags. Er verbannte alle Gedanken, die Unsicherheit suggerierten, in den hintersten Winkel seines Verstandes. Schon war er nur noch wenige Meter von seinem Ziel entfernt. Entschlossen tastete er nach dem Griff der MAP und zog die Waffe aus dem Holster. Sein Gesichtsausdruck glich mittlerweile einer versteinerten Maske, und ohne jede Emotion richtete er die Waffe auf Danielle Taggart aus.
»Stirb, du Schlampe!«, rief er mit kalter Stimme laut aus, damit alle es hören konnten.
Die Menschen im Hangar verfielen augenblicklich in eine Art plötzlicher Schockstarre. Sie begriffen nicht sofort, was vor sich ging, und auch die Archontin blickte sich überrascht nach ihm um.
Der Augenkontakt konnte ihn aber nicht aus dem Konzept bringen, denn genau darauf hatte er gehofft. Sie sollte sehen, wer sie erschoss.
Natürlich registrierte er, dass einige Soldaten ihre Verwunderung zu überwinden schienen und nach ihren Waffen griffen, doch es war ihm gleichgültig, denn sie würden ihn nicht mehr rechtzeitig aufhalten können. Schließlich betätigte er den Abzug der MAP, die daraufhin mit unglaublicher Wucht ein Projektil freisetzte.
Doch noch während er die Waffe abfeuerte, wurde er auch schon von den ersten Geschossen aus den Waffen der Black Guard durchbohrt. Mehr als ein Dutzend Mal wurde er getroffen und sein Körper dabei förmlich zerfetzt. Anfangs war sein Geist betäubt, aber schon bald schien er nur noch eine einzige Ansammlung von Schmerz zu sein, was ihn jeglicher Wahrnehmung beraubte.
Unter der Heftigkeit der Einschläge verlor er sofort den Halt und stürzte ungebremst auf den kalten Boden des Hangars nieder. Umgehend eilten mehrere Soldaten und Techniker auf ihn zu und zerrten ihn wütend nach allen Seiten, als ob sie ihn in Stücke reißen wollten.
Davon bekam er aber schon nicht mehr viel mit, und während das Leben aus seinem Körper wich, schaffte er es tatsächlich, noch einmal leicht den Kopf zu heben, wobei seine Augen unvermittelt auf das weit aufgerissene Augenpaar der Archontin trafen. Sie lebte und schien noch dazu völlig unversehrt zu sein. Mit seinem letzten wachen Blick erkannte er, dass vor ihr ein Mann in der Uniform eines Admirals lag, und er musste erkennen, dass er versagt hatte.
Verdammt!
23
Porrima – äußere Systemgrenze
UECV Ceres
»Willkommen auf der Ceres , Madame«, begrüßte Matthew die Archontin, nachdem sie den Hauptbesprechungsraum betreten hatte. »Es ist mir eine Freude, Sie an Bord zu haben.«
»Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Captain«, erwiderte sie mit einem formalen Lächeln, und obwohl ihr vor Kurzem ein fürchterlicher Verlust widerfahren war, wirkte sie seltsam gefasst.
Admiral Persson-West hatte sein Leben für das ihre gegeben, und Matthew hatte sich bereits wiederholt gefragt, wie sie sich wohl wirklich fühlte, aber sie schien an einem Gespräch darüber nicht interessiert zu sein, sondern stattdessen voller Ungeduld auf den Beginn des Briefings zu warten.
»Dann können wir jetzt beginnen«, meinte er, nachdem er seine Führungsoffiziere vorgestellt hatte.
Er setzte sich auf seinen Sessel, der am Kopfende des zentralen Tisches aufgestellt war. Patricia Cunningham, Brian Manor und Scott Wolfe ließen sich zu seiner Linken nieder, während die Archontin zusammen mit Captain Sailer zu
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