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Mad about you

Mad about you

Titel: Mad about you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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verzerrter Miene zu, wie Braden zur Tür humpelt.
    » Das nenne ich perfektes Timing«, knurrt er und schüttelt den Kopf. Ich muss mir heftig auf die Lippe beißen, um nicht laut loszulachen. Obwohl mein Körper schon fast schmerzt vor unerfüllter Lust, wird mir plötzlich klar, wie absurd die ganze Situation ist. Wir benehmen uns wie Tiere, absolut unmenschlich. Lieber Himmel.
    Als Braden die Tür öffnet und ich in ein mir sehr gut bekanntes Gesicht sehe, stockt mir kurzzeitig der Atem. Ich presse Luft durch meine Zähne und gebe einen gequälten Ton von mir, dann trifft mich sein Blick. Und ich weiß, dass ich gerade knallrot anlaufe. Verdammt.
    »Interessant.« Mehr sagt er nicht. Mehr muss er auch nicht sagen, denn ich glaube, unser Anblick spricht für sich. Jeder mit einem Staubkorn Verstand sieht sofort, was wir soeben getan haben. Ausgerechnet Jonathan musste uns dabei stören. Das ist ja schon fast ironisch.
    » Offenbar hast du ihr nicht gesagt, dass wir heute verabredet sind?« Er wendet sich an Braden und mustert ihn von oben bis unten. Panisch stelle ich fest, dass Bradens Anzughose offensteht. Und seine Boxershorts noch vor dem Sofa auf dem Boden liegen. Braden wirkt ungerührt, als er den Reißverschluss zuzieht und Jonathans Blick erwidert.
    » Du bist eine Stunde zu früh, Jonathan. Tut mir leid.«
    » Wenn ich gewusst hätte, dass ich Euch in flagranti ...«
    Jonathans Kiefer mahlen. Ich stehe vom Schreibtisch auf, nehme meine Handtasche und meinen Mantel vom Sofa und wanke auf die offene Tür zu. Dabei muss ich dicht an ihm vorbeigehen, er steht mir quasi im Weg. Sein spöttischer Blick fährt mir direkt ins Herz.
    »Wir waren sowieso gerade fertig«, sage ich und merke erst, wie anzüglich das klingt, als es schon gesagt ist. Jonathan zieht eine Braue hoch. Er sieht gut aus. Erholt, rasiert. In einem seiner Maßanzüge, die ihm diese selbstbewusste Aura verleihen. Als ob er das nötig hätte. Mein Herz klopft heftig. Ich bleibe vor ihm stehen und sehe ihm in die Augen. Sein Blick schmerzt. Warum muss es so enden? Können wir nicht einfach wie Freunde auseinandergehen? Nachdem wir festgestellt haben, dass wir nicht als Ehepaar taugen?
    » Braden?« Ich drehe mich suchend zu ihm um, und er nickt. Folgt mir aus dem Büro.
    » Ich bin gleich bei dir, Jonathan. Setz dich.« Braden zieht die gepolsterte Tür hinter sich zu und bleibt mit mir im Vorzimmer stehen.
    » Warum hast du mir nicht gesagt, dass er kommt?«, frage ich leise. »Ich wusste nicht ...«
    » Lilly, euer Gerichtstermin ist am Freitag, wie du weißt. Und ich muss vorher mit ihm sprechen. Ich versuche, mich vorab mit ihm zu einigen, damit es am Freitag schnell geht.«
    » Ich verzichte auf alles«, sage ich. Mein Gesicht glüht, und ich schwitze. »Sag ihm das. Ich will kein Geld von ihm, gar nichts. Und ich verzeihe ihm alles. Es tut mir so leid.«
    » Ich kümmere mich.« Braden drückt mich an sich, und ich genieße seine Umarmung. Atme tief ein, um seinen Geruch zu inhalieren. Diesen waldigen, erdigen Geruch, der mich jahrelang verfolgt hat. Wie kann es sein, dass der Körper so ganz andere Vorlieben hat als der Kopf? Wie ist es möglich, dass mein Körper so viel stärker ist als mein Verstand? Es macht mir Angst.
     
    Auf der Straße schaue ich nach oben in das hell erleuchtete Fenster, hinter dem ich Bradens Büro weiß. Von Jonathan und ihm ist allerdings nicht zu sehen, also ziehe ich das Handy aus der Tasche und rufe Kristen an. Ich habe sie seit über einer Woche nicht gesehen oder gesprochen, jetzt brauche ich dringend ihren Rat. Es klingelt. Mit dem Handy am Ohr gehe ich weiter die Straße entlang und warte auf ein vorbeifahrendes Taxi, das ich anhalten kann. Dann springt ihre Mailbox an und teilt mir die gewählte Rufnummer mit.
    » Kristen, ich bin‘s, Lilly. Ich habe heute den Scheidungstermin bekommen, er ist am Freitag. Wenn du Zeit hast, ruf mich doch nachher noch mal an. Ich würde wirklich gern mit dir reden. Hab dich lieb und hoffe, es geht dir gut? Ich drück dich!«
    Seltsam, dass sie nicht ans Handy geht. Normalerweise ist das Ding so gut wie an ihr festgewachsen, sie nimmt es sogar mit in die Badewanne. Vielleicht muss ich mich mit dem Gedanken anfreunden, durch die Scheidung auch meine letzte Freundin zu verlieren. Obwohl es keinen Grund dafür gibt, mit Jonathan hat sie sich nie besonders gut verstanden. Wieso sollte sie sich also auf seine Seite geschlagen haben? Nein, das ist Unsinn. Und ich bin offenbar

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