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Madame de Maintenon

Madame de Maintenon

Titel: Madame de Maintenon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Buckley
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esse gut, werde zusehends dicker, und trinke nicht viel … ich möchte immer noch gern Brigadegeneral werden, und ich tue alles, was ich kann, um die nötigen Dinge zu lernen … Ich habe etwas über die Kavallerie gelernt … Ich möchte wirklich etwas wert sein … Ich bin bereit, für ein Kavallerie-Kommando meinen Posten als General der Galeeren aufzugeben … Denken Sie bitte an den Marschall d'Humières. Wir, er und ich, sind beide überzeugt, daß es, wenn Sie seine Beförderung unterstützen, im Nu geschehen wird. … Vermutlich haben Sie gescherzt, als Sie sagten, Sie hätten das Objekt meiner Leidenschaft gesehen … Ich habe keine Ahnung, wen Sie meinen … Ich tue hier nicht viel, aber es ist wahrscheinlich mehr, als ich am Hof tun würde, wo ich nichts anderes tue, als vor den Leuten herumzuwursteln und allen auf die Nerven zu gehen …« In einem Maße, das Françoise zweifellos billigte, der König, der die Jagd liebte, aber wohl unnötig fand, beschloß ein ernster Mignon, seine Ausgaben als aktiver junger Prinz des Reiches einzuschränken: »In Kriegszeiten ist die Jagd natürlich nicht mehr als ein Amüsement für drei oder vier Monate des Jahres, und so habe ich im Interesse meines Ansehens vor dem König und der Öffentlichkeit beschlossen, die Zahl meiner Jagdhelfer auf einen Aufseher, zwei Lanzenreiter, zwei Bluthundwärter, fünf Stallknechte und sieben Hundewärter zu reduzieren.«
    Anfang Juli 1690 schrieb Generaloberst Mignon Françoise einen aufgeregten und rührenden Brief: »Ich bin fasziniert, Madame
806 . Ich habe an einer Schlacht teilgenommen. Ich bin so glücklich. Bei mir ist alles in Ordnung … Ich hoffe sehr, daß der König mit den Diensten dieses Krüppels zufrieden sein wird.« Mignons Schlacht war nämlich die berühmte Schlacht von Fleurus unter dem Befehl des Marschalls von Luxemburg (»kleiner Schwächling«), in der die
Franzosen 6000 Mann und die Armee der Großen Allianz 20 000 verloren, »fortgeschafft mit Fuhrwerken und Karren«. Mignon hatte sein erwünschtes Kavallerie-Kommando erhalten und selbst mehrere Angriffe angeführt. Obwohl sein Pferd unter ihm getötet wurde und zwei seiner Adjutanten an seiner Seite fielen, kam er selbst (»Dein armes Puppenbein«) mit heiler Haut davon. »Die vielen Glückwünsche, die ich erhielt, haben mich in Verlegenheit gebracht«, schrieb er bescheiden. »Was werden die Leute von den Franzosen denken, wenn die einen Mann über den grünen Klee loben, bloß weil er seine Pflicht getan hat! … Sie fragen, ob ich ehrgeizig bin. Ich bin sehr ehrgeizig! … Hier verlange ich nichts anderes, als mich für den Dienst an König und Staat aufzuopfern, aber in Versailles muß man ein anderer sein und sich um seine dortigen Interessen kümmern. Machen Sie sich an die Arbeit für Ihr teures Kind … Ich kann es gar nicht erwarten, Sie zu umarmen und die Freude auf dem majestätischen Antlitz des Königs zu sehen!«
    Von Nichtstun konnte keine Rede mehr sein – Mignon war jetzt an den meisten Tagen im Sattel, »von drei Uhr morgens bis nach der Mittagsstunde, und ich besuche die Verwundeten und beende Streitigkeiten unter den Männnern, und ich habe keinem etwas zuleide getan, selbst denen nicht, die es verdient haben. Und wenn ich nicht kämpfe, gehe ich zur Messe, muß allerdings gestehen, daß ich, was die Frömmigkeit angeht, sonst nicht viel gemacht habe … Kurz, ich schmeichle mir, ein anständiger Mensch zu sein, besonders in Anbetracht meines Alters … Mir liegt so sehr an Ihrer Zuneigung … Glauben Sie jenen nicht, die Schlechtes über Ihren mignon sagen.«
    Mitte Juli 1690 erfüllte sich endlich der Wunsch des Generalobersts Mignon, etwas »Gesprengtes« zu sehen, als sein bewunderter befehlshabender Offizier, der Marschall d'Humières, mit der Bombardierung der Altstadt von Brüssel begann. In Versailles ehrte Ludwig einen militärischen
Helden seiner Wahl: »M. le Grand Prieur hat ein diamantenes Schwert im Wert von 1500 Pistolen erhalten«, schrieb der Marquis, während die ehemalige Mätresse des Königs, Madame de Soubise, ins Feldlager eilte, wo ein kleinerer Held, ihr Mann, »schwer verwundet« lag.
    * *
    Englands Eintritt in die Große Allianz hatte Ludwigs expansionistischem Krieg in der Pfalz eine neue, religiöse Färbung verliehen. Gewiß agierte der allergrößte Teil seiner Armee im Osten aggressiv und an anderen Stellen defensiv, doch aufgrund seiner kläglichen Unterstützung für Jakob in Irland konnte er den

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