Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)
lachen und rufen.
Die Managerin erhob sich mit einem schweren Seufzer und folgte Trey.
»Ihr beide bleibt hier und könnt ausgiebig darüber nachdenken, was ihr angestellt habt«, sagte sie im Vorbeigehen. »Wir haben an diesem Abend über fünfzigtausend Dollar verloren. Alles nur wegen eurer … Faxen. Bildet euch bloß nicht ein, dass das Nino so ein Benehmen durchgehen lässt.«
Ich hüstelte, um das Lachen zu unterdrücken, das in mir hochsteigen wollte.
Sie wandte sich Trey zu. »Du postierst dich direkt vor der Tür und rührst dich nicht vom Fleck.«
Er nickte. »Jawohl.« Nachdem er uns ebenfalls noch einmal drohend angefunkelt hatte, folgte er ihr nach draußen und warf die Tür hinter sich zu. Ich blinzelte ihm nach. Plötzlich war alles ganz still. Die Luft schien zu prickeln und sich mit einer vertrauten Energie aufzuladen. Ich drehte mich um und begegnete Justins Blick.
»Hat sie gerade Faxen gesagt?«, fragte er.
»Das ist anscheinend der neueste Ausdruck für die Schandtaten krimineller Jugendlicher«, stellte ich trocken fest.
Auf seinem Gesicht erschien ein Grinsen. Seit Wochen hatte ich mir ausgemalt, wie wir uns wiedersehen würden, aber meine Fantasien waren alle etwas romantischer gewesen als unsere augenblickliche Situation … nämlich in einem schlecht beleuchteten Büro zu stehen, wo uns eine machtgeile Managerin mit Bußgeld oder Verhaftung drohte.
Sein Blick blieb weiter an mir hängen und ich wartete darauf, dass er etwas sagte. Anscheinend reichte es ihm aber, mich wortlos anzuschauen. Währenddessen füllte sich mein Kopf mit Fragen: Wo hast du gesteckt? Wieso hast du dich nie gemeldet? Hast du wenigstens ein einziges Mal an mich gedacht? Mir bist du nämlich keine Sekunde aus dem Kopf gegangen .
»Was machst du hier?«, fragte ich. Er musterte mich noch ein bisschen länger. Wahrscheinlich versuchte er zu erraten, was für Gefühle hinter meiner Frage steckten.
»Ich bin auf dem Weg nach San Diego und wollte dich überraschen. Noah hat mir gesagt, wohin ihr heute Abend geht.« Er breitete ungläubig die Arme aus »Das Nino ? Also ehrlich, von den ganzen tollen Locations in Los Angeles entscheidet ihr euch ausgerechnet für den Treffpunkt der Generation Snob?«
»Hey, das war nicht meine Idee«, sagte ich. »Und immerhin habe ich den Laden gerade dichtgemacht, also bin ich wohl auch kein großer Fan.«
Er schüttelte den Kopf und schaute mir wieder in die Augen. »Anscheinend machst du dir überhaupt keine Sorgen um die Polizei. Ich glaube, das sollte mir zu denken geben.«
»Bis eben habe ich mir noch Sorgen gemacht. Aber jetzt bist du schließlich da«, sagte ich schlicht.
Er runzelte die Stirn. »Glaubst du, ich tauche immer wie durch Magie auf und hole dich aus dem Schlamassel?«
Ich dachte darüber nach. »Eigentlich ist es eher umgekehrt. Du tauchst wie durch Magie auf und schon stecke ich im Schlamassel drin«, stellte ich fest. »Du bist mein Gegenmittel gegen die tödliche Langeweile einer angepassten Lebensweise.«
»Na, vielen Dank«, sagte er. Sein Blick wanderte an meinem Kleid herunter und er hob die Augenbrauen. »Diesen Fummel hast du auf dem Bildschirm aber nicht angehabt«, stellte er fest.
Ich wurde rot. Wahrscheinlich fand er es lächerlich, wie sehr ich mich aufgedonnert hatte. Peinlich berührt verschränkte ich die Arme vor meinem knappen Oberteil.
»Ich wusste ja nicht, dass der Club nur virtuell ist«, sagte ich. »Wie lange warst du eigentlich schon im Saal?«
Einer seiner Mundwinkel hob sich. »Lange genug, um zu lesen, dass ich fanatisch und extrem bin. Das mit dem Star-Komplex hat mich echt getroffen.«
Bevor ich antworten konnte, wurden wir von näher kommenden Schritten unterbrochen. Die Tür öffnete sich summend und wir beide setzten eine ernste Miene auf, wie zwei Kinder, die man zur Strafe in die Ecke gestellt hatte. Die Managerin stöckelte an uns vorbei zu ihrem Tisch und ließ sich gestresst auf den Stuhl fallen.
»Ich muss schon sagen«, bemerkte sie, »da habt ihr uns wirklich was eingebrockt. Jetzt sind auch noch die Medien hier.« Sie nahm ein Schlüsselband mit mehreren Magnetkarten vom Hals und legte es vor sich auf den Tisch. Dann studierte sie die Informationen auf ihrem Flipscreen und fuhr sich nervös mit den Fingern durch die schulterlangen braunen Haare.
»Die gute Nachricht ist, dass wir euch beide gespeichert haben«, sagte sie. »Paul Luddite und Rebecca Riggs?« Mit einem triumphierenden Lächeln wartete sie,
Weitere Kostenlose Bücher