Macht und Rebel
professioneller Sänger das Maul aufmacht … um zu reden
Sechster Höllenkreis: Geschäftsbesprechung mit negroiden Kollegen, die die Sklavenkarte ausspielen
Siebter Höllenkreis: Gespräch mit einem Belletristik-Autor
Achter Höllenkreis: Corporate Bonding
Neunter Höllenkreis: Kontakte mit Vertretern der politischen Linken.
Er dreht sich zu Macht um und sagt:
»Jetzt setzt es bald Notes from the Blunderground für Fatty. Freu ich mich drauf!«
»YEAH!« Macht entblößt seine weißen Zähne.
Folgendermaßen willigt Thong ein, mit zu Rebel nach Hause zu gehen:
»Kommst du mit zu mir nach Hause, Thong?«, fragt er.
Rebel war in der jüngsten Zeit nicht gerade viel zu Hause, und als er mit Thong den Fahrstuhl betritt, wird ihm der eigentliche Grund, der unterbewusste, subpsychische Grund dafür klar, der Grund, den sein gequältes Hirn verzweifelt verdrängen möchte, der in dem beschissenen Fahrstuhl aber immer wieder auftaucht, ebenso unausweichlich wie der Menstruationszyklus oder die Jahreszeiten oder die Fernsehnachrichten oder der Neujahrsabend oder Weiterbildungsbedarf oder Rassismus oder Misshandlung in der Ehe oder Vergewaltigungen oder Mord oder Missbrauch aller Kinder dieser Welt, man kann sich drauf verlassen, dass er immer und immer wieder kommt, immer und immer wieder, jenes Phänomen namens … diese Hölle auf zwei Beinen … dieses wandelnde, quatschende Machwerk von Mensch … ja, und jetzt alle im Chor: der KING OF ANALINGUS! Zuverlässig steht er hier im Fahrstuhl, und das um vier Uhr morgens! Treffer! Kein Ausweg! Der KING sieht Thong an, und zu Rebels tiefem Entsetzen wird anhand der folgenden Überlegung zum Thema Rebel und Thong als Liebespaar deutlich, dass KING OF ANALINGUS exakt über dieselben Dinge nachdenkt wie Rebel auch. Es war ja auch nur eine Frage der Zeit, bis Rebel bemerkt, warum er sich selbst ebenso hasst wie seine größten Hassobjekte: Fatty, Remmy Bleckner, KING OF ANALINGUS.
»Moin, Rebel! He, du hast dir ne Süße angelacht? Moin Süße … wer ist die Kleine? Heißt'n du?«
Thong antwortet nicht.
»Gute Wahl, Rebel, verdammt, ganz schön abgedreht, so was Saujunges abzuschleppen, gut gedacht, Rebel, aber du sitzt trotzdem in der Falle, ja, darüber haben wir uns schon mal unterhalten, ja, über das Problem, wenn man unbedingt die ganze Zeit so besonders sein will und MUSS. Das ist das Paradox des Individualismus, ja, Rebel, ich habe es formuliert. Ich hab sogar ein Gedicht drüber geschrieben, kann ich dir aufsagen, hier bitte:
Tausend toughe Alternativen
Zusammengefügt mit dem Leim des Individualismus
Bilden immer nur wieder
Den guten alten Mainstream.
… na? Gib schon zu, Rebel, das Gedicht sagt alles über die Scheiße, die in deinem Gehirn so vor sich hinköchelt, oder? Rebel? Hä?«
Grußlos zerrt Rebel die kleine Thong hinter sich aus dem Fahrstuhl. Er ist nicht mal böse. Er ist traurig. Thong wird ins Schlafzimmer beordert. Er selbst bleibt im Wohnzimmer sitzen, raucht und versucht, nach KINGS mentalem Übergriff wieder zu sich zu kommen, indem er die Rede fertig schreibt, an der er seit ein paar Tagen arbeitet.
Zwei Stunden später sieht die Welt schon etwas besser aus. Die Rede ist vollendet, Thong liegt auf dem Bauch, sie hat einen winzig kleinen Tanga an und in der Hand Rebels Schwanz. Offenbar weiß sie nicht so recht, was sie damit anfangen soll.
»I'm a genius in a bottle«, sagt Rebel. »Hä?«
»Scheiß drauf«, sagt Rebel und begreift, dass der Spruch viel, viel zu alt ist.
KAPITEL 16
FATTY LEITET TECHNICAL-STRATEGIC INFILTRATION-VESSEL AGAINST GONZOPOLITICS
FREITAG, 23:05
Der Tag des Events ist gekommen. Die Sonne verschwindet hinter einer Wolke, und die Wolke heißt Fatty. Fatty steht auf einem Bierkasten, den fetten Leib in einen knallroten Overall gepackt. Er hat den Kopf gesenkt. Seine fettigen Judenlocken hängen vor seinem Gesicht herunter. Er hat ein Blatt Papier in der Hand und ein Headset im Ohr.
Fatty steht ein Paar halb durchgelaufene NIKE-Kopien, darin zehn stinkende Zehen. Diese Zehen sitzen an zwei Plattfüßen, ihrerseits durch schlenkrige Fußgelenke mit blassen, dünnen Waden verbunden, die wegen der besorgniserregend steifen Knie mehr oder weniger unbeweglich sind; darüber dann untrainierte, geäderte Oberschenkel, die wiederum in eine Leidensgeschichte von Unterleib übergehen, der nie zu anderem genutzt worden ist als zu den falschen Sachen und überdies mit allerlei Krankheiten und Schikanen
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