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macht Urlaub

macht Urlaub

Titel: macht Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Zigeuner oder Beduinen, wer weiß.«
    Mrs. Pollifax blieb stehen und beobachtete ihn, während er um die niedrige Erhebung herumging und schließlich nickte. »Zwei Esel, die Richtung Süden gezogen sind.«
    »Ich sehe nichts!« protestierte Mrs. Pollifax. Josef lächelte nachsichtig. »Vielleicht denken Sie ja wie die Amerikanerin Nancy Drew, aber Sie sind kein Beduine. Hanan könnte es noch besser - aber gewiß sehen Sie diesen schwachen Abdruck, wo der Kies zu Sand wird? Es ist der Hufabdruck eines Esels. Und sehen Sie, hier ist Eselsdung -, doch jetzt wird der Boden wieder hart, und es gibt keine Möglichkeit zu erkennen, wohin sie zogen; nur Awad Ibn Jazi könnte eine solche Spur verfolgen.«
    »Hanans Freund?«
     
    Er nickte. »Sie lernt von ihm, er war - ist - ein berühmter Fährtensucher.«
     
    »Aber es waren Menschen hier?« vergewisserte sie sich. »Zigeuner oder Beduinen?«
    »Ja. Ein kleines Lager, aber es gab ein Feuer zum Wärmen und zum Kochen. Keine Frauen, sonst wäre das Zelt größer gewesen, mit einem Muharram.«
    » Aber könnte es Ibrahim gewesen sein.«
    Taktvoll erwiderte er: »Wie wäre das möglich? Er ist doch kein Bedu, oder?«
»Nein.« Sie seufzte. »Auch kein Zigeuner. Aber falls die Frau in Schwarz wirklich eine Frau war, wohin ist sie gegangen?«
Er zuckte die Schultern. »Sie hat keine Spuren hinterlassen. Wer weiß das schon.« Er bemerkte Mrs. Pollifax' Enttäuschung und sagte sanft: »Zigeuner kommen und gehen, wissen Sie. Vielleicht hatte sie hier etwas zu erledigen.«
»Ja.« Wieder seufzte sie. Mehr war nicht zu sehen, also kehrten sie zum Taxi zurück und fuhren zum Toten Meer, unauffällig gefolgt von einer rostroten Limousine.
Um 12.15 Uhr waren sie zurück in der Festung. Farrell saß am Parkplatz in der Sonne und wartete mit düsterer Miene auf sie.
»Es ist also niemand gekommen?« fragte Mrs. Pollifax.
»Scharen von Polizisten trieben sich mehr als eine Stunde lang hier herum. Inspektor Jafer kletterte sogar zur Galerie hinauf, um mir beim Zeichnen zuzusehen. Wahrscheinlich wollte er sich vergewissern, daß ich nicht gelogen habe«, brummte Farrell grimmig. »Sinnlos, daß ich heute vormittag überhaupt herkam. Und Sie haben das Tote Meer gesehen?«
Mrs. Pollifax nickte. »Es schimmerte beinahe schneeweiß, aber als ich aus dem Wagen stieg, war es so heiß, daß ich glaubte, ich würde umkippen. So saßen wir dann eben in dem Rasthaus mit Klimaanlage und beobachteten, wie mutigere Leute hinunter zu den Duschen und zum Meer gingen.«
»Herzogin, wir haben nicht viel Glück«, stellte Farrell bedrückt fest.
»Wir brauchen ein bißchen Abwechslung«, sagte sie entschlossen. »Josef wollte uns eigentlich Jarash zeigen, fünfzig Kilometer nördlich von Amman, aber ich habe momentan genug von Ruinen und möchte lieber unter Menschen. Das habe ich ihm gesagt, daraufhin hat er uns zu sich nach Hause eingeladen, und - Sie werden es kaum glauben, Farrell, seine Mutter hat einen Garten!«
Josef nickte. »Seit Hanan Sie kennengelernt hat, schwärmt sie von Ihnen. Ich weiß, daß meine Mutter Sie auch gern sehen würde. Sie sagt es nicht, aber sie macht sich Sorgen, weil Hanan morgen in die Wüste fährt-mit mir, natürlich, aber auch mit zwei Fremden. Ich bin sicher, sie möchte Sie gern kennenlernen.«
»Also ich habe wahrhaftig genug von Karak gesehen«, erklärte Farrell verbittert. »Und von Ruinen habe ich ebenfalls genug. Übrigens, war der rostrote Wagen wieder da?«
»Natürlich«, antwortete Mrs. Pollifax. »Sie hängen sehr an uns. Sie folgten uns den ganzen Weg hin und zurück, erst kurz vor Karak haben sie sich abgesetzt; aber weit weg sind sie sicher nicht.« Nicht einmal das interessierte Farrell. »Für mich war das Überraschendste am Toten Meer, daß das gegenüberliegende Ufer zu Israel gehört«, erklärte Mrs. Pollifax munter. »Ich kann wirklich nur staunen, wie nah alle diese Länder beisammen sind.« Auch hierauf bekam sie keinen Kommentar von Farrell. »Sie sind deprimiert«, sagte sie zu ihm. »Fahren wir, Josef. Mr. Farrell braucht ein wenig Aufheiterung, und ich brauche einen Garten...«
Das Haus, in dem die Jidoors wohnten, gefiel Mrs. Pollifax sofort. Es lag an einer belebten Straße, hatte zwei Stockwerke und einen Balkon im ersten Stock, von dem Körbe voll Blumen hingen, und Mrs. Pollifax liebte Blumen. Das Haus selbst stand wie eingezwängt zwischen zwei anderen Gebäuden. Durch ein Wohnzimmer mit bequemen Diwanen, Sesseln, einem Fernsehgerät

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