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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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jener, die sie vielleicht zu lieben lernen würde.
    »Wisst Ihr, was ...«, begann sie wieder, aber er legte zwei Finger an ihre Lippen und brachte sie damit zum Schweigen.
    »James wird Eurem Schatten entwachsen«, sagte er, und die Wahl seiner Worte ließ sie sich fragen, ob er vielleicht in der Tat in ihre Seele blicken konnte, während die Gewissheit in seiner Stimme sie beinahe, aber immer noch nicht ganz überzeugte.
    »Euer Stiefsohn hat einem unbeschrittenen Pfad zu folgen, einem schwierigen, das stimmt schon, aber keinem unüberwindlichen.«
    »Sir Hugh ...«, versuchte sie an den Fingern vorbeizureden, die noch immer auf ihren Lippen lagen.
    »... wird seine gerechte Strafe bekommen, das versichere ich Euch.«
    Er fuhr mit dem Daumen über ihre Wange, um die Tränen wegzuwischen, und ihr Herz begann ob der Zärtlichkeit dieser Geste wild zu klopfen. Seine sanfte Berührung unterdrückte ihre Einwände sehr viel wirkungsvoller, als ein wieder an ihre Lippen gelegter Finger es vermocht hätte.
    Sie hob die Hand und legte sie an die vernarbte Seite seines Gesichts, und der Atem stockte ihr angesichts der Emotion, die sie erfasste. Aber auch andere Gefühle durchströmten sie.
    Völlig andere, heraufbeschworen durch all jene Menschen, die ihr so sehr am Herzen lagen.
    Dunlaidirs barscher Seneschall, Eoghann, dessen knochige Schultern schon viel zu lange eine schwere Last getragen hatten. Sir John, der Freund ihres verstorbenen Ehemanns, dem Sir Hugh das Herz gebrochen hatte. Selbst Lady R hona, trotz ihrer beständigen Einmischungen.
    Aber ganz besonders James.
    Mit Ausnahme ihrer Brüder, die sie alle seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, war ihr Stiefsohn der einzige Mann, der ihr je wirkliche Zuneigung entgegengebracht hatte.
    Allein seine Liebenswürdigkeit hatte ihre frühen Jahre auf Dunlaidir erträglich gemacht ... und ihr geholfen, wenigstens einen Anschein ihres gebrochenen Stolzes zurückzugewinnen und sich wieder wie ein Mensch zu fühlen.
    Trotz der Makel, die ihre Seele befleckten.
    Sie konnte ihn nicht im Stich lassen, jetzt, wo er sie am meisten brauchte.
    »Ich glaube, Ihr habt zu lange fern der Engländer gelebt, Marmaduke Strongbow«, sagte sie, als sie endlich wieder sprechen konnte.
    Sanft strich sie mit der Fingerspitze über seine Narbe und hoffte, durch die Liebkosung ihre bitteren Worte etwas abzumildern. »Eure Leute sind wie Sandkörner am Strand«, begann sie. »Sir Hugh zu töten, würde nichts als eine kurze Atempause bringen, denn kaum wäre er beseitigt, würde ein anderer kommen, um ihn ersetzen.«
    Ihr Beschützer sagte nichts, aber sein Schweigen bestätigte ihr, dass er sich der Wahrheit ihrer Worte bewusst war.
    »Das, mein lieber Herr, ist der Grund, warum ich Euch anflehe zu bleiben. James wird niemals stark genug sein, um sich gegen solche Gewalt und Macht zur Wehr zu setzen.« Sie richtete ihren Blick auf das Kaminfeuer, damit er die Tränen in ihren Augen nicht sah. »Unsere Männer respektieren Euch bereits. Wenn Ihr geht, werden sie wieder den Mut verlieren, und wir wären erledigt, noch bevor der erste Schlag auch nur treffen kann.«
    »Ihr irrt Euch«, murmelte er in ihr Haar.
    Sie schüttelte den Kopf und hielt de n Blick noch immer abgewandt.
    »Aye, Ihr irrt Euch sogar sehr«, sagte er noch einmal, diesmal etwas lauter. »Und Ihr habt mir gerade den augenfälligsten Grund genannt, warum ich gehen muss. Das verlangt allein schon meine Ehre.«
    Caterine blickte ihn an, denn inzwischen kümmerte es sie nicht mehr, ob er ihren Kummer sah. »Lieber Herr, ich kann nur gute Gründe für Euch sehen zu bleiben.«
    Er schlang einen ihrer Zöpfe um seine Hand und strich zärtlich mit dem Daumen darüber ... so wie er vorhin über ihre Wange gestrichen hatte.
    »Dann blickt Ihr nicht tief genug, um auch die anderen Gründe zu erkennen.« Er ließ ihr Haar wieder los und legte einen Finger unter ihr Kinn, um ihr Gesicht zu sich emporzuheben. »Oder Ihr seht nur das, was Ihr sehen wollt ... ein Jüngelchen, das außer Stande ist, auf eigenen Beinen zu stehen.«
    »Das ist nicht wahr.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Oh doch, das ist es. James ist kein Schwächling«, sagte er. »Er ist nur etwas durcheinander, und ich bitte Euch, zu bedenken, dass das ein großer Unterschied ist. Er ist ein schneller und begabter Schüler, das hat er mir bereits bewiesen - und Sir Lachlan auch, der oft mit ihm trainiert.«
    »Ihr bringt ihn auf einen Weg, der nirgendwo hinführt, mit all

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