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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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eine Augenbraue. „Was?“
    Er grinste. „Du bist immer so vernünftig – wie machst du das?“
    Victoria zuckte mit den Schultern und sagte ernst: „Keine Ahnung. Ich bin einfach so. Und schließlich hat Abrexar immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass wir die Gesetze einhalten und dazu gehört eben auch, dass ich meinen Eltern von uns erzähle.“
    Er lachte. „Also, ich war mit meinen Gedanken gerade ganz woanders!“
    Nun musste sie auch lächeln. „Davor hat Hoggi mich gewarnt. Drachen in der Bindungsphase und auch in den ersten Jahren danach sind extrem leicht abzulenken… und mal ehrlich – du bist ansteckend!“
    Dann wurde sie wieder ernst. „Aber wahrscheinlich habe ich einfach nur Angst. Der Angriff der Roten vor einer Woche hat mir deutlich gezeigt, dass wir verdammt aufpassen müssen. Deine Artgenossen sind nicht gerade zimperlich… und der Besuch bei meinen Eltern steht mir echt bevor. Jaro, lass es uns einfach hinter uns bringen, ja?“
    Er lächelte sie liebevoll an und hauchte noch einen zärtlichen Kuss auf ihre Finger. „Alles was du willst, Kleines!“
     

2. Mama, das ist mein Freund
    Victorias Herz rutschte ihr in die Hose, als sie den Klingelknopf bei ihren Eltern drückte. Sie hatte zwar auch einen Schlüssel, aber irgendwie kam es ihr nicht richtig vor, mit Jaromir einfach so ins Haus zu gehen.
    Angespannt drückte sie seine Hand und biss sich auf die Unterlippe.
    Wenige Sekunden später riss ihre Mutter freudestrahlend die Haustür auf und machte einen Schritt auf sie zu. „Ach Kind, was klingelst du denn? Du hast doch einen Schlüssel!“
    Sie wollte ihre Tochter eigentlich umarmen, doch dann fiel ihr Blick auf Jaromir.
    Sie erstarrte.
    Victoria konnte die Furcht, die ihre Mutter ergriff, fast schon körperlich spüren. Giesela schluckte und versuchte sich zu fangen.
    Sie trat mühsam beherrscht einen Schritt zurück. „Kommt doch …. herein.“
    Victoria hatte damit gerechnet, dass Jaromir ihrer Mutter unheimlich sein würde; schließlich verursachte die Aura von Drachen in Menschengestalt bei den meisten Menschen starkes Unbehagen.
    Die magische Aura der Menschen schmiegte sich wie eine unsichtbare, zweite Haut an ihre Körper. Jaromirs Aura hingegen wirkte wie aufgepumpt. Sie hatte an vielen Stellen einen Abstand von mehreren Zentimetern zu seiner menschlichen Erscheinung und bildete außerdem keine klaren Umrisse, sondern eher ein ausgefranstes Strahlen, das seinen Köper in einem Umkreis von ein bis zwei Metern umgab.
    Die meisten Menschen schienen das zu spüren und reagierten bei den ersten Begegnungen intuitiv mit Angst und Abwehr auf dieses Wesen, das wie ein Mensch aussah, aber dennoch keiner war.
    Im Alltag kam Jaromir damit gut klar. Seine Freunde und Kollegen hatten sich mit der Zeit an ihn gewöhnt und die Studenten wahrten in der Regel einen gesunden Respekt vor ihren Professoren und hielten ohnehin einen gewissen räumlichen Abstand.
    Victorias Mutter jedoch hatte die Tür geöffnet und war sogar noch einen Schritt auf Victoria zugegangen. Damit stand sie mitten in Jaromirs Aura.
    Trotzdem schockierte es Victoria, dass ihre Reaktion so heftig ausfiel – zumal sie die Gedanken und Gefühle ihrer Mutter so deutlich spüren konnte, als wären es ihre eigenen.
    Giesela hatte definitiv Angst vor Jaromir und damit Angst um Victoria. Sie wollte nicht, dass dieser Mann ihrer Tochter nahe kam. Er war nicht gut für sie – er war … gefährlich! Das spürte sie genau. Sie hatte einen Studenten Anfang zwanzig erwartet und nun stand dort dieser … MANN.
    Sie war die Mutter! Sie musste ihre Tochter vor so einem Kerl beschützen, damit er ihr nichts antun konnte. Das durfte Giesela einfach nicht zulassen und das würde sie auch nicht!
    Hölzern ging ihre Mutter bis zur Terrasse voraus.
    Normalerweise hätte sie ohne Punkt und Komma übers Wetter, die weite Strecke nach Kiel oder andere Belanglosigkeiten geplaudert, aber im Moment war in ihrem Kopf nur Platz für einen Gedanken: „Wie kann ich dafür sorgen, dass meine Tochter sich wieder von ihm trennt?! “
    Victorias Vater saß am üppig gedeckten Gartentisch auf der beschatteten Terrasse und blickte ihnen abwartend entgegen. Das ungewöhnliche Schweigen seiner Frau sorgte bei ihm für Verwirrung. Er fragte sich ernsthaft, was dazu geführt haben könnte, dass seine Frau bei einem solchen Anlass stumm blieb.
    Giesela erreichte den Tisch und sagte merkwürdig tonlos: „Hartmut, Victoria ist mit ihrem

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