MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung
stocken.
Ihr Herz reagierte, indem es wie wild gegen ihre Rippen zu schlagen begann.
»Ich möchte, dass auch wir einander gut verstehen«, fuhr er fort, worauf eine leise, aber prickelnde Erregung Madeline erfasste. Wieder fühlte sie sich wie durchflutet von seiner angenehmen Stimme, deren samtene Weichheit sie mit der gleichen Mühelosigkeit betörte, mit der er das Blau des Himmels verhext zu haben schien.
Madeline befeuchtete ihre Lippen. »Einander gut verstehen?«, echote sie, und ihre eigene Stimme klang im Vergleich zu seiner wie ein albernes Quieken.
Zustimmend neigte er seinen dunklen Kopf. »Sollen wir damit beginnen, dass ich mich für das Verschweigen meines vollen Namens entschuldige?«, schlug er mit einer angedeuteten Verbeugung vor. »Ich bin ...«
»Ihr seid mein Schattenmann.« Bestürzt schlug Madeline eine Hand vor ihren Mund.
Jetzt w usste sie, dass er sie verzaubert hatte. Grundgütiger Himmel, fast wäre sie mit all den intimen Details herausgeplatzt, die sie bereits miteinander geteilt hatten ... wie seine nächtlichen Erscheinungen in ihren Träumen und die bestgehüteten Geheimnisse seines eigenen Herzens.
Alles, was ihre verfluchte Gabe ihr offenbart hatte.
Er beobachtete sie aufmerksam, eine dunkle Augenbraue wie zufällig erhoben, und irgendetwas Kühnes, beunruhigend Begehrliches und seltsam Wissendes glimmte in den unergründlichen Tiefen seiner schönen braunen Augen auf.
Dann nahm er ihre Hand, führte sie an seine Lippen und drückte einen sanften, aber versengend heißen Kuss auf ihre Fingerknöchel.
Einen Kuss, den sie bis in ihre Zehenspitzen spürte.
Einen Kuss, wie ihn ihr noch kein Mann gegeben hatte.
Die Wahrheit war, dass sie überhaupt noch nie geküsst worden war.
Oder zumindest noch nicht richtig.
»Erlaubt mir, meine Unterlassung zu berichtigen«, begann er wieder, während er ihre Hand freigab. »Ich bin Iain MacLean, Mylady.« Die Worte kamen überraschend schnell über seine Lippen.
Und ein erstaunlicher Anflug von Nervosität verfärbte das warme Gold seiner schönen Stimme auf undefinierbare Weise.
»Nicht einfach nur Iain«, fügte er hinzu, und es klang fast so, als müsste er zuerst sich selbst überzeugen. »Mein Name ist Iain MacLean.«
Nachdem er den leichtesten Teil seiner Aufgabe hinter sich gebracht hatte, holte er tief Luft, was er jedoch augenblicklich bereute, denn damit hatte er seine Lungen mit dem ungemein betörenden Duft von ihr gefüllt.
Und dabei war ihm doch längst bewusst gewesen, dass ihr Duft ihm zum Verhängnis werden konnte.
Ein zarter, frischer Duft, mit einem Hauch von Moschus und gerade feminin genug, um ihn mit seiner sinnlichen Verheißung zu betören, seine Sinne zu verwirren und ihn - fast - vergessen zu lassen, dass sie ihn als ritterlich bezeichnet hatte.
Eine Vielzahl von Emotionen huschte über ihr bezauberndes Gesicht, von denen manche irritierend waren und andere wiederum so einladend, dass er geradezu darauf brannte, ihr ein verführerisches Lächeln zu schenken... eins, das durchdrungen war von all dem liebenswerten Charme, den er einst im Bruchteil von Sekunden hatte aufbringen können. Doch wie er schon erwartet hatte, brachte er nichts Besseres zustande als sein gewöhnliches halbes Lächeln ... mit dem er vermutlich nicht einmal das naivste junge Mädchen hätte blenden können.
Und so straffte er einfach nur die Schultern und hoffte, dass sie ihre Meinung in Bezug auf seinen Mut und seine Ritterlichkeit nicht ändern würde, nachdem er sich dazu gezwungen hatte, den Kirchhof zu überqueren und ihr seinen vollen Namen zu nennen, was mehr Mut von ihm erfordert hatte, als er bei einem gefährlichen Schwertkampf zeigen musste.
Und hoffte vor allem, dass sie nicht erblasste - oder gar versuchte, ihm die Augen auszukratzen - wenn er ihr den Rest erzählte.
»MacLean?«, wiederholte sie seinen Namen, als ob sie ausprobieren wollte, wie er sich auf ihrer Zunge anfühlte.
Ein Funke Hoffnung flackerte in Iain auf. Ein schwacher Funke nur, aber dennoch viel versprechend ... und stark genug, um die Kälte in ihm mit Wärme auszutauschen.
Sie betrachtete ihn mit unverhohlenem Interesse in ihren klaren grünen Augen, und deshalb rang er sich noch ein weiteres halbes Lächeln ab und nickte ermutigend. »Aye, das ist mein Name, Mylady, und ich möchte gern, dass Ihr das wisst.«
Das zumindest kann ich Euch anvertrauen, ohne mich zu schämen.
»MacLean von den Inseln?«, fragte sie mit schief gelegtem
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