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Macht und Rebel

Titel: Macht und Rebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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Mensch seine blöden Fragen:
    »Alles, was du von mir erwarten kannst, ist, dass ich EHRLICH bin. Ich bin immer EHRLICH. Versuch ja nie, mir was vorzumachen, du Heuchler, ich bin nur EHRLICH, ja! Und ich erwarte, dass man zu mir genauso EHRLICH ist! So mache ich Geschäfte!«
    Als also die zwanzigste Frage kommt, à la ob er Thong von hinten nimmt oder ob sie's schluckt, da kann Rebel nicht mehr und sagt: »ICH KANN DEN AUSFLUSS AUS DEM STINKENDEN HOMOLOCH IN DEINEM GESICHT NICHT MEHR HÖREN. MACH DEN KOPF ZU!«
    Und da wird der Ehrlichkeitsfetischist … ja … butterweich. Er ist glücklich. Tatsache. So was von Ehrlichkeit habe er schon lange nicht mehr erlebt usw. Er fasst Rebel und Thong um den Hals und drückt beide an sich.
    »Ich wünsch euch so, dass mit euch alles gut läuft, ihr zwei seid verdammt noch mal die einzigen auf dem ganzen Fest, die …« usw.
    Und drüben bei den Chefs und CEOS und Direktoren sieht Macht die kleine Szene zwischen Rebel, Thong und Mr Ehrlich. Als dieser abgedampft ist, um ein paar Mädchen auf der anderen Saalseite zu schikanieren, kommt Macht rasch herüber.
    »Mann, Rebel, wie hast du denn das geschafft?« »Hä?«
    »Weißt du, wer das war?«
    »Wer denn?«
    »Wer denn ? Na der Typ, mit dem du dich eben unterhalten hast …«
    »Oh Gott, der. Nein. Wer soll das sein?«
    »Das war Hasses Bruder. Ihm gehört der halbe T.S.I.V.A.G.-Laden.«
    »Aha.«
    »Aha? Der hat dich umarmt, Mann. Was ist passiert …?«
    »Er hat versautes Zeug gequatscht und war õehrlichã, und dann bin ich zurück õehrlichã gewesen«, sagt Rebel.
    »Hasse hat mir erzählt, seinem Bruder gefällt mein Gesicht nicht«, sagt Macht, »er findet, man sieht drei Meilen weit, dass ich zu ehrgeizig und berechnend bin, und dann hat er angefangen, Probleme zu machen.«
    »Na und?«, sagt Rebel.
    Dem gehört der halbe Laden hier, hab ich gesagt. Denkst du, der lässt uns mit dem Firmennamen schalten und walten, wenn ihm mein Gesicht nicht passt? Hä? Hasse Cashavettes kann nichts machen, wenn sein Bruder ein Veto einlegt.«
     
    »Ja, das meine ich doch …«
    »Wie?«
    »Ich bin rübergekommen, um dir zu sagen, dass wir ein VERTEUFELTES Team sind, Rebel. Den einzigen scheißwichtigen Typen heute Abend, mit dem ich nicht klar komme, den wickelst du um den Finger, ja … bis er dich antatscht wie ein Homo. Nicht schlecht.«
    Macht tätschelt Rebel den Rücken, aber Rebel macht sofort klar, dass er sich freut, dass sie auf einer Wellenlänge sind, dass sie ein gutes Team sind, dass sie Fatty fertig machen werden und all das, aber dass das KEINESWEGS das Recht zu jederzeitigen körperlichen Berührungen mit einschließt. Das hat übrigens mit Homophobie nichts zu tun, eigentlich ist Rebel durchaus FÜR Homosexualität in dem Sinne, dass Schwule als einzige aktiv daran arbeiten, KEINE weiteren Generationen von Homo Sapiens mehr in die Welt zu setzen. Oder besser keine weiteren De-Generationen. Wir haben es heutzutage nur noch mit De-Generationen zu tun, wenn man Rebel fragt. Mit schrecklichen Leuten.
    Macht entschuldigt sich und nimmt ihm die Hand von der Schulter. Er kann das gut verstehen. Rebel nickt und blickt über die Gesellschaft. Gerammelt voll mit besoffenen Geschäftsleuten. Die Synergie, der Boost, der Kick--Off, um den es T.S.I.V.A.G. mit der Veranstaltung gegangen ist, funktioniert volle Kanne. Corporate Bonding lässt sich mit vier Worten benennen: »Gemeinsame Einnahme von Rauschmitteln.«
    »Ich mag souveräne Leute, Rebel. Sogar, wenn sie gemein sind. Ich kann spüren, wie es sich anfühlt, souverän zu sein, und dass das NICHT zwangsläufig bedeutet, ein guter Mensch zu sein«, sagt Macht und meint, es mache unbedingt einen souveränen Eindruck auf das blasierte Volk hier, dass sie mit zwei so jungen Frauen aufgekreuzt sind.
    »Das KÖNNTE eine breite Bewegung werden, Rebel. Das ist souverän. Du kannst den Visagen von den Leuten ansehen, dass sie auf die ganze … Sache mit den Minderjährigen noch nicht gekommen waren.«
    »Mmm«, sagt Rebel, innerlich damit beschäftigt, eine neue Version der Hölle zu entwerfen:
     
    MODERNE VERSION DER HÖLLE
    Die Geschäftshölle
     
    Erster Höllenkreis: Biertrinken mit Ideengeschichtlern
    Zweiter Höllenkreis: Businesslunch mit Eventmanagern (Konzert, Club, Ausstellung o. ä.)
    Dritter Höllenkreis: Snowboardweekend mit einem Trendforscher
    Vierter Höllenkreis: Politischer Austausch mit einem TV-Journalisten
    Fünfter Höllenkreis: Zugegen sein, wenn ein

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