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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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suchte ihren Blick und ließ ihn nicht mehr los, bis er tief genug in ihre erschrockenen Augen blicken konnte, um sich völlig sicher sein zu können.
    Aber als sie seinen Blick erwiderte, sank sein Mut, denn es war in der Tat Enttäuschung, was er in ihm entdeckte.
    Seine eigene unterdrückend, nahm Iain seinen ganzen Mut zusammen, um den Kirchhof zu überqueren und zu ihr zu gehen. Doch vorher wandte er ihrer bezaubernden Gestalt für einen Moment den Rücken zu, blickte zu dem strahlend blauen Himmel auf und blinzelte mehrmals, bis das Brennen hinter seinen Augenlidern nachließ.
    Und fragte sich, warum die Heiligen, das Glück, das Schicksal und womöglich gar der Teufel selbst einen so schönen, sonnigen Nachmittag gewählt hatten, um ihm sein langsam wieder aufblühendes Glück zu stehlen und ihm aufs Neue das Gefühl zu geben, ein »Herr von Niehts< zu sein.

Kapitel 7
     
    M adeline Drummond - einst auch bekannt als Herrin von Abercairn Castle, gehorsame, trauernde Tochter und leidenschaftliche, fast immer furchtlose Rächerin der Schwachen, aber heimgesucht von einer Gabe, die sie hasste, und hoffnungslos in einen Mann verliebt, der eine andere liebte - starrte über den steinigen Boden des St. Thenewer Kirchhofs auf das Objekt ihrer Bewunderung und fragte sich, ob ihr Herr der Highlands womöglich auch ein erfahrener Praktiker der dunkleren Künste war.
    Der alten, von ihren keltischen Vorfahren verehrten Wege.
    Groß, dunkel und grimmig wie eine sturmgepeitschte Nacht stand er da und kehrte ihr den Rücken zu, und ihr Mund war bei seinem Anblick mit einem Mal wie ausgedörrt.
    Sein blauschwarzes, seidig glattes Haar fiel ihm jetzt offen über den Rücken, und die ausgeprägten Muskeln an seinem Nacken und seinen Schultern spannten sich sichtlich an, als er den Kopf zurückwarf, um zum Himmel aufzublicken, und sein ausdrucksvolles Profil verriet Madeline, wie fest er die Zähne zusammenbiss und wie grimmig seine männlich schönen Züge waren.
    Die stolze Art, wie er sein Plaid trug, und seine leicht gespreizten Beine kennzeichneten ihn als einen Mann, der es gewohnt war, seinen Willen zu bekommen.
    Für einen spannungsgeladenen Augenblick schien sogar die Luft zum Leben zu erwachen. Sie knisterte und knackte um Madeline, der eben noch strahlend blaue Himmel war plötzlich schiefergrau und bedeckt von dichten, sich hin und her verlagernden Nebelschleiern.
    Madeline erschauderte. Ihr war, als striche eine kalte Hand über ihren Rücken, unter der sich die feinen Härchen auf ihrer Haut aufrichtete und von der sie eine Gänsehaut bekam, aber sie konnte einfach den Blick nicht von ihm abwenden.
    Nie hatte sie einen schöneren Mann gesehen.
    Oder einen beeindruckenderen.
    »Dort ist ein Mann mit der nötigen Kraft und Energie, um andere seinem Willen zu unterwerfen«, wisperte Nella neben ihr und legte, bewusst oder unbewusst, stützend eine Hand in Madelines Kreuz.
    Madeline nickte in nahezu ehrfürchtiger Bewunderung. Und dann zog sie ihre Freundin näher an sich heran, schloss ihre kalten Finger um Nellas warmes Handgelenk und hielt sich an ihr fest, denn ein eisiger Wind war plötzlich im Kirchhof au f gekommen, der ihre Röcke peitschte und selbst die mächtigen alten Eiben schüttelte.
    Ihre raschelnden Blätter und knackenden Zweige Veranstalteten einen höllischen, grauenhaften Lärm, der unheimlich genug war, um Madeline einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen und sie in ihrer Überzeugung zu bestärken, dass ihr Schattenmann - wer immer er auch wirklich sein mochte - irgendeinen uralten heidnischen Zauber anwandte, um sie von ihrer Zeit zu trennen.
    Eine wunderliche Magie, die er benutzte, um sie in eine rauere Zeit als ihre eigene zu versetzen ... eine Welt, in der es niemand wagen würde, sich den Launen und Wünschen eines Manns wie ihm zu widersetzen.
    In dem Moment, als sie schon befürchtete, der heulende Wind und nächtlich dunkle Himmel würden sie ihres gesamten Muts berauben, begann sie plötzlich einen Hauch von Melancholie in ihrem Herzen zu verspüren.
    Der seinen, wie sie wusste, weil die bereits vertraute Traurigkeit, die sie durchströmte, ihren gewohnten Weg beschritt und wie immer von Verlustgefühlen und Verzweiflung durchdrungen war. Aber dann senkte er den Kopf, und die Empfindung - und die sie begleitende Finsternis - verblassten wieder.
    Verschwand so schnell, wie sie gekommen war ... und so unwiederbringlich, dass Madeline sich sicher war, dass keine anderen Augen und

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