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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Atemzug und ließ die Luft dann langsam wieder aus. »Es wird dich freuen zu hören, dass ich das auch noch nicht vergessen habe«, sagte er schließlich, während er versuchte, den verhassten Pilgerstab von seinem Sattel zu befreien. Zu seiner großen Erleichterung leisteten der breitkrempige Hut und die Bettlerschale bedeutend weniger Widerstand.
    Schließlich schenkte er Gavin ein angespanntes Lächeln. »Ich werde auch weiterhin an jeder Gedenkstätte an unserem Weg um die Erlösung von meinen schlimmsten Fehlern beten«, versprach er und kniete nieder, um die mitgebrachten Opfergaben auf den steinigen Boden am Fuß der Kapellenmauer zu legen. »Aber ich werde mich nicht länger als Pilger verkleiden, und meinen Namen werde ich auch nicht mehr verleugnen.«
    Dann warf er MacFie einen misstrauischen Blick zu und richtete sich auf. »Insbesondere in Gegenwart des Mädchens.«
    Gavin zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. »Und wenn sie fragt, wieso du plötzlich kein Pilger mehr bist? Und wozu du weiter vor den Schreinen niederkniest und betest?«
    »Ich werde ihr die Wahrheit über diese ganze unerfreuliche Geschichte sagen, bevor sie danach fragen kann«, erklärte Iain, und das Versprechen löste ein weiteres Stück von dem Rost auf seinem arg vernachlässigten Stolz. »Oder zumindest doch das meiste«, fügte er gedämpft hinzu.
    Bedauerlicherweise jedoch laut genug für MacFie, es zu hören.
    Gavin beugte sich zu ihm vor und zog ein Gesicht, als hätte er absolut nicht vor, sein schönes Amt als Bewacher und hochrangigster Zuträger des Oberhaupts der MacLeans aufzugeben. »Und welchen Teil der ganzen Geschichte wirst du ihr verschweigen?«
    Den vernichtendsten, erwiderte Iain im Stillen.
    »Den Grund, warum ich so zerstreut war, dass ich den Kerzenleuchter umgestoßen habe«, erwiderte er laut, während er sein Plaid aus einer der Satteltaschen nahm und es mit kühnem Schwung über die Schulter warf.
    Und er würde ihr zudem auch sagen, dass es klüger wäre, wenn sie, sobald sie ihre Waschungen beendet hatte, den Schutz der Eiben nutzte, um über die Friedhofsmauer zu steigen und sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen.
    Wenn sie die Gelegenheit am Schöpfe packte und um ihr Leben lief.
    Tausend Meilen weit, bevor ihr Herr der Highlands seine von Unglück überschattete Existenz vergaß und sie für sich beanspruchte.
    Sie für sich beanspruchte.
    Die Worte durchliefen Madeline wie ein prickelnd heißer Strahl geschmolzenen Golds, der sie auf der Stelle innehalten ließ, bevor sie kaum mehr als ein paar Schritte in den offenen Kirchhof getan hatte, und dann wieder versiegte, bevor sie auch nur Atem holen konnte.
    Sie schwankte fast und kämpfte darum, das Gleichgewicht zurückzugewinnen, aber die glutvolle Leidenschaft in jenen wenigen Worten, die sie mitbekommen hatte, durchflutete sie noch immer und machte sie ganz schwindlig.
    So wie auch der Mann, von dem sie stammten.
    Sogar Nella gaffte ihn an ... oder zumindest glaubte Madeline, dass sie es tat, denn ihre Freundin stand genauso reglos da wie sie.
    Auch Madeline starrte ihn an, und ihr Herz begann gefährlich schnell zu schlagen, während ein fast vergessenes kleines Stückchen Logik in ihr nickte und sehr zufrieden darüber schien, den vornehmen Herrn unter der verstaubten Pilgertracht erkannt zu haben.
    Die Lumpentracht lag gemeinsam mit den anderen Attributen des Pilgers vergessen im Staub, abgelegt und ausgetauscht gegen das stolze Plaid, das er nun verwegen über seinen breiten Schultern trug. Jetzt, so stolz und prächtig er dort stand, schien er seinen rothaarigen Freund sogar noch zu überragen, obwohl Madeline wusste, dass der andere einige Zentimeter größer war.
    Sein Haar, das er nun nicht mehr aus dem Gesicht gekämmt, sondern offen über seinen Schultern trug, glänzte im Sonnenschein, schwarz und seidig, schimmernd wie die Flügel eines Raben, und weckte den nahezu Unwiderstehlichen Wunsch in ihr, es zu berühren.
    Madeline schluckte und starrte hingerissen auf sein Haar. Gütiger Himmel, aber es war so lang, dass es ihm fast bis zur Taille reichte! Allein es anzusehen bewirkte in ihr ein Zittern, verwandelte ihre Knie in Wachs und bewegte sie in einem solchen Maße, dass sie sich ermahnen musste, nicht das Atmen zu vergessen.
    Wieder schluckte sie, fasziniert von seiner dunklen Schönheit und dieser Aura nur knapp unterdrückter maskuliner Kraft, die von jedem Zentimeter seines hoch gewachsenen, muskulösen Körpers

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